Der suPAR-Wert als Indikator für spätere Nierenerkrankungen
Die Nieren übernehmen eine ganz wichtige Aufgabe für unseren menschlichen Organismus: sie filtern die Schadstoffe heraus. Versagt die Leistung der Nieren langsam, dann wird das relativ schnell durch eine zunehmend ungesunde Hautfarbe deutlich, die anzeigt, dass der Körper langsam vergiftet. Aus diesem Grund ist dieses Organ wichtiger als wir uns vielleicht eingestehen wollen. Versagen die Nieren ihre Funktion, dann muss das Blut auf andere Weise gereinigt werden. Der Einsatz einer Dialyse wird notwendig, welcher oftmals kräftezehrend und anstrengend für den Betroffenen ist. Die andere Alternative wäre ein Spenderorgan, das allerdings meistens auf sich warten lässt, zumal eine Abstoßungsreaktion nie gänzlich ausgeschlossen werden kann. Um Beides zu vermeiden kommt der suPAR-Wert ins Spiel.
Bislang ist die Nephrologie, die sich eingehend mit der Gesundheit der Nieren beschäftigt, der Schwierigkeit ausgesetzt, dass sie erst dann den Abbau der Funktion wissenschaftlich beobachten kann, wenn der Schaden bereits angerichtet ist. Ein Forscherteam sorgt jetzt allerdings für einen Freudenschrei unter den Medizinern. Sie eruierten, dass ein hoher Blutwert des sogenannten suPAR ein erhöhtes Risiko für ein noch einsetzendes chronische Nierenleiden indiziert. Wird die Vorsorge duch diese Erkenntnis deutlich einfacher?
Das suPAR
Auf den Podozyten, einer Zellart, die sich in der Niere befindet, setzen sich sogenannte Urokinase-Rezeptoren an. Die Abkürzung uPAR wurde für sie gefunden. Wenn diese allerdings außerhalb der Zellmembran vorkommen und somit frei im Blut zirkulieren, spricht man von suPAR. Das s steht für soluble, was löslich bedeutet. Der suPAR-Wert wird auch bei einigen Krebserkrankungen gemessen.
Für die zugrundeliegende Studie wurden Daten von mehr als 2200 Patienten analysiert, die in der sogenannten Emory Cardiocascular Biobank erfasst wurden. Im Schnitt waren die Probanden 63 Jahre alt. Die Nierenfunktion dieser Studienteilnehmer wurden anhand der glomerulären Filtratationsrate erfasst. Dies ist ein Standardverfahren, das um die Messung des suPAR ergänzt wurde. Die Forscher teilten die Probanden in vier unterschiedliche Gruppen, die je nach Nierenfunktion eingeteilt wurden.
Nach 5 Jahren hatten zwölf Prozent der Probanden, die in den Gruppen mit der niedrigsten suPAR-Wert Konzentration angesiedelt waren, ein chronisches Nierenleiden. In den höheren Gruppen lag die Zahl der Betroffenen bei 41 Prozent. In einer weiteren Studie untersuchten die Forscher den Zusammenhang zwischen dem suPAR-Wert und einem chronischen Nierenleiden erneut. 347 HIV-positive Frauen nahmen an der Studie teil. Auch in dieser Gruppe wurde beobachtet, dass bei jenen Frauen, die einen höheren suPAR-Wert aufwiesen, das Nierenleiden verstärkt vorkam.
SuPAR als Revolution der Vorsorge?
Diese Hinweise können die Vorsorge für Risikopatienten entscheidend verbessern. Würden die Betroffenen frühzeitig von dem bestehenden Risiko wissen, könnten sie in Form von gesunder Ernährung, Diäten und weiteren Maßnahmen dieser Entwicklung entgegen wirken. Auch für mögliche Nierenspender wäre diese Vorsorgemethode eindeutig sinnvoll. Wissenschaftler gehen darüber hinaus davon aus, dass der suPAR-Wert nicht nur ein Marker, sondern auch ein Verursacher der Nierenprobleme sein könnte und daher durch eine gezielte Senkung auch zu einer verbesserten Gesundheit beitragen könnte.
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