Krebsmythen

Krebsmythen


Am 4. Februar war Weltkrebstag. Ziel des Tages ist es über Krebs zu informieren und mit Irrglauben auszuräumen. Krebs ist in Deutschland die zweithäufigste Todesursache. An erster Stelle stehen die Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Doch die Angst vor Krebs ist viel größer als die vor einem Herzinfarkt, stellte die Krankenkasse DAK in einer Umfrage fest. Der Grund liegt an den Mythen, die sich um Krebs ranken. Tatsächlich ist es so, dass weltweit immer mehr Menschen an Krebs erkranken.

Eine Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ergab, dass bis 2025 jährlich 20 Millionen Menschen weltweit an Krebs erkranken könnten. Das sind etwa 40 Prozent mehr als derzeit. Die Berliner Krebsgesellschaft schätzt für 2014, dass etwa 500.000 Menschen hier zulande an Krebs erkranken werden.

Mythos 1:

Krebs ist Schicksal! Viele Menschen denken, dass Krebs gottgegeben ist und man keine Hilfe in Anspruch nehmen sollte. Das ist natürlich Unsinn. Neben der großen gesundheitlichen Belastung ist auch der psychische nicht zu vernachlässigen. Dazu können häufig noch gravierende ökonomische Probleme kommen, die den psychischen Druck zusätzlich erhöhen. Dort, wo staatliche und medizinische Hilfen nicht mehr ausreichen, setzen gemeinnützige Hilfsorganisationen, wie beispielsweise die Berliner Krebsgesellschaft und der Krebsinformationsdienst, an.

Mythos 2:

Vorbeugend kann man da eh nichts machen! Das ist nicht ganz richtig. Experten und Mediziner schätzen, dass rund zwei Drittel der Krebserkrankungen auf den Lebensstil zurückzuführen sind. Rauchen beispielsweise erhöht das Krebsrisiko eklatant. Dasselbe gilt natürlich für UV-Strahlen. Trotz aller Warnungen lassen sich viele Menschen noch immer – meist ungeschützt – in der prallen Sonne im Sommer grillen um schön braun zu werden.

Auch Alkohol und Übergewicht erhöhen das Risiko an bestimmten Krebsarten zu erkranken. Nicht unumstritten sind vorbeugende Impfungen zum Beispiel die HPV-Impfung für junge Mädchen. Zum Thema Handy-Strahlen und verschiedenen Lebensmittel, die krebserregend sein sollen, gibt es meist genauso viele Studien, die das bestätigen wie solche, die das verneinen.

Mythos 3:

Krebs ist tödlich – immer! Eine der wichtigsten Aspekte überhaupt ist allerdings die Früherkennung, denn viele Krebsarten haben keine Warnzeichen und werden dadurch oft erst sehr spät entdeckt. Viele Krebsarten sind aber durchaus heilbar. Dabei ist wichtig: Je früher der Krebs erkannt wird, desto besser stehen die Heilungschancen. Hier zwei Beispiele: In Australien konnte durch die Brustkrebs-Vorsorge die Sterblichkeit durch Brustkrebs um fast 30 Prozent gesenkt werden. In den USA leben derzeit etwa 12 Millionen Menschen mit Krebs.

Mythos 4:

Besser nicht darüber sprechen! Doch! Das ist wichtig. Das fünfte Ziel der Weltkrebs-Deklaration lautet: „Reduce stigma and dispel myths about cancer“. Übersetzt heißt das „Räumt die Stigmatisierung und Krebsmythen aus der Welt“. Krebs hängt noch immer ein Stigma und ein Tabu an. Darüber mit Vertrauten zu sprechen erleichtert häufig nicht nur die Erkrankten, sondern hilft auch das Thema Krebs zu Entstigmatisieren und Enttabuisieren.

 

Krebs als Todesursache Nummer 1 in Deutschland

Krebsmythen


Wie es scheint, breiten sich die Krebserkrankungen immer schneller aus. Galten bis vor wenigen Jahren Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Todesursache Nummer 1, so laufen ihnen die unterschiedlichen Krebsarten inzwischen den Rang ab. Eine der Hauptursachen scheint das Rauchen zu sein. Experten schätzen, dass sich bis 2030 die Todesfälle durch Krebs mehr als verdoppeln werden.

Überalterung und Tabakkonsum

Die Menschen werden immer älter und damit steigt auch die Gefahr, an Krebs zu erkranken. Der alternde Organismus neigt offenbar viel stärker dazu, Körperzellen mutieren zu lassen. Als weiterer Grund gilt der steigende Tabakkonsum. Zwar geht in den USA und Europa die Zahl der Raucher immer weiter zurück, in den Entwicklungs- und Schwellenländern jedoch steigt der Anteil der Raucher in der Bevölkerung weiter an. Experten rechnen mit einer Steigerung der Erkrankungen von einem Prozent pro Jahr.

Lungenkrebs bei Männern und Brustkrebs bei Frauen

Betrachtet man die Krebsarten, an denen die Betroffenen sterben, so fällt auf, dass bei Männern der Lungen- und bei Frauen der Brustkrebs an oberster Stelle steht. Bemerkenswert ist auch, dass insgesamt mehr Männer als Frauen an Krebs sterben. Das liegt sicher auch daran, dass Frauen regelmäßiger zu den Vorsorgeuntersuchungen gehen als Männer. Auch findet man unter den Rauchern immer noch mehr Männer als Frauen.

In den letzten Jahren hat sich das Image der Raucher in den Industrieländern stark gewandelt. Galt Rauchen früher als cool und modern, so haben die zahlreichen Aufklärungskampagnen dazu geführt, dass die Zahl der Raucher seit Jahren zurückgeht. Das gilt leider nicht für alle Teile der Welt, so hat die Tabakindustrie die sogenannten Schwellenländer als Absatzmarkt entdeckt. Mittlerweile leben 40 Prozent aller Raucher weltweit in China und Indien.

Krebs als Krankheit der modernen Zeit

Für viele Wissenschaftler sind die Krebserkrankungen längst ein Zeichen unserer modernen Zeit geworden. Immer mehr Schadstoffe gelangen über die Luft, das Wasser oder die Nahrung in unseren Körper. Wie viele davon Krebs auslösen, lässt sich oft erst im Nachhinein feststellen.