Social Freezing – Was ist das eigentlich?

Social Freezing – Was ist das eigentlich?


Dieser Tage ist eine neue Debatte über das Spagat zwischen Familienplanung und Karriere entbrannt. Das Angebot von Social Freezing, welches die Internetgiganten Facebook und Apple ihren Mitarbeitern machten, warf erneut die Frage nach einer ethischen Arbeit und der Möglichkeit oder gar Unmöglichkeit Familienmutter und Arbeitnehmerin zugleich zu sein, auf. Doch wie funktioniert diese Methode eigentlich aus gesundheitswissenschaftlicher Perspektive?

Im eigentlichen Sinne wurde Social Freezing für jene Patienten entwickelt, die beispielsweise aufgrund eines Krebsleidens eine mögliche Schwangerschaft verschieben müssen. Ihre Eizellen wurden dann vor der Chemotherapie extrahiert, da diese oftmals auch zu Beschädigungen der Eizellen führen kann, und für einen späteren Zeitpunkt buchstäblich auf Eis gelegt. Inzwischen wird diese Methode immer häufiger genutzt, wenn Frauen ihre „jungen“, unbefruchteten Eizellen auch noch zu einem späteren Zeitpunkt nutzen möchten. Somit wird ermöglicht, dass Frauen auch in späteren Jahren gesunde und risikofreie Schwangerschaften durchleben können.

Apple und Facebooks Mitarbeiter Unterstützung

Apple und Facebook springen auf diesen Zug auf und unterstützen ihre Angestellten nicht „nur“ bei künstlicher Befruchtung, sondern auch beim Einfrieren ihrer Eizellen. Damit ermöglichen sie ihren Arbeitnehmern eine bedenklose Arbeitszeit und trotzdem spätere Familienplanung. So ist die eine Sichtweise auf dieses eher ungewöhnliche Angebot. Gegner dieser Neuerung sprechen sich dafür aus, dass auf diese Weise der Arbeitgeber immer mehr Macht über die Familienplanung des Arbeitnehmers gewinnt und es zudem zu einer Verschiebung der Familienplanung kommen könnte. Umso mehr Frauen ihre Eizellen einfrieren lassen, desto älter werden die Mütter.

Wie funktioniert Social Freezing

Das Prozedere beim Social Freezing ist ähnlich dem einer künstlichen Befruchtung. Die Frauen bekommen Hormone gespritzt, welche die Reifung der Eizellen anregen. Eine Entnahme dieser Eizellen erfolgt über einen kleinen Eingriff mit Hilfe einer Nadel über die Vagina. Anschließend werden die Eizellen unbefruchtet eingefroren.

Erfolgsaussichten und Risiken

Die Erfolgsaussichten dieser Form von „künstlicher“ Empfängnis sind relativ gut. Entscheidend ist allerdings das Alter der betroffenen Frau. Ist sie Mitte Zwanzig oder Anfang Dreißig, dann überleben etwa 80 bis 90 Prozent der Eizellen das Einfrieren und Auftauen und von diesen führen 50 bis 70 Prozent zu einer Schwangerschaft. Friert man also zehn Eizellen einer Frau aus diesem Altersbereich ein, dann sind drei bis vier Embryonen zu erwarten. Allerdings ist die Fehlgeburtenrate bei in-vitro-Fertilisation recht hoch. 18 Prozent der Schwangerschaften führen zu Fehlgeburten.

Die Kosten belaufen sich auf rund 5000 bis 6000 Euro, weshalb es für viele Frauen attraktiv erscheint diese von ihrem Arbeitgeber übernehmen zu lassen. Allerdings bestehen auch generelle Komplikationen, beispielsweise durch die Hormonbehandlung. Das sogenannte Überstimmulationssyndrom kann auftreten, das die Eierstöcke vergrößert und Flüssigkeit im Bauchraum entstehen lässt. Dabei sind Bauchschmerzen, Übelkeit und Kurzatmigkeit erwartbare Symptome. Auch dieses „Wunder“ der Medizin gilt gut durchdacht zu werden, bevor man sich von der Großzügigkeit der Internetgiganten blenden lässt.

 

Schmerzfrei - Erbgutveränderung kann Schuld sein

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Gehörst Du auch zu den Schmerzgeplagten? Kopf- oder Rückenschmerzen? Stelle Dir mal vor, Du könntest keinen Schmerz empfinden. Das klingt zunächst mal toll. Aber will man das wirklich? Schmerz ist ja eigentlich ein relevantes Signal zum Schutz vor Verletzungen.

Du hast sicher auch schon von Menschen gelesen, die ein vermindertes Schmerzempfinden haben und sich infolgedessen häufig schwere Blessuren zuziehen. Interessant wäre es aber den Schmerz gezielt und zuverlässig ausschalten zu können.

Ein mutiertes Gen befreit von Schmerzen 

Der Fall eines damals vierjährigen Mädchens brachte die Wissenschaftler auf die Spur und gab den Anstoß für eine Studie. Enrico Leipold von der Universität Jena hat die Ergebnisse im Fachmagazin „Nature Genetics“ veröffentlicht. Leiter der Studie war der Jenaer Humangenetiker Ingo Kurth. Aber zurück zu dem Mädchen: Es sei völlig schmerzfrei gewesen. Als Ursache ermittelten die Forscher eine Veränderung des Gens SCN11A. Diese führt zu einer Überfunktion des Natriumkanals in der Hülle von Nervenzellen.

Die Nervenzelle wird dadurch überlastet und gelähmt. Die Ionenströme in den Natriumkanälen haben die relevante Funktion elektrische Signale entlang der Fortsätze von Nervenzellen weiterzuleiten. Die betroffenen Zellen sitzen im Rückenmark. Von dort  aus werden normalerweise Schmerzsignale an das Gehirn weitergeleitet.

Der Versuch zur Klärung dieser Hypothese wurde auf Mäuse im Labor übertragen, die mit der genetischen Veränderung versehen wurden. In Experimenten konnten die Forscher beobachten, wie sich die Nervenzelle durch diese Mutation verändert. Enrico Leipold meint dazu, dass der Befund überraschend gewesen sei. Eigentlich hätte die Überfunktion des Natriumkanals das genaue Gegenteil erwarten lassen.

“Ähnliche Erkrankungen führen bei Patienten ausnahmslos zu einer erhöhten Schmerzwahrnehmung.” Doch hier war der Fall anders. Im Rahmen dieses Forschungsprojekts stießen die Wissenschaftler auf den Fall eines schwedischen Jungen, der dieselbe Mutation des SCN11-Gens aufweist. Die Genveränderung sei spontan aufgetreten und konnte in den Genen der Eltern der Kinder nicht entdeckt werden. Allerdings würden Betroffene die Mutation an ihre Kinder weitergeben.

Chancen für die Medizin

Wie eingangs erwähnt, könnte das eine interessante Möglichkeit für die Schmerztherapie sein. Die Forscher hoffen zukünftig den Natriumkanal durch neu zu entwickelnde Medikamente gezielt ausschalten zu können und somit Schmerzpatienten, die körperlich belastende Behandlung mit Analgetika ersparen zu können. Diese haben zum einen häufig starke Nebenwirkungen, zum anderen wirken sie nicht bei jedem Patienten. Welche Gefahren allerdings ein derartig schwerwiegender Eingriff in das menschliche Erbgut mit sich bringen könnte, ist allerdings zum gegenwärtigen Zeitpunkt auch noch unklar.

 

Regierungsoffensive für Menschen mit seltenen Krankheiten

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Die Pressekonferenz

Zwar war der Tag der seltenen Erkrankung bereits am 28.Februar, doch Ende August war es soweit: Nach mehrjähriger Arbeit im NAMSE (Nationales Aktionsbündnis für Menschen mit Seltenen Erkrankungen) haben der Vorsitzende der ACHSE (Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen ) Christoph Nachtigäller, Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) und Dr. Helge Braun, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesforschungsministerium, den Nationalen Aktionsplan für Menschen mit seltenen Erkrankungen vorgestellt. “Selten ist gar nicht so selten“, sagte Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP).

Worum geht es?

Tatsächlich gelten bis zu 8.000 von 30.000 bekannten Krankheitsbildern als selten. Selten bedeutet dabei, dass nicht mehr als einer von 2.000 Menschen (0,05 Prozent) diese Krankheit hat. Betroffen sind etwa vier Millionen Menschen. Dieser Aktionsplan enthält 52 Maßnahmen. Unter anderem soll ein Atlas Seltener Krankheiten erstellt werden. Mit ihm sollen Betroffene leichter die entsprechenden Fachleute bzw. Fachärzte finden. Dieser soll als interaktive Landkarte einen Überblick über die Versorgungslandschaft in Deutschland geben. Ziel eines weiteren Vorhabens ist es, die vielen verschiedenen seltenen Erkrankungen durch Kodierung eindeutig zu erfassen.

Warum sind seltene Krankheiten so ein Problem?

Häufig ist es so, dass Patienten, die an einer seltenen Krankheit leiden, eine lange Ärzte-Odyssee hinter sich haben. Es vergeht sehr viel Zeit zwischen den ersten Arztbesuchen und einer Diagnosestellung. Die Erkrankten werden teilweise als Hypochonder hingestellt und fühlen sich nach einigen vergeblichen Arztbesuchen auch so. Ziel ist es daher auch, Ärzte und Patienten besser zu informieren, damit die betroffenen Menschen schneller zu einer verlässlichen Diagnose kommen. Das Bundesbildungsministerium stellt in den nächsten fünf Jahren bis zu 27 Millionen Euro Fördermittel bereit, um die medizinische Versorgungsstrukturen auszubauen, Kompetenzen zu bündeln und verbesserte Forschung zu seltenen Erkrankungen zu betreiben. „Ein wichtiger Schlüssel, um die Ziele des Nationalen Aktionsplans erreichen zu können, liegt in Forschung und Entwicklung“, betonte der Parlamentarische Staatssekretär Dr. Braun. „Forscher konnten bereits mehr als 70 krankheitsverursachende Gene identifizieren und damit die Voraussetzung für genauere Diagnosen und neue Therapieansätze schaffen. Dennoch ist das Wissen zu vielen dieser seltenen Erkrankungen bisher unvollständig und es bleibt viel zu tun.

Was ist mit der Pharmaindustrie?

Die Zahl der verschiedenen Medikamente für seltene Krankheiten ist nicht ausreichend. Daher ist hierbei auch die Pharmaindustrie gefordert, die den Aktionsplan sehr begrüßt. “Gemeinsam mit den anderen Bündnispartnern steht die Pharmaindustrie nun in der Pflicht, diesen Plan durch eigene Aktivitäten mit Leben zu erfüllen“, teilte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie, Henning Fahrenkamp, mit. Mit dem Nationalen Aktionsplan für Menschen mit seltenen Erkrankungen setzt Deutschland die Empfehlung des Rates der Europäischen Union für europäisches Handeln im Bereich der seltenen Krankheiten aus dem Jahr 2009 um.

 

Rauchen lässt die Haut schneller altern - eine Zwillingsstudie

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Jetzt haben wir es schwarz auf weiß, was unsere Mütter, unsere Kosmetikerin, unser Arzt oder Heilpraktiker uns schon immer gesagt haben: Rauchen lässt die Haut schneller altern. Mehr als 8.000 Substanzen stecken in jeder einzelnen Zigarette. Die weitaus meisten davon schaden der Gesundheit. Aber das eindeutig festzustellen ist schwierig. Zu unterschiedlich sind die genetischen und persönlichen Voraussetzungen. Ein wirklich aussagekräftiger Vergleich ist eigentlich nur bei Zwillingspaaren möglich. Eine Fügung des Schicksals ist, dass in Twinsburg in Ohio einmal im Jahr ein großes Zwillingstreffen veranstaltet wird.

Mehr als 2000 Zwillinge treffen sich dort. Haruko Okada und ihre Kollegen, Plastische Chirurgen an der Case Western Reserve University in Cleveland, nutzten diese Chance für eine Studie. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal „Plastic and Reconstructive Surgery“ veröffentlicht.

Wie wurde die Studie erhoben?

Ziel war es herauszufinden, wie die Gesichter von Rauchern im Vergleich zu Nichtrauchern altern. Soviel schon mal vorab: Die Raucher schnitten schlechter ab. Zwischen 2007 und 2010 wurden Zwillingspaare gesucht, bei denen einer rauchte und die andere nicht. Falls beide rauchten sollte der eine mindestens fünf Jahre länger geraucht haben als der andere. Von den 79 an der Studie teilnehmenden Zwillingspaaren wurden professionelle Fotos gemacht und ein Fragebogen erhoben. Danach wurden die Fotos an drei Gutachter zur Beurteilung nach der Lemperle Rating Scale gegeben.

Wie sah das Ergebnis aus?

Im Stirnbereich, also im oberen Drittel des Gesichts, bestand kaum ein Unterschied zwischen Rauchern und Nichtrauchern. Vermutlich entstehen Falten dort vor allem durch den jahrzehntelangen Einsatz der dortigen Muskulatur. Von der Stirn abwärts sah man sowohl den Rauchern als auch den Länger-Rauchern das Altern an Augenlidern, Lid- und Tränensäcken, Nasen- und Lippenfalten deutlicher an als den Nichtrauchern. Vor allem bei letzteren war das sehr deutlich. Rauchen trocknet die Haut zusätzlich aus. Durch den Elastizitätsverlust tritt die Nasolabialfalte zwischen Nase und Oberlippe stärker hervor.

Spannend war, dass die fünf Jahre Differenz bei zwei rauchenden Zwillingen deutlich erkennbare Spuren in der Hautalterung hinterließ. Ein eindeutiges Ergebnis, und obwohl verschiedene Kriterien in die Beurteilung miteinbezogen wurden, war trotzdem leise Kritik zu hören: Ein wirklich tragfähiges Ergebnis könne nur bei eineiigen Zwillingen erhoben werden. Eine andere Studie der University of Michigan Health System in Ann Arbor stellte noch eine andere Sache fest: Dass Sonne Falten macht, ist hinlänglich bekannt. Forscher konnten aber jetzt zeigen, dass Zigaretten selbst die Haut an Stellen, die normalerweise nie an die Sonne kommen, alt aussehen lassen. Die gute Nachricht: Wenn Sie mit dem Qualmen aufhören, kann sich die Haut zumindest teilweise erholen.

 

Mechaniker entwickelt Rettungstüte für schwere Geburten

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Wieviele Millionen Euro und wieviele Jahre braucht es für die Entwicklung einer effektiven und ungefährlichen Methode, um Neugeborenen in Entwicklungsländern eine sicherere Geburt zu ermöglichen? Ein argentinischer Automechaniker namens Jorge Odon beantwortete diese Frage vor kurzem eindrucksvoll mit “keine”, als er durch einen Geistesblitz die “Rettungstüte” für Geburten entwickelte. Aber der Reihe nach.

Durch YouTube inspiriert

Die meisten YouTube-Videos haben einen unterhaltenden Charakter – das neuste Katzen-Video lässt grüßen. Dann gibt es da noch die Musikvideos, die man dank der GEMA nicht schauen darf – und völlig verrückte Verschwörungstheorien mit angeblichen Beweisen. In unserem Fall jedoch hat ein unterhaltsames Video zu einer nun bereits bestätigten Theorie geführt. Jorge Odon hat nämlich einen Trick eines YouTube-Künstlers zu einem lebensrettenden Werkzeug weiterentwickelt. In dem YouTube-Video holt ein Herr mit Hilfe einer Plastiktüte einen Korken aus einer leeren Flasche. Dabei erklärt er in gebrochenem Englisch, dass man die Plastiktüte aufrollt, in die Flasche steckt, aufbläst und dann zusammen mit dem Korken herauszieht. Hat wunderbar funktioniert – und soll nach dem gleichen Prinzip nun auch für im Geburtskanal steckengebliebene Babys angewandt werden. Die WHO arbeitet bereits nach dem Einkauf des Patents an einer Serienfertigung. Das Produkt soll dann besonders günstig in Länder mit Bedarf verfrachtet werden. Jorge konnte bei der Entwicklung des Prototypen auf die Mithilfe seiner Frau zählen, die ihn zunächst für verrückt hielt, ihm dann jedoch ein Tüten-Patchwork fertigte. Zusammen testeten sie es mit einer Puppe und einem Gefäß – dieser Tage wird er von der New York Times interviewt und hat aller Voraussicht nach ausgesorgt.

Die Rettungstüte für Babys

In Deutschland wird solch eine Wundertüte nicht gebraucht, da geschultes Personal mit speziellem Werkzeug zur Hilfe eilen kann, wenn es zu Komplikationen während der Entbindung kommt. Auch eine Operation ist im Notfall immer möglich. Ohne die entsprechenden Fachleute und deren Equipment kann es sehr gefährlich sein, dem Baby dabei zu helfen auf die Welt zu kommen. Schwere Verletzungen bei Kind und Mutter könnten deshalb durch die Rettungstüte vermieden werden. Natürlich wurde die Apperatur etwas modifiziert – es geht schließlich nicht um einen Korken, sondern um den Kopf eines Babys. Diesen umschließt bei der Prozedur doppelwandiges Plastik, sodass ein Luftpolster Wirbelsäule und Schädel schützt. Eine Luftversorgung kann ebenfalls in die innere Wand eingelassen werden. In den für diese Apperatur gedachten Umfeldern und Situationen wurde sie bereits zum Einsatz gebracht und von allen Beteiligten gelobt. Es scheint der Tüte, die ihre Existenz dem glücklichen Umstand des Klicks auf ein Video zur richtigen Zeit von der richtigen Person verdankt, eine hilfreiche Zukunft bevorzustehen.

 

Masern-Viren bekämpfen Krebs

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Die Masernimpfung gehört bei uns zu den Grundimpfungen. In den USA wurde nun eine erstaunliche Entdeckung gemacht. Die Viren, die für den Impfstoff eingesetzt werden, sind in der Lage, bestimmte Krebstumore schrumpfen zu lassen. Diese Erkenntnisse wurden bisher zwar nur in Tierversuchen gewonnen, aber es soll bereits eine Genehmigung für klinische Tests vorliegen.

Die Tests wurden durch Adele Fielding durchgeführt, die an der Mayo Clinic Rochester tätig ist. Sie setzte zwei verschiedene Krebszellen ein, um ihre Wirkweise zu erforschen. So wurde die Wirkung sowohl bei einem langsam wachsenden, als auch bei einem sehr schnell wachsenden Lymphom untersucht. Der Versuchstieren, in diesem Fall Mäusen, wurden die Krebszellen injiziert, woraufhin sich Tumore im Lymphsystem entwickelten. Für den Test wurden dann abgeschwächte Masernviren injiziert und zwar direkt in die Tumore.

Die positive Wirkung

Es konnte beobachtet werden, dass das Wachstum dieser Tumore deutlich langsamer wurde. In einigen Fällen ging der Tumor sogar zurück. Des Weiteren wurden die Viren in die Blutbahn eingespritzt. Dies ist wichtig, da sich Lymphdrüsenkrebs sehr schnell verbreitet. Auch in diesen Versuchen konnten positive Auswirkungen beobachtet werden. Die nächste Stufe des Versuches sah die Injektion von Antikörpern gegen die Masernviren vor. Selbst dieser Schritt konnte die positive Wirkung nicht nennenswert verändern. Menschen, die gegen Masern geimpft sind, haben die Antikörper im Blut, die im letzten Schritt des Versuches injiziert wurden.

Bei etwaigen Behandlungsformen müsste diese Tatsache berücksichtigt werden. Fielding ist sich sicher, dass die Untersuchungsergebnisse einen sicheren Ansatz zur Behandlung bestimmter Krebserkrankungen sind. Nach notwendigen Untersuchungen, ob das Medikament für Menschen zugelassen ist und nachdem eventuelle Nebenwirkungen überprüft wurden, könnten schon bald erste Behandlungen an Menschen erfolgen. In der Medizin werden derzeit weitere Tests mit Erregern durchgeführt. So wurden in den USA erste Untersuchungen mit Reoviren durchgeführt. Diese Viren lösen in den meisten Fällen Schnupfen oder Durchfälle aus. Mit ihnen können Hirntumore behandelt werden.

 

Google entwickelt Diabetiker-Kontaktlinsen

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Erst die Datenbrille Google Glass und das führerlose autonome Auto und jetzt Blutzuckermessung ohne Blut mit Hilfe von Kontaktlinsen? Die geheimnisumwitterte Forschungsabteilung Google X des US-amerikanischen Unternehmens Google Inc. im kalifornischen Mountain View entwickelt unter Federführung des Forschers Babak Parviz eine smarte Kontaktlinse für Diabetiker.

Was passiert bei Google X?

Leiter des Labors ist Astro Teller, der von Google X folgendes sagt: “Wir arbeiten an magischen, verwegenen Ideen, die durch Wissenschaft und Technologie Realität werden“. Journalisten der New York Times schreiben über die Forschungsabteilung, dass Roboter frei herum laufen, Teller an das Internet übermitteln, was man gerade isst, und Kühlschränke automatisch Milch bestellen, wenn sie leer ist.

Es gibt bei Google X aber auch noch andere bereits weiterentwickelte Projekte: Eines davon ist das selbstfahrende Auto. Es befindet sich in der Testphase und ist bereits tausende von Kilometern unfallfrei gefahren. Ein neueres Projekt des Forschungslabors sind smarte Kontaktlinsen für Diabetiker. Microsoft veröffentlichte bereits 2011 ähnliche Pläne. Auch das Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme verfolgt seit 2012 ein Projekt, das die schmerzfreie Messung des Blutzuckerwertes im Schweiß oder der Tränenflüssigkeit zum Inhalt hat.

Was soll diese smarte Kontaktlinse können?

Babak Parviz, Dozent und Assistant Professor an der Universität in Washington, Seattle, hat bereits vor einiger Zeit von sich reden gemacht, als er zusammen mit seinen Studenten eine Kontaktlinse mit LED vorstellte. Diese sollte wie ein Computermonitor funktionieren. Verschiedene Visionen und Ideen trieben die Gruppe an: Bei einem Gespräch z. B. mit Japanern könnte die Übersetzung als eingeblendeter Untertitel im Sichtfeld erscheinen oder das Navi überflüssig machen oder auch einfach mal die Möglichkeit bieten, sich einen Spielfilm auf die Netzhaut projizieren zu lassen. Parviz ist federführend beteiligt an der Entwicklung der neuen Kontaktlinse für Diabetiker. Die Linse besteht aus zwei weichen Kontaktlinsen zwischen denen sich ein winziger Sensor und ein Funk-Chip befinden.

Sie soll die Blutzuckerwerte in der Tränenflüssigkeit messen und sie per Datenfunk an eine App im Smartphone schicken. Ist der Wert im kritischen Bereich könnte eine Warnung an den Träger der Linse abgegeben werden. Im Gegensatz zum Pieks, den man für die normale Blutzuckermessung braucht, ist die Datenerhebung auch noch schmerzfrei. Auch fällt das Risiko der Wundinfektion oder beispielsweise das Taubwerden der Fingerspitzen weg. Die Entwicklung stehe noch am Anfang, meinten die Entwickler. Google sucht noch nach erfahrenen Partnern für die Weiterentwicklung und Produktion. Prototypen werden allerdings derzeit schon in klinischen Studien getestet. Weltweit gibt es mehr als 350 Millionen Diabetes-Patienten. Eines Tages sollen die smarten Kontaktlinsen den Betroffenen helfen, ihre Krankheit besser überwachen zu können.

 

Fluorid erhöht das Alzheimer-Risiko

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Kaum eine Zahnpasta oder ein Mundwasser kommt ohne Fluorid aus. Auch Mineralwasser und Speisesalz wird es inzwischen zugesetzt. Durch den Zusatz von Fluorid sollen die Zähne gehärtet und vor Karies geschützt werden. Was viele Verbraucher jedoch nicht wissen: Fluorid bringt auch viele Nebenwirkungen mit und steht unter anderem im Verdacht, Alzheimer auszulösen.

Was ist Fluorid?

Fluor ist ein chemisches Element aus der Gruppe der Halogene und ist für den Menschen äußerst giftig. In der Natur ist es ausschließlich gebunden mit anderen Elementen anzutreffen, etwa in Verbindung mit Calcium oder Natrium. Die Giftigkeit von Fluorid hängt jedoch von der Verbindung ab, die das Element eingegangen ist. Während etwa Calciumfluorid nicht wasserlöslich ist, löst sich Natriumfluorid in Flüssigkeiten und lagert sich durch ihre anorganische Eigenschaft im Körper ab, wo es auf Dauer zu gesundheitlichen Schäden kommen kann.

Gesundheitliche Risiken durch Fluorid

Noch immer vertreten Befürworter die Meinung, dass Fluorid ein wichtiger Bestandteil der Kariesprophylaxe ist. Dennoch dürfen die gesundheitlichen Risiken, die durch den Zusatz von Fluorid bestehen, nicht übergangen werden. Aktuelle Studien belegen inzwischen sogar, dass eine übermäßige Zufuhr von Fluoriden schädlich für die Gesundheit ist. Vor allem Säuglinge und Kinder können gesundheitliche Schäden davon tragen.

Fluorid steht im Verdacht das Nervensystem zu schädigen, genetische Schäden zu verursachen, das Krebsrisiko zu erhöhen und Leber-, Herz- und Nierenerkrankungen auszulösen. Zudem soll Fluorid das Alzheimer-Risiko erhöhen, in dem es mit Aluminium reagiert und die Blut-Hirn-Schranke überwindet. So konnte bei Patienten, die unter Alzheimer leiden, ein erhöhter Aluminiumgehalt im Gehirn festgestellt werden.

Bislang gingen Wissenschaftler davon aus, dass Aluminium vom Darm nicht aufgenommen werden kann und daher kein gesundheitliches Risiko für den Menschen birgt. In Verbindung mit Fluorid wird das Aluminium jedoch über die Darmschleimhaut aufgenommen und überwindet die Blut-Hirn-Schranke, die einen natürlichen Schutz für das Gehirn darstellt und das Organ vor Krankheitserregern und Giftstoffen bewahren soll.

 

Durchbruch in der HIV-Therapie

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Bei der Behandlung einer der tödlichsten Krankheiten unserer Zeit ist ein Durchbruch gelungen: AIDS-Forscher in den USA und aus Paris konnten dem HIV-Virus mit Hilfe einer sehr früh einsetzenden antiviralen Therapie temporär Einhalt gebieten.

Endgültige oder temporäre Heilung?

Ärzten war es in den USA geglückt, einen mit dem HIV-Virus infizierten Säugling zu heilen. Das Kind hatte sehr früh die zur Verfügung stehende Therapie zur Bekämpfung der Infektion erhalten und es konnten später keinerlei Viren mehr in seinem Blut nachgewiesen werden. Diese Nachricht veranlasste den Pariser Virologen Asier Sáez-Cirión am Pasteur Institut dazu, einmal genauer hinzusehen. Er explorierte in einer Studie von 70 HIV-Infizierten insgesamt 14 Patienten, die nach einer sehr frühen Behandlung eine temporäre Heilung erfahren hatten.

Bei den Personen war die Infektion mit dem Virus innerhalb von 35 bis 70 Tagen festgestellt und behandelt worden. Erfolgreich, wie sich herausstellte, denn die Erreger waren zwar nicht vollständig aus ihrem Blut verschwunden, vermehrten sich aber auch nicht mehr drastisch. In der Realität bedeutete dies für die Patienten, dass sie im Schnitt sieben Jahre lang trotz einer Infektion mit dem HIV-Virus keinerlei medikamentöse Therapie in Anspruch nehmen mussten. Was dies für die Patienten an Zuwachs der Lebensqualität bedeutet, ist kaum zu ermessen. Denn die modernen Medikamente zur AIDS-Bekämpfung sind zwar hoch wirksam, haben jedoch auch heftige Nebenwirkungen.

Hypothesen

Die französischen AIDS-Forscher stellten mehrere Hypothesen auf, wieso das Immunsystem einiger früh behandelter HIV-Infizierter für einen langen Zeitraum allein mit dem Virus fertig wurde, während dies bei anderen Patienten nicht der Fall war. Die erste Vermutung lautet, dass sich die sonst sehr schwer behandelbaren Viren-Reservoires in den Schläferzellen des Immunsystems nicht gebildet zu haben scheinen. Dazu fehlte dem Virus bei der frühen Behandlung schlicht und ergreifend die Zeit. Die zweite Hypothese ist, dass der Virus so nicht Kapazitäten gehabt habe, um verschiedene Virentypen auszubilden. Dies vergrößert die Angriffsfläche für wirksame Medikamente um ein Vielfaches. Bedingt durch diese beiden Vorgänge waren die Immunastworten der Infizierten relativ gering gehalten worden, was sich wiederum positiv auf den Heilungsprozess auswirkte. Die Forscher betonen in ihrem Fazit, dass eine schnelle Behandlung leider keine Garantie für ein solch positives Ergebnis, der Zeitpunkt aber dennoch ein wichtiger Faktor in der Bekämpfung der Infektion sei.

 

Die Zunge als Indikator für Krankheiten

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Symptome sind sowohl für uns Menschen als auch Ärzte dasjenige „Werkzeug“, das uns erkennen lässt, wie es um unsere Gesundheit bestellt ist. Klagen wir über Husten und Schnupfen, liegt die Vermutung einer leichten Erkältung nahe. Ähnlich verhält es sich mit der Beschaffenheit unserer Zunge. Ihr Aussehen verrät viel über den Gesundheitszustand eines Patienten. Indische Forscher wollen sich diese Tatsache zunutze machen und haben daher einen Test entwickelt, der eine schnelle Diagnose, besonders für Menschen in ablegenen Regionen, ermöglichen soll.

Der Zungentest

Nicht umsonst heißt es beim Arztbesuch desöfteren „Strecken Sie mir bitte mal die Zunge raus“. In Verbindung mit anderen Symptomen wie Husten oder Fieber, kann die Zunge Aufschluss über Krankheiten geben. Da es in Indien nicht allen Menschen möglich ist zu einem Arzt zu gehen, haben Wissenschaftler den Zungentest entwickelt. Mit Hilfe nur eines Fotos und in Verbindung mit anderen Symptomen errechnet der Test eine Diagnose, die den Arztbesuch in gewisser Weise ersetzen soll.

Karthik Ramamurthy aus der Abteilung für Informationstechnologie am Rajalakshmi Engineering College in Chennai und seine Kollegen Siddharth Kulkarni und Rahul Deshpande von der „School of Electronics Engineering an der VIT University“ haben dieses Diagnosetool errechnet. Es soll schnellstmöglich eine Empfehlung aussprechen können, ob ein Arztbesuch notwendig ist. Dem Patienten werden zahlreiche Fragen zu seinem Gesundheitszustand gestellt. Anbei erfolgt eine Aufnahme seiner Zunge. Eine gesunde Zunge ist sauber, rosa und übersäht von Papillen, welche die Geschmacksknospen beherbergeben. Durch Veränderungen wie Rötungen, die auf Entzündungen hinweisen, können die folgenden Krankheiten ermittelt werden: Erkältung, Grippe, Bronchitis, Asthma, Allergie, Lebensmittelvergiftung oder Lungenödem und sieben weitere Krankheiten. Aktuell arbeiten die Forscher daran auch digitale Bilder des Auges mit in die Diagnose einbeziehen zu können.

Veränderungen der Zunge und mögliche Krankheitsindikatoren

Es gibt zahlreiche Veränderungen der Zunge, die auf bestimmte Krankheiten hinweisen. Im Folgenden seien die häufigsten Typen aufgeführt. Rote oder weiße Verfärbungen deuten auf eine Pilzinfektion hin, während schwarze Verfärbungen meist einen längeren Antibiotika-Einsatz erforderlich machen. Schwellungen deuten meist auf allergische Reaktionen hin. Sogenannte Längsfurchen, die sich über die gesamte Zunge ziehen, verweisen meist auf Syphilis. Geschwüre auf der Zunge können durch Morbis Crohn, Colitis ulcerosa oder auch Mundkrebs ausgelöst worden sein. Für letztere Krankheit sprechen auch Blutungen im Mundraum.

Man kann sagen, dass die Zunge ein wahres Wunder-Diagnosetool ist, das es nur richtig einzusetzen gilt. Besonders Menschen aus entlegenen Regionen können sich oftmals keinen Arztbesuch leisten und sind daher auf andere Maßnahmen wie die der indischen Wissenschaftler angewiesen. Der Körper ist eben noch immer der beste Diagnoseberater.