Diabetes-Bericht der WHO
Es ist der erste Welt-Diabetes-Bericht und er zeigt an, dass diese Krankheit längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Seit 1980 hat sich die Zahl der an der Stoffwechselkrankheit erkrankten Menschen vervierfacht, sodass sie nicht mehr Krankheit der Reichen angesehen werden kann, sondern als Volkskrankheit ernst genommen werden muss.
Im Jahr 2014, so zeigt es die umfassende Analyse der Weltgesundheitsorganisation, waren rund 422 Millionen Menschen von Diabetes betroffen. 751 Studien mit mehr als 4 Millionen Teilnehmern aus 146 Ländern liegen dem Welt-Diabetes-Bericht zugrunde, weshalb er ein getreues Bild dieser Krankheit zeigt, die inzwischen weit mehr Menschen betrifft, als das lange Zeit angenommen wurde.
Einflussfaktoren
Eine zunächst positiv erscheinende Entwicklung ist, dass Deutschland nicht mehr zu den zehn am Häufigsten betroffenen Ländern gehört. Dies liegt allerdings nicht etwa an der hierzulande deutlich verbesserten Versorgung sowie Diagnosestellung, sondern an den zum Teil verheerenden Situationen in anderen Ländern. Das Bevölkerungswachstum sowie die alternde Bevölkerung beschleunigen diese Entwicklung und machen den Schätzungen der Forscher nach sogar 40 Prozent des Anstiegs aus. Weitere 28 Prozent entstehen durch das immer weiter verbreitete Übergewicht. Die restlichen 32 Prozent entstehen durch eine Kombination aus beiden Faktoren. Tatsächlich ist die Mehrzahl der Betroffenen allerdings von dem Typ-2-Diabetes betroffen, der behandelbar ist.
Die fünf Länder China, Indien, die USA, Brasilien und Indonesien machen zum einen die Hälfte der Gesamtbevölkerung aus und weisen zum anderen die meisten Diabetes-Kranken auf. Trotz dieser erschreckenden Ergebnisse zeigt sich hierzulande ein positiver Trend. Die Zahl der von Diabetes Betroffenen ist seit 1980 zwar von 3,4 Millionen auf 5,1 Millionen Menschen angestiegen, verantwortlich für diese Entwicklung ist allerdings vor allem die alternde Gesellschaft. Auch andere nordeuropäische Länder zeigen positive Entwicklungen.
Besonders betroffen sind hingegen Ozeanien, Nordafrika und der mittlere Osten. Das Gefälle wächst beharrlich. 1980 zeigten sich noch kaum Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern.
Geschlechtsspezifische Unterschiede
Zudem gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede. 1980 zeigten sich noch mehr Frauen als Männer betroffen von Diabetes. Diese Sachlage hat sich inzwischen wieder umgekehrt, wofür vor allem die Lebensumstände der männlichen Bevölkerung verantwortlich gemacht werden.
Eine bessere Diagnose muss her
Die WHO warnt in diesem Zusammenhang davor in Sachen Diabetes-Diagnose nicht genug zu tun, denn noch immer seien mehr als 30 Prozent der Todesfälle, die erst im Nachhinein mit Diabetes in Beziehung gesetzt werden konnten, verhinderbar gewesen. Eine bessere Diagnosestellung sei daher unerlässlich und lebensrettend. Symptome, die auf eine mögliche Diabetes-Erkrankung hinweisen, sind unter anderem Durst, andauernder Hunger, starker Harndrang, Gewichtsverlust, Sehprobleme und Müdigkeit. Gegen den Typ 2 der Erkrankung hilft, was so oft schützt: Bewegung, eine ausgewogene Ernährung, nicht rauchen. Die Ergebnisse zeigen, inwieweit Diabetes inzwischen uns Alle betrifft und an welchen Stellen akuter Handlungsbedarf besteht. Noch lässt sich gegensteuern. Wenn dem nicht nachgekommen wird, dann sieht die Prognose düster aus. Laut aktuellen Berechnungen werden 2025 dann 700 Millionen Menschen an Diabetes leiden.
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