Isotonische Getränke: Sinnvoll oder sinnleer?
Es gibt viele Meinungen zum Thema „Trinken“, gerade bei Sportlern. Einfaches Wasser, isotonische Getränke oder eine Saftschorle. Was braucht der Körper eines Sportlers wirklich?
Treibt man viel Sport, schwitzt man viel. Um den Verlust der Flüssigkeit auszugleichen, sollte man viel trinken. Gleicht ein isotonisches Getränk den Flüssigkeitshaushalt jedoch wirklich besser aus, als ein Wasser? Die Wirkung von Iso-Getränken ist vielleicht nicht jedem klar. Den Begriff „Osmose“ kennen einige aus dem Biologieunterricht. Der Flüssigkeitsaustausch kann leichter stattfinden, wenn der osmotische Druck gleich ist. Das ist bei Iso-Getränken der Fall. Die Konzentration an gelösten Stoffen ist die gleiche wie in unserem Blut. So kann der Darm die Stoffe schneller aufnehmen.
Es muss nicht das isotonische Getränk sein, Wasser ist ausreichend
Auch ein verdünnter Apfelsaft kann diese Wirkung erzielen. Laut einem Ernährungswissenschaftler aus Hamburg reicht für Hobbysportler eine Mischung aus Apfelsaft mit natrium- und magnesiumhaltigem Mineralwasser aus. Bei sportlichen Aktivitäten bis zu einer Stunde genügt ein Mineralwasser ohne Zusätze. Die über den Schweiß verlorenen Mineralien kann man auch einer vollwertigen und abwechslungsreichen Ernährung zu sich nehmen, stellt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) fest.
Studie zu speziellen Sportlergetränken
Ein britischer Mediziner von der Oxford University stellte Forschungen zu verschiedenen speziellen Sportgetränken an. Wirken diese wirklich schneller und besser als Wasser oder Iso-Getränke? In der Studie wurden mehr als 100 Sportlergetränke und Eiweißshakes getestet. Das Ergebnis war eindeutig. Nur etwa drei Prozent der Getränke haben den Ansprüchen genügt.
Wie viel und wann trinken?
Bei einem lockeren Training, das weniger als eine Stunde andauert, kommt man meist auch ohne Getränke klar. Setzt man den Körper einer längeren Belastung aus oder trainiert bei Hitze, sollte man den Flüssigkeitsverlust bereits während des Sports wieder ausgleichen. Alle 30 Minuten in kleinen Schlucken 200-400 Milliliter trinken, ist die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP). Die beste Variante ist jedoch, vor dem Training zu trinken. Die Menge der Flüssigkeit hängt von dem Trainingszustand, der Temperatur und dem Körpergewicht ab. Als allgemeinen Richtwert kann man sich an den Verlust nach dem Sport halten. Man wiegt sich vor und nach dem Sport und füllt das verlorene Gewicht mit Flüssigkeit wieder auf.
Ein Iso-Getränk oder eine Saftschorle haben zwar eine gute Wirkung und sind mit Sicherheit verlockender als ein Wasser. Der Mythos, dass man jedoch besser isotonische Getränke zu sich nehmen sollte, wurde bei der Studie nicht zu 100 Prozent bewahrheitet. Die meisten kleineren sportlichen Aktivitäten, übersteht man gut ohne oder mit nur etwas Wasser.
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