Zuviel Licht schadet Lebewesen

Zuviel Licht schadet Lebewesen

In der heutigen Zeit sind wir bereits daran gewöhnt, dass StĂ€dte auch nachts taghell erleuchtet sind. Doch dieses nĂ€chtliche Licht kann sich negativ auf Menschen und Tiere auswirken und zu Stress fĂŒhren.

Das Wechseln von Tag und Nacht gibt unseren Lebensrhythmus vor und bestimmt die Stoffwechselprozesse und die AktivitĂ€t von Lebewesen. Doch wir Menschen machen die Nacht mittlerweile immer mehr zum Tag. Straßenlampen, Leuchtreklame, grell erleuchtete GebĂ€ude und Industrieanlagen – wir vertreiben die Dunkelheit aus unseren StĂ€dten. In vielen GroßstĂ€dten sieht man kaum noch die Sterne. Doch nicht nur Astronomen beklagen das Verschwinden der nĂ€chtlichen Dunkelheit. Auch Wissenschaftler warnen davor, dass sich diese Lichtverschmutzung negativ auf unser Ökosystem auswirken könnte.

Dr. Franz Hölker vom Leibniz-Institut Berlin fĂŒr GewĂ€sserökologie und Binnenfischerei betrachtet besonders die vermehrte Ausweitung der Beleuchtung auf lĂ€ndliche Gebiete sehr kritisch. Licht sei zwar ein Signal fĂŒr wirtschaftliche AktivitĂ€t, Sicherheit und Wohlstand, doch fĂŒr viele Vögel, Insekten und Fische sei der dunkle Nachthimmel lebenswichtig, da sie sich an den Sternen und am Mond orientieren. Straßenlaternen und Scheinwerfer bringen ihr System durcheinander.

Wir sollten unsere Nacht schĂŒtzen

Außerdem irritiert die Lichtverschmutzung abgesehen vom Orientierungsvermögen auch die innere Uhr vieler Lebewesen. Das Max-Planck-Institut fĂŒr Ornithologie in Radolfzell hat zum Beispiel herausgefunden, dass Amseln im Großraum MĂŒnchen frĂŒher zu flöten beginnen als ihre Artgenossen außerhalb der Großstadt. Die fortschreitende Lichtverschmutzung stresst die Tierwelt, doch auch Menschen können darunter leiden.

Die PĂ€dagogische Hochschule Heidelberg fand in einer Studie heraus, dass Jugendliche, die in nachts hell beleuchteten Wohngebieten leben, deutlich spĂ€ter ins Bett gehen. Doch nicht nur das Licht, was durch unsere Fenster hineinscheint, bringt unseren Biorhythmus durcheinander, auch kĂŒnstliches Licht von Computern, Mobiltelefonen und Fernsehern trĂ€gt dazu bei, erlĂ€utert Dr. Christopher Kyba vom Deutschen GeoForschungszentrum Potsdam. Eine Zukunft ohne Beleuchtung ist natĂŒrlich undenkbar, doch Wissenschaftler wie Hölker und Kyba wollen darauf aufmerksam machen, dass die dunkle Nacht schĂŒtzenswert ist, im Sinne aller Lebewesen, die auf diesem Planeten gemeinsam leben.

 

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