Schildkrötenhaltung wird häufig unterschätzt

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Schildkrötenhaltung wird häufig unterschätzt

Schildkröten wirken wie die idealen Haustiere. Sie werden einem wohl kaum weglaufen, da sie es nicht in einer viertel Stunde bis zur Haustür schaffen würden, selbst wenn man sie aufließe. Außerdem brauchen sie nur ein vertretbar großes Terrarium und bedeuten kaum Zeitaufwand in menschlicher Zuneigung. Aber der Schein trügt. Nicht nur braucht ihre Haltung besondere Kenntnis ihrer Bedürfnisse und den Willen auf diese einzugehen, auch können Gefahren durch Bakterien und Parasiten entstehen – vor Allem für Kleinkinder.

Das richtige Tier finden

Meint man es mit einer verantwortungsvollen Pflege der Tiere ernst und ist sich der Verpflichtung bewusst kommt nach der Abwendung der Gefahr für das Tier also die für den Menschen. Je nach dem, welche hygienische Qualität die Aufzucht der Tiere hatte, können sie unter Umständen Salmonellen oder Parasiten wie Zecken mit in den Haushalt einschleppen. Besonders für Kinder kann eine hin und wieder über den Boden krabbelnde Schildkröte mit ihren Infektionsstoffen gefährlich sein. Wenn die Aufzucht der Tiere stimmig ist, sind solche Probleme vermeidbar. Aber wächst das Kind erstmal heran, steht die Schildkröte vor dem nächsten Problem: Sie reicht dem desinteressierten Kind nicht aus. Mit einer Katze kann man schmusen, mit einem Hund über die Felder toben – bei einer Schildkröte dagegen lassen sich die Schritte pro Minute zählen. Positive Effekte von Haustieren auf die Psyche von Kindern basieren auf einer lebhaften Interaktion und einer tiefen Bindung zwischen den beiden durch aktive gemeinsame Erfahrungen. Bei Reptilien ist dies nur schwer umsetzbar. Daher sollte neben der Richtigkeit der Schildkröte vielleicht auch über das richtige Tier im Allgemeinen nachgedacht werden.

Aufwendige Schildkrötenpflege

Neben der generellen Frage der Eignung und den Gefahren durch infizierte Tiere kommen die Ansprüche einer Haltung dazu, die die Kapazitäten von Kindern leicht übersteigen. Ein Hauptbestandteil der Schildkröten-Nahrung sind Rohfaser, die nur in spezieller Nahrung auf die Art und Weise vorhanden sind, wie sie die Schildkröte braucht. Dabei dürfen nicht zu viele Fette aber trotzdem der genau richtige Anteil an Proteinen sowie ein ausgeglichenes Kalzium-Phosphor-Verhältnis in den Produkten vorliegen. Bei starken Abweichungen von der optimalen Futter-Rezeptur kann es zu einem weichen Panzer, Deformierungen und langfristig beeinträchtigter Gesundheit des Tieres führen. Kräuter aus der Natur sind mit wenigen Ausnahmen gut geeignet, jedoch dürfen die Pflanzen nicht zu fett-haltig sein und genug Kalzium enthalten. Mal eben das Futter aus dem Laden zu holen ist für eine gute Ernährung dieser Tiere nicht ausreichend. Deshalb sollte die Anschaffung einer Schildkröte als Haustier – besonders bei Kindern – gut überdacht werden.

 

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