Form und Aufbau des Sattels

Viele Reiter beschweren sich über unpassende Sattel, hier erfährst Du warum.

Zahlreiche Pferdeliebhaber sind bereit, sehr viel Geld für einen passenden Sattel auszugeben. Dafür probieren sie sehr vieles aus, sie vermessen ihr Pferd, kaufen verschiedene Modelle, lassen sich von einigen Händlern beraten und gehen sogar zum Osteopathen. Dennoch meckern sie immer noch, weil sie einfach nicht den perfekten Sattel finden.

Die Schuld an dieser Misere tragen sowohl Käufer, als auch Sattelfirmen und Händler. Sie sind voneinander abhängig und müssen dafür sorgen, dass sie sich gegenseitig Wünsche erfüllen. Frank Wohlhorn ist vereidigter Sachverständiger und kümmert sich um die Prüfung der FN-Fachberater. Seiner Meinung nach schieben viele Reiter ihre schlechte Reitfähigkeiten auf einen unpassenden Sattel oder den Satteldruck. Hinzu kommen dann auch noch zahlreiche Händler, die nicht gut genug informiert sind und die Kunden nicht optimal beraten. Des Weiteren verkaufen laut Wohlhorn auch nicht alle Hersteller gute Produkte.

Viel Sättel sind allerdings besser als die allgemeine Meinung. Sattelfirmen setzen auch oft auf Tradition. Seit bis zu 40 Jahren werden die selben Modelle verkauft. Die Firma Joh´s Stübben KG stellt beispielsweise seit den 50er Jahren fast identische Stahlfederbäume her. Ebenfalls schon so lange baut G. Passier & Sohn den gleichen PS-Baum. Nach eigenen Angaben sind dafür sogar 1200 Arbeitsschritte notwendig. Seit 27 Jahren produziert Kieffer einen Kunststoffbaum und das gilt schon als Neuheit auf dem Markt.

Durch die Zucht werden heutzutage immer schmalere Pferde produziert und diese haben seit bis zu drei Jahrzehnten teilweise auch Probleme mit den alten Sattelbäumen. Während früher breitere Sattelbäume gefragt waren sind es heute schmalere mit kleiner Kammerweite. Alle Hersteller haben sich noch nicht darauf eingestellt. Nur wenige bieten schmale Sattel an (Stübben bietet eine 15 Zoll Kammerweite an). Durch kaum Einheitlichkeit in den Größen ist es leider immer noch unheimlich schwer für den Käufer selbst, Größen einschätzen zu können.