Neue Chinaseuche bedroht Hasen und Kaninchen
KaninchenzĂŒchter sind beunruhigt, weil es eine neue Form der Chinaseuche gibt. Es gibt zwar schon Impfstoffe, das Verfahren dafĂŒr ist aber sehr kompliziert und unĂŒbersichtlich. Bislang ist noch ĂŒberhaupt nicht absehbar, wie groĂ der Schaden bzw. welche Folgen auf Feldhasen und Wildkaninchen zukommen werden.
In Deutschland werden KaninchenbestĂ€nde durch eine aggressive Form der Chinaseuche stark dezimiert. Laut Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) breitete sich der Virus seit 2015 von Frankreich ĂŒber das ganze Bundesland aus.
Die Zahlen wachsen!
Laut der Sprecherin Elke Reinking gibt es schon mehr FĂ€lle als im Vorjahr. WĂ€hrend es im letzten Jahr 148 waren, sind es dieses Jahr im August schon 275. Neben Kaninchen sind auch Feldhasen betroffen.
Kaninchenseuche ist nicht meldepflichtig und das bedeutet, dass die Zahlen wahrscheinlich noch viel gröĂer sind als wir es uns vorstellen. Aus diesem Grund gibt es auch kaum Daten bezĂŒglich der Verbreitung der Krankheit. Laut FLI gab es in den westlichen BundeslĂ€ndern bislang die meisten VorfĂ€lle.
Bernd Graf, Chef des Landesverbandes der RassekaninchenzĂŒchter in Rheinland-Pfalz, ist davon ĂŒberzeugt, dass es eine sehr hohe Dunkelziffer gibt. Bei den meisten FĂ€llen wissen die ZĂŒchter gar nicht, wie der Virus in den Stall kommen konnte, schlieĂlich hatten sie ein Fliegengitter. Die Krankheit macht sich durch Nasenbluten und Fieber bemerkbar. Sie kann durch Sekrete, Insekten, Menschen, GerĂ€te, Futter oder auch TransportkĂ€fige verbreitet werden. Die Krankheit macht sich schon wenige Stunden nach der Kontaminierung bei den Tieren bemerkbar.
Wie können die Tiere geschĂŒtzt werden?
Es gibt zwar einen Schutz gegen diese Krankheit, nĂ€mlich eine Impfung, SchĂ€tzungen zufolge sind aber 70 bis 80% der Kaninchen nicht geimpft. In Bayern ist das Impfen Pflicht, in den anderen BundeslĂ€ndern aber nicht. Da es sich bei der Kaninchenzucht um ein Hobby handelt und nicht jeder dafĂŒr Geld ausgeben möchte, werden tote Tiere auch oft vergraben. Wenn ein Fuchs sie allerdings ausgrĂ€bt, bringt er das Virus wieder in Umlauf.
Bislang ist das Impfen nicht ganz einfach und der Grund dafĂŒr ist, dass der Impfstoff ausschlieĂlich aus Frankreich kommt. Das liegt vor allem daran, dass Kaninchen in der französischen KĂŒche einen sehr hohen Stellenwert haben. FĂŒr eine Impfung mĂŒssen ZĂŒchter einen Antrag beim Land bezahlen und der kostet zwischen 50 und 150 Euro, dazu kommen dann noch ein paar Euro fĂŒr die Impfung, ein Betrag den nur wenige gerne zahlen.
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