Die Eichenprozessionsspinner sind im Anmarsch: Giftige Raupen in Deutschland

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Die Eichenprozessionsspinner sind im Anmarsch: Giftige Raupen in Deutschland

Im Juni jeden Jahres kriechen hunderte von Eichenprozessionsspinnern von den Bäumen. Diese sind die Raupen des harmlosen Nachtfalters. Ihre Brennhaare sind allerdings keinesfalls ungefährlich. Bei Berührung mit diesen kommt es schnell zu allergischen Reaktionen, verbunden mit Juckreiz. Auch die Atemwege und Augen könnten in Mitleidenschaft gezogen werden.

Vorkommen der Eichenprozessionsspinner

Die genannten Raupen stammen aus dem Mittelmeerraum und bevölkern in Deutschland vor allem den Süden und Nordosten. In Bremen, Thüringen und dem Saarland konnte man bislang keine Eichenprozessionsspinner auffinden. In Gespinstnestern versammeln sie sich und bevölkern vor allem Eichenalleen, Sportplätze und Schwimmbäder. Daher sollen vor allem Spaziergänger auf der Hut sein, wenn sie unter Eichen spazieren. Keinesfalls dürfen die Nester berührt werden.

Berührung der Raupen

Die Eichenprozessionspinner verfügen über 0,1 bis 0,3 mm lange Widerhaken, die wie Härchen aussehen. Mit Hilfe derer gelangen sie unter die Haut des Menschen und infizieren ihn mit dem Nesselgift namens Thaumetopoein. Symptome wie Quaddeln, rote Pusteln oder Ausschlag im Allgemeinen treten innerhalb kürzester Zeit nach der Berührung auf. Bei leichter Berührung verschwinden die Insektenstichähnlichen Ausschlagsformen nach zwei Wochen etwa wieder. Viele Betroffene suchen aufgrund des starken Juckreizes allerdings vorzeitig einen Arzt auf.

2012 ließen sich in Berlin und Brandenburg alleine 7000 Menschen wegen dieser Symptome behandeln. Eine Diagnose, die auf den Kontakt mit Eichenprozessionsspinnern zurück führt, ist oftmals schwierig zu stellen, da die Symptome denen anderer allergischer Reaktionen stark ähneln. Hinweise auf den Aufenthaltsort bei Aufkommen der Symptome sind daher für den behandelnden Arzt sehr wichtig. Die häufigsten Symptome sind Juckreiz und daraus entstehende Ekzeme, etwa jeder fünfte leidet unter Atemwegsbeschwerden und Augentränen.

Behandlung

Der Juckreiz kann mit Hilfe von cortisonhaltigen Cremes behandelt werden. Sind die Raupenhäärchen allerdings ins Auge vorgedrungen, gilt es nicht zu reiben. Dadurch könnten die Erreger nämlich in die Hornhaut gelangen und dort zu einer Infektion führen. Symptome sind Schwellungen im und am Auge, Rötungen und eine sichtbare Reizung der Bindehaut. Gelangt das Raupenhaar durch das vermehrte Tränen nicht von selbst aus dem Auge, kann ein Augenarzt mit Tropfen nach helfen.

Bei Atemwegsentzündungen sind ebenfalls kortisonhaltige Sprays und Antihistaminika zu empfehlen. Symptome ähneln in diesen Fällen einer Bronchitis, eine Rachen- oder Kehlkopfentzündung. Bei Asthmatikern kann es zur wiederholten Atemnot kommen. In diesen Fällen sind bronchienerweiternde Medikamente vonnöten. In extremen Fällen kann es aufgrund des Nesselgifts auch zu Übelkeit, Fieber und Kreislaufversagen kommen. In jedem Fall sollte der direkt Kontakt mit den Raupen möglichst gemieden werden. Auch für Haustiere gilt dies. Bei ersten Symptomen gilt es die Kleidung zu wechseln und den Körper von oben bis unten abzuduschen und im Anschluss zu föhnen, damit die Härchen keine Chance haben sich fest zu setzen. Auch wenn die Raupen Ende Juni verpuppen, verbleiben ihre Härchen bis zu zehn Jahre in den Baumkronen. Die Gefahr ist also längst nicht gebannt.

 

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