Psychische Störungen bei Haustieren erkennen und vermeiden
Viele Tierärzte beobachten in ihrer Praxis, dass auch Haustiere psychische Auffälligkeiten entwickeln können. Das kann sich in übermäßigem Kläffen, starkem Rupfen des Fells oder der Federn sowie in anderen merkwürdigen Verhaltensweisen äußern. Dahinter steckt oft eine Depression, Angst oder auch Zwangsverhalten.
Anzeichen psychischer Auffälligkeiten
Wenn Tiere mit einer Situation unzufrieden oder überfordert sind, machen sie das durch bestimmte Zeichen deutlich. Neben aggressivem oder depressivem Verhalten beginnen auch einige Haustiere auf einmal in der Wohnung zu urinieren. Der Halter muss solche Symptome natürlich deuten können, um entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Strafen sind dabei auf keinen Fall eine Lösung.
Auslöser seien oft eine nicht artgerechte Haltung oder andere Veränderungen im Lebensumfeld. Auch körperliche Beschwerden können eine Erklärung sein. Experten raten daher, sich vor der Anschaffung eines Haustieres genau zu überlegen, ob man ein entsprechendes Umfeld bieten kann.
Artgerechte Haltung sicherstellen
Um bei Gruppentieren wie Vögeln, Kaninchen oder Meerschweinchen Depression zu vermeiden, sollten diese immer mindestens zu zweit gehalten werden. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Tiere beschäftigt werden – bei Langeweile werden eher Stereotypen oder Zwangsstörungen entwickelt. Bei Vögeln äußert sich das im Rupfen der Federn oder dem massiven Spiel mit dem Spiegel. Katzen und Hunde neigen zum starken Lecken der Vorderpfoten, wodurch eine Leckdermatitis droht. Deshalb sollten sich in der Umgebung genug Reize befinden, die für Abwechslung sorgen. Hamster, die in einem Glaskasten leben und nur durch die Reflexion der Scheibe abgelenkt werden, rennen zum Teil nur auf und ab.
Zudem ist es wichtig, dass Jungtiere lange bei der Mutter bleiben, um richtige Verhaltensweisen zu erlernen. Steht eigener Nachwuchs oder ein Umzug an, sollte lieber nicht direkt ein Tier angeschafft werden – Verhaltensstörungen sind vorprogrammiert. Wenn auffälliges Verhalten beobachtet wird, sollten Besitzer schnell reagieren, sagt der Tierarzt. Nur dieser kann bestimmen, ob das Verhalten beispielsweise eine organische Ursache hat. Erst wenn dies ausgeschlossen ist, kann eine Verhaltenstherapie gestartet werden. Dazu gehört auch meistens Antidepressiva.
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