Inkontinenz bei Hunden

Inkontinenz bei Hunden

Wenn Sie einen Hund in dicke Windeln gepackt sehen, handelt sich kaum um einen noch nicht stubenreinen Welpen. Es ist wesentlich wahrscheinlicher, dass es ein Hund mit einem Inkontinenz-Problem ist. Inkontinenz ist meistens alters- oder kastrationsbedingt. Von dem Problem sind besonders große Hündinnen betroffen, die zu wenige oder gar keine weiblichen Sexualhormone mehr produzieren.

Was bedeutet Inkontinenz?

Bei einer Inkontinenz verliert der Hund Harn – in der Regel ohne es selbst zu bemerken oder gar zu beabsichtigen. Häufig findet der Harnverlust statt, wenn die Tiere aufstehen oder schlafen. So bleibt das Problem oft erst einmal unbemerkt – bis der Besitzer ein feuchtes Körbchen vorfindet. Wird das Problem erkannt, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen. Dieser unterscheidet zwischen einem Harnträufeln, dass durch Erkrankungen ausgelöst wird, und vermehrtem Urinieren durch verstärkte Wasserzunahme, welches durch Diabetes mellitus oder einer Nierenerkrankung verursacht wird.

Vielfältige Ursachen

Eine Inkontinenz kann verschiedene Ursachen haben. Eine Kastration bei Hündinnen kann aber häufig zu einer Harninkontinenz führen. Laut Experten leiden im Durchschnitt dreißig Prozent aller großen, kastrierten Hündinnen später an Inkontinenz – bei kleineren Tieren sind es etwa zehn Prozent. Dabei muss das Problem nicht unmittelbar nach dem Eingriff auftreten, sondern kann auch erst acht bis zehn Jahre später eintreten. Gründe sind im niedrigen Östrogenspiegel und dem altersbedingten lockeren Bindegewebe zu finden, die dafür sorgen, dass der Schließmuskel der Harnblase nicht mehr richtig funktioniert. Diese Form der Inkontinenz heißt Harnröhrensphinkter-Inkompetenz und kann mit Medikamenten gut behandelt werden. Männliche Hunde sind wesentlich seltener betroffen.

Aber auch Tumore in der Blase oder den Harnwegen, Polypen oder Harnsteine können Gründe sein. Häufig kann Inkontinenz auch als ein Symptom für andere Krankheiten auftreten: In der Regel handelt es sich dabei nur um eine harmlose Blasenentzündung. Bei anderen Erkrankungen wie Morbus Cushing oder Niederschäden trinkt der Hund viel mehr als normal und muss entsprechend häufiger urinieren. Manchmal kommt es auch zu Harnverlust, wenn der Hund bestimmte Medikamente nehmen muss – beispielsweise Entwässerungsmittel oder Kortison. Inkontinenz kann auch die Folge eines Unfalls oder einer Verletzung sein, wenn dabei die Nerven, die die Blase kontrollieren, geschädigt wurden.

Bei älteren Hunden geht Inkontinenz manchmal mit altersbedingten Verhaltensänderungen einher – einer so genannten kognitiven Dysfunktion. Hunde im hohen Alter werden aber auch grundsätzlich weniger beweglich oder werden langsamer aufgrund von Schmerzen. Falls Inkontinenz bei jungen Tieren beobachtet wird, sollte der Tierarzt den Hund auf Missbildungen der Blase oder anderer Organe untersuchen. Wenn das Problem nicht physisch ist, kann es auch durch ein Verhaltensproblem ausgelöst werden. Welpen legen ein solches Verhalten in der Regel mit der Zeit von selber ab.

Kotinkontinenz

Viel seltener als die Harninkontinenz ist die Kotinkontinenz beim Hund – bei welcher das Tier unbemerkt kleinere Mengen an Kot verliert. Diese kann durch Verletzungen des Schließmuskels, Verletzungen der Nerven des Afters oder Tumore verursacht werden. Ältere Hunde können auch mal ihre normale Spaziergangroutine vergessen und koten deswegen in den Raum.

 

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