Artgerechte Haltung am Beispiel eines Kaninchens
Haustiere werden geliebt, oft sogar vergöttert. Vor lauter Liebe werden sie leider nicht immer artgerecht gehalten, aber genau das brauchen Haustiere, um sich wohlfühlen zu können und gesund an Körper und Seele zu bleiben. Selbst kleine knuddelige Kaninchen brauchen mehr, als die Liebe ihrer Menschenfamilie.
Bei jedem Haustier sollte man sich danach erkundigen, ob es sich alleine oder in Gruppenhaltung wohler fühlt. Kaninchen sind Gruppentiere, sie fühlen sich alleine einsam und verkümmern. Mindestens zu zweit sollten sie sein, noch besser wären es drei oder vier Kaninchen zusammen zu halten – natürlich nur, wenn ausreichend Platz vorhanden ist. Mindestens 2 qm pro Tier sollten zur Verfügung stehen, wobei eine ständige Käfighaltung abzulehnen ist. Kaninchen brauchen Freilauf, am besten im Freien, zumindest aber in der Wohnung.
Dort sollten keine giftigen Pflanzen, Kabel, Treppen oder andere Gefahren drohen. Übrigens: Meerschweinchen oder Hamster sind keine Kaninchen! Die Empfehlung der Gruppenhaltung bezieht sich nicht auf eine Mischung verschiedener Gattungen. Bei der Zusammensetzung einer Kaninchen-Hausgemeinschaft sollte auch auf das Geschlecht der Tiere geachtet werden. Zwei weibliche Tiere passen selten gut zusammen, während zwei männliche Tiere durchaus harmonieren können, vorausgesetzt, sie sind kastriert. Ein Päärchen harmoniert meistens gut, aber der Rammler sollte auch bei dieser Konstellation kastriert sein. Inwieweit es sich dabei tatsächlich um artgerechte Haltung handelt, kann durchaus kontrovers diskutiert werden. Es steht aber fest, dass männliche Kaninchen in freier Natur ständig für Nachwuchs sorgen.
Befinden sie sich in (noch so liebevoller) Gefangenschaft, verfallen sie schnell in Frust, wenn sie ihren Trieb nicht ausleben können. Zwei unkastrierte Rammler werden aggressiv gegenüber ihrem Genossen. Als Halter kann man schnell durch den ständigen Nachwuchs überfordert sein. Kaninchen sind von Natur aus neugierige und geschäftige Tiere mit einem ausgeprägten Spieltrieb. Daher sollte immer genügend Material zum Spielen und möglichst eine Kiste zum Buddeln vorhanden sein. Wer mehrere Haustiere hat, sollte darauf achten, nicht gerade natürliche Feinde zur friedlichen Koexistenz zu zwingen. Hunde und Katzen sind deshalb für Kaninchen nicht die idealen Mitbewohner. Durch ihr natürliches Fluchtverhalten könnte der Jagdinstinkt von Hund und Katz motiviert werden – zum Schaden des Kaninchens.
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