Kreuzverschlag bei Pferden
Der sogenannte Kreuzverschlag bei Pferden ist eine durchaus sehr ernst zu nehmende Krankheit. Für das Tier ist sie mit starken Schmerzen verbunden und kann sogar sein Leben bedrohen. Ausgelöst wird die Erkrankung durch einen Mangel an Bewegung. Sie wird daher auch „Feiertagskrankheit“ genannt, da oft aufgrund solcher Ruhetage für Menschen die Bewegung des Pferdes vernachlässigt wird. Dies kann jedoch weitreichende Folgen haben.
Glykosereserven in der Muskulatur werden aufgrund von Sauerstoffmangel nicht abgebaut und es können sich Milchsäuren im Körper, die die Muskulatur angreifen bilden. Die Körperchemie des Tieres gerät aus dem Gleichgewicht, es kann im Organismus zu Anlagerungen des bei der Bewegung entstehenden Kalziums und zur Bildung von Ödemen kommen. Die Bewegung wird für das Tier mehr und mehr zur Qual. Es verspannt sich, kann Fieber bekommen und dadurch stark an Flüssigkeit verlieren. So ist auch die Gefahr einer Austrocknung gegeben.
Pferde, die an einem Kreuzverschlag leiden, zeigen je nach Schwere der Erkrankung unterschiedliche Symptome. Dazu gehören Koliken, vor allem aber deutlich sichtbare Veränderungen in den Bewegungsabläufen. So erfolgt aufgrund entstehender Verspannungen eine Verkrümmung des Rückens. Die gesamte Gangart des Pferdes wird steif und ungelenk. Es neigt dazu, die Sprunggelenke zu überstrecken. Die von der Krankheit ausgelösten chemischen Prozesse im Körper des Tieres führen zu einer dunkelbraunen Färbung des Urins.
Beim ersten Verdacht auf Kreuzverschlag sollte umgehend der Tierarzt gerufen werden. Das Pferd selbst sollte so wenig wie möglich bewegt werden. Es wird durch den Veterinär mit den notwendigen Stoffen versorgt, um die gestörte Körperchemie zu regulieren. Außerdem muss der Wasserhaushalt wieder normalisiert werden. Je nach Grad der Erkrankung können Massagen als zusätzliche Therapie nützlich sein.
Je eher die richtige Diagnose gestellt und die Behandlung begonnen wird, desto besser für das Tier. Es werden ihm dadurch weitere und schlimmere Schmerzen erspart. Außerdem sind die Heilungschancen umso größer, je rascher die Therapie erfolgt. Allerdings lehrt die Praxis, dass einmal erkrankte Pferde ein höheres Risiko auf weiteren Kreuzverschlag aufweisen.
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