Neue Methode zur Bergung von Geisternetzen aus dem Meer

Neue Methode zur Bergung von Geisternetzen aus dem Meer

Die globale Erwärmung, Plastikmüll und Überfischung – die Bedrohungen für viele Meeresbewohner ist vielfältig. Deshalb haben sich Umweltverbände unter anderem aus Deutschland, Polen und Finnland zusammengeschlossen, um Geisternetze aus der Ostsee zu bergen. Als Geisternetze werden alle Fischernetze bezeichnet, die ganz oder zum Teil verloren gehen und auf dem Grund der Meere verweilen. Abgesehen davon, dass sie aus Plastik bestehen und Jahrhunderte benötigen, um sich zu zersetzen, sind sie eine Falle für jedes Lebewesen im Meer. Die Bewohner der nassen Tiefe verheddern sich in den Netzen und sterben im schlimmsten Fall in den gefährlichen Maschen.

Wer nun denkt, dass es doch nicht so häufig vorkommt, dass Fischer ihre Netze verlieren, liegt weit daneben. Jedes Jahr aufs Neue geht eine fünfstellige Anzahl Netze alleine in der Ostsee verloren. Bereits seit Jahren werden tonnenweise Geisternetze vom Meeresgrund entfernt und dennoch sind die Ozeane noch immer voll davon. Schließlich sind auch gesunkene Schiffe nicht selten mit den tödlichen Fallen ausgestattet.

Eine neue Methode aus der Landwirtschaft

Aber die Entfernung der Geisternetze ist teuer und zeitintensiv, denn Taucher werden auf den Grund der Meere geschickt, um sie zu entfernen. Obwohl auf diese Weise schon viele Netze geborgen wurden, versucht der Zusammenschluss unterschiedlicher Umweltschutzverbände eine neue effektivere Technik zur Bergung von Geisternetzen. Eine eigentlich aus der Landwirtschaft bekannte, mehrere 100 Kilogramm schwere Egge soll einsetzt werden.

Das Gerät, mit dem im Normalfall der Boden gelockert wird, soll mit seinen Zinken die untergegangenen Netze bergen. Im vergangenen Jahr holte Polen so 270 Tonnen Netze wieder an die Oberfläche. Zusätzlich dazu soll eine Kartierung der Weltmeere helfen, festzustellen ob es Stellen im Meer gibt, an denen besonders viele Geisternetze zu finden sind.

Ob diese effektivere Technik dem Meeresboden aber schaden könnte, weil die schwere Egge über den Grund gezogen wird, wird sich erst in einer Untersuchung zeigen. Die ersten Ergebnisse des Projekts „Marelitt Baltic“ hierfür werden im kommenden Frühjahr erwartet.

 

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