Herzkatheter: Was Du wissen musst

Herzkatheter: Was Du wissen musst


Was kann mit einer Herzkatheter- Untersuchung  erreicht werden?

Durch eine Herzkatheter-Untersuchung kann beispielsweise der Druck in den Herzkammern gemessen werden. Dadurch können zum Beispiel Herzklappenfehler oder auch eine Verengung in den Herzkranzgefäßen festgestellt werden. Wird eine Engstelle festgestellt, so kann der Arzt diese meist sofort bei dem Eingriff entfernen.

Verschiedene Arten der Herzkatheter- Untersuchung

Es gibt die “Linksherz-Katheter-Untersuchung” und die “Rechtsherz-Katheter-Untersuchung”. Meist wird jedoch die Linksherz-Katheter-Untersuchung durchgeführt. Hierbei wird der Katheter über die Aorta in die linke Herzkammer bis zu den Herzkranzgefäßen geschoben. Durch den Rechtskatheter kann der Druck in der rechten Herzkammer und in den Lungenschlagadern gemessen werden.

Ablauf einer solchen Untersuchung

Es wird an der Leiste, der Ellenbeuge oder am Handgelenk an einer betäubten Stelle ein dünner Kunststoffschlauch über Blutgefäße eingeführt und dann weiter bis zu den Herzkranzgefäßen oder den Herzkammern geschoben. Bei einer Herzkammer angekommen wird der Druck in der Herzkammer, der Aorta und der Lungenschlagader gemessen. Um überhaupt etwas auf dem Röntgenbildschirm zu sehen wird dem Patienten ein Kontrastmittel gespritzt, um das Gewebe sichtbar zu machen.

Einen Herzkatheter bekommt man nicht nur zur Untersuchung, sondern auch zur Therapie von Herzerkrankungen eingesetzt. Oftmals wird hierbei eine Ballondilatation durchgeführt. Hierbei wird ein zusammengefalteter Ballon, der mit Medikamenten beschichtet ist, in die Herzkammer eingeführt und darin entfaltet. Auf dem Ballon ist meist noch ein sogenannter Stent, eine Gefäßstütze aus Edelstahl, befestigt, die nach dem Entfernen des Ballons die Engstelle offen halten soll.

Tipps, Tricks und Risiken

Über Krankheiten oder Allergien sollte der Arzt vor dem Eingriff informiert werden. Außerdem darf vor dem Eingriff nur leichte Kost gegessen werden. Generell treten sehr selten Komplikationen bei dieser Untersuchung auf. Allergien können vermieden werden, indem eine entsprechende Vorbehandlung durchgeführt wird. Jedoch ist es nicht selten, dass durch die Untersuchung Herzrhythmusstörungen ausgelöst werden. Zudem sollten Medikamente eingenommen werden, nachdem ein Stent eingesetzt wurde, um das Verklumpen der Blutblättchen und damit die Bildung von Engstellen zu verhindern.

 

Astronauten leider eher an Herzkrankheiten

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Sie sind zwar zum Mond geflogen, müssen jetzt aber scheinbar einen hohen Preis dafür bezahlen. Scheinbar leiden Astronauten häufig nach einer Exkursion an Herzkrankheiten.

Das Risiko für Erkrankungen ist nicht für alle Astronauten gleich groß. Die Astronauten, die Reisen in das All unternehmen, leiden wohl an einem höheren Risiko an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkranken, als diejenigen, die näher an der Erde im Orbit bleiben. Zu dieser Vermutung kommen Michael Delp und sein Team von der Florida State University, nachdem sie die Todesursachen der Astronauten des Apollo-Programms analysiert hatten.

Zum Zeitpunkt der Untersuchung waren sieben der 24 Astronauten der Mondmission verstorben. Bei drei der sieben Gestorbenen war der Grund eine Herz-Kreislauf-Erkrankung. Es handelte sich dabei beispielsweise um einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall. Der Anteil der Astronauten, die nicht zum Mond geflogen sind und an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung erkrankt sind, liegt bei lediglich 10 Prozent.

Tests mit Mäusen

Durch die geringe Anzahl an „Testpersonen“ ist diese Studie nicht sehr aussagekräftig. Aus diesem Grund haben die Forscher Tests an Mäusen vorgenommen. Es könnte sich bei den Astronauten trotzdem um Gesundheitsschäden handeln, die durch die Strahlung außerhalb des Magnetfeldes entstanden sind. Bei dem Test mit Mäusen stellte sich heraus, dass Mäuse, die einer erhöhten Strahlung ausgesetzt sind, unter bleibenden Gefäßveränderungen leiden. Dadurch können die Mäuse unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Arterienverengungen leiden.

In wie fern sich Ausflüge ins All, auf den Mond oder in Zukunft zum Mars auf die Gesundheit auswirken, ist derzeit noch nicht genau abschätzbar, es wäre allerdings sehr interessant und wichtig, für kommende Missionen mehr darüber zu erfahren. Aus früheren Studien ging heraus, dass Astronauten nicht so krankheitsanfällig sind wie Durchschnittsmenschen, das liegt aber vor allem daran, dass sie sehr gut trainiert wurden, top-fit sind und auch hochintelligent. Aus diesem Grund behandelten Delp und seine Kollegen erstmals nur ausschließlich Astronauten in der Studie. Weitere Ergebnisse sind mit großer Spannung zu erwarten.

 

Bahnbrechendes Präventionsangebot für Herzinfarkte entdeckt!

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Der Herzinfarkt, im medizinischen Fachjargon auch Myokardininfarkt genannt, ist inzwischen zur Volkskrankheit geworden. Der Forscher Kiran Munsunuru will sich nun einer Methode bedienen, die Herzinfarkte möglicherweise sogar verhindern kann. Die Technik ist nobelpreisverdächtig und so ihre beiden Entdeckerinnen.

Crispr/Cas9

Der Stammzellenforscher Munsunuru bedient sich eines gentechnischen Verfahrens mit dem komplizierten Namen Crispr/Cas9. Die Erwartung an die neue Methodik ist in Forscherkreisen groß. Die beiden Entwicklerinnen aus Schweden und Kalifornien haben entdeckt, dass sich bestimmte bakterielle Gene zur Genmanipulation eignen. Mit ihrer Hilfe ist es möglich Gene zu aktivieren oder auch zu deaktivieren. Per Spritze können sie in den Körper des Betroffenen eingeschleust werden.

An zahlreichen Tierarten und auch am Menschen wurde das Verfahren erprobt und glückte stets. Genmanipulation wird harsch kritisiert und vor allen Dingen in Bezug zu Designerbabys negativ konnotiert. Dass die gleiche Technik nun auch positiven Nutzen haben könnte und die Volkskrankheit schlechthin ausrotten würde, wäre ein phänomenaler Durchbruch.

PCSK9 – Das Schlüsselgen in Sachen Herzinfarkt

Die Hyperaktivität von PCSK9, die durch eine Mutation ausgelöst wurde, verhindert in den menschlichen Zellen die Cholesterin-Aufnahme. Das Blut wird somit mit Fettzellen angereichert und lässt die Cholesterinwerte in die Höhe schnellen. Betroffene erleiden meist schon in Jugendjahren einen Herzinfarkt. Bei drei Prozent der Bevölkerung bewirkt eine Genmutation genau das Gegenteil. Die Mutation schaltet das Gen ab, sodass ungehindert Cholesterin in die Zellen gelangen kann.

Nach der Entdeckung dieses Gens vor elf Jahren, wurden zahlreiche Antikörper-Präparate entwickelt, die das Gen blockieren sollten, aber an eine lebenslange Medikamenteneinnahme gebunden ist. Munsunuru strebte eine dauerhafte Blockierung von PCSK9 an, die nicht-medikamentös erfolgen sollte. Die Crispr/Cas9- Technik wurde bei Betroffenen mittels einer Spritze angewendet und verursachte tatsächlich eine dauerhafte Ausschaltung des Gens. Das Herzinfarktrisiko wurde somit um mehr als 90 Prozent gesenkt. Die bakteriellen Gene konnten das lediglich negativ ausgeprägte Gen PCSK9 lebenslang blockieren.

Therapie an Menschen bedenkenlos?

Sicherlich ist es noch ein weiter Weg bis man eine bedenkenlose Therapie an Menschen durchführen kann. Crispr/Cas9 ist allerdings ein Durchbruch sondersgleichen, der nach der Ausräumung von etwaigen Risiken medizinische Wunder bewirken könnte. Versuchstiere, die sich für die Erprobung dessen eignen, hat Munsuru schon zur Hand. Bioingenieure haben es möglich gemacht menschliche Lebern in Mäuse einzupflanzen. Diese ermöglichen ihm, ohne Versuche an Menschen durchführen zu müssen, die Wirksamkeit von Crispr/Cas9 am Menschen zu testen und Sicherheitsgefahren abzustecken.

 

Woran erkennt man eine Herzschwäche?

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Immer wieder kommt es vor, dass vor allem ältere, aber auch junge Menschen, die noch in der vollen Blüte ihres Lebens stehen, bei körperlichen Arbeiten recht schnell niedergeschlagen und erschöpft sind.

Grund könnte natürlich einfach nur eine unzureichende Ausdauer sein. Möglich wäre aber auch ein schwaches Herz. Doch woher weiß man nun eigentlich, ob man einfach nur etwas mehr Sport treiben oder doch lieber einen Arzt aufsuchen und sein Herz untersuchen lassen sollte?

Erste Anzeichen einer Herzschwäche

Sobald man bei körperlicher Anstrengung eine gewisse Atemnot verspürt, schnell müde wird oder merkt, dass die körperliche Leistung rapide nachlässt, könnte es sich hierbei um eine beginnende Herzschwäche handeln. Im weiteren Verlauf der Herzinsuffizienz kann man bereits bei leichter körperlicher Aktivität eine Atemnot und unter Umständen auch einen Hustenreiz verspüren. Befindet sich die Herzinsuffizienz hingegen im Endstadium, sind diese Symptome sogar im Ruhemodus bemerkbar. Außerdem kann es vorkommen, dass sich an den Unterschenkeln Ödeme bilden und es zu einem häufigen nächtlichen Harndrang kommt. Wer entsprechende Symptome verspürt, sollte so früh wie möglich einen Arzt aufsuchen. Gleiches gilt beim Verspüren von Herzrhythmusstörungen.

Mit Sport der Herzschwäche entgegenwirken

Immer wieder kommt es vor, dass sich Patienten, die an einer Herzschwäche leiden, einzig auf die Kraft der Medikamente verlassen. Viel wichtiger hingegen ist es, aktiv Sport zu treiben, denn auch das Training hat eine gewissermaßen heilsame Wirkung. Vor allem Ausdauersport ist zu empfehlen. Denn durch diesen können eine Gewichtsreduktion, eine Fettstoffwechselverbesserung und auch eine Senkung des Blutdrucks herbeigeführt werden. Auch die Psyche kann durch den Stressabbau positiv beeinflusst werden.

Bei einer Herzinsuffizienz können Medikamente selbstverständlich auch behilflich sein. Doch muss es nicht zwangsläufig die herkömmliche verschreibungspflichtige Arznei sein, denn auch die Natur hält das eine oder andere Mittel bereit. Die Blüten und Blätter des Weißdorns beispielsweise enthalten Flavonoide und Procyanidine, die vor allem für ihren positiven Einfluss auf die Kontraktionskraft der Herzmuskulatur bekannt sind. Zudem ist Weißdorn dafür bekannt, die Durchblutung der Herzkranzgefäße zu verbessern.

 

Trainieren mit Herzmuskelschwäche

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Trainieren statt schonen – leben mit einer Herzmuskelschwäche

Hieß es noch in der Vergangenheit, dass Personen, die an einer Herzmuskelschwäche leiden, ein ruhiges Leben führen sollen, wurden nun neue Erkenntnisse bekannt. Mit einem gezielten Training können die Überlebenschancen für Betroffene deutlich erhöht werden. Manchmal kann eine Grippe zu einer Herzmuskelentzündung führen. Zunächst verschwinden zwar die akuten Symptome der Grippeerkrankung, aber es bleibt eine Art Schwäche zurück, die selbst kleinste Belastungen zu einer Anstrengung werden lassen, die mit der beim Hochleistungssport vergleichbar ist.

Früher wurde geraten, in diesem Fall kürzer zu treten und das Herz zu schonen. Ein Beispiel ist die Geschichte eines ehemaligen Sportlers (56), der sich matt und erschöpft fühlte. Die Untersuchung bei einem Kardiologen zeigte, dass das Herz vergrößert und der Blutdruck deutlich zu hoch war. In diesem Fall wurde ein leichtes Training empfohlen, bei dem das Herz wieder gestärkt und der Körper beweglich gehalten wird. Zu starke Anstrengungen sollten aber auch bei diesem Patienten vermieden werden.

Neue Erkenntnisse lassen zweifeln

Der Direktor des Zentrums für Sportmedizin und Prävention der TU München, Herr Martin Halle, gab bekannt, dass erhöhte Vorsicht nicht immer erforderlich ist. In der Regel können Patienten mit einer Herzmuskelschwäche sogar Nutzen aus einem intensiveren Training ziehen. Die meisten Todesfälle in Deutschland sind auf eine chronische Herzinsuffizienz zurückzuführen. Die Krankheit ist außerdem der zweithäufigste Anlass für einen Aufenthalt im Krankenhaus. Die traditionelle Ruhe-Verordnung erschien ab 2007 nicht mehr ratsam, weil Patienten, die von Ulrik Wisløff, einem norwegischen Professor für Physiologie, hart trainiert wurden, sogar eine wesentlich bessere Kondition zeigten, als vor der Behandlung.

Der Sportwissenschaftler trieb seine Patienten bis an die Belastungsgrenzen. In der Vergangenheit wurde befürchtet, dass zu intensiver Sport das Aus für ein krankes Herz bedeutet. Untersuchungen konnten jedoch belegen, dass das Herzgewebe durch Training remodelliert wurde und sich praktisch wieder zusammenzog. Diese Ergebnisse veranlassten verschiedene Wissenschaftler aus Leipzig, Kopenhagen und Antwerpen dazu, eine größere Studie durchzuführen, an der rund 200 Patienten teilnahmen.

Die Ergebnisse dieser Studie mit Namen „Smartex“ werden im Herbst dieses Jahres veröffentlicht. Der Experte Adams warnt jedoch davor, ein solches Training auf eigene Faust einzuleiten. Ärztlicher Rat ist immer von Nöten und es liegen noch keine ausreichenden Ergebnisse vor, die eine Selbst-Therapie stützen könnten.

 

Marcel Reich-Ranickis Herz

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Ein Buch von Marcel Reich-Ranicki trägt den Titel „Herz, Arzt und Literatur“. In seinem langen und bewegten Leben hatte der bekannteste deutsche Kritiker es nicht nur mit Literatur, sondern auch mit Herz-Beschwerden und Fach-Ärzten zu tun.

Was ist der plötzliche Herztod?

Vielleicht hätten wir die Bereicherung, die diese Person für die deutsche Kulturlandschaft darstellte, noch länger genießen können, hätte er ein gesundes Herz gehabt. Denn der plötzliche Herztod ist ein häufiges Folgesymptom der bei Marcel Reich-Ranicki diagnostizierten Herz-Rhythmus-Störung. Beim so genannten plötzlichen Herztod stellt das Herz seine Arbeit ein und führt so zum Tod, da der Blutkreislauf und somit alle weiteren Lebenswichtigen Organe versagen.

Es gibt kaum direkt in der Situation beobachtbare Warnhinweise, da der Tod in Sekunden eintreten kann. Unmittelbar vor dem Tod treten jedoch meist Bewusstlosigkeit, Schwindel und eventuell Herzrasen („Kammerflimmern“) auf. Sollte es sich im Fall von Marcel Reich-Ranickis Tod um einen plötzlichen Herztod gehandelt haben, würde er damit zu den 150.000 Deutschen zählen, die durchschnittlich im Jahr an einem plötzlichen Herztod sterben.

Das Faktum, dass er inzwischen ein 93 Jahre junger Mann war, wies ihn der Hochrisikogruppe von Männern im fortgeschrittenen Alter zu. Die Sterberate durch plötzlichen Herztod liegt bei Männern um fünfundzwanzig Prozent höher, als bei Frauen – die Mortalität steigt jedoch für beide Geschlechter mit dem Alter an.

Welche Vorerkrankungen spielen eine Rolle?

Meistens, wenn ein plötzlicher Herztod eintritt, werden, wie in Marcel Reich-Ranickis Umständen, Vorerkrankungen mit dem Herzversagen in Verbindung gebracht. Nur in bis zu zehn Prozent der Fälle werden keine Vorerkrankungen festgestellt. In den meisten Fällen (ca. achtzig Prozent) wird diese Art des Todes auf strukturelle Herzkrankheiten, wie koronare Herzkrankheiten und Herzinfarkte zurückgeführt.

Die weiteren Gründe können so genannte vorübergehende Auslöser, welche von einem schlechten Elektrolyse-Haushalt bis hin zu Drogen-Konsum reichen, aber auch Herzrhythmus-Störungen sein. Bei Marcel Reich-Ranicki waren diese so stark, dass ihm 2010 schließlich ein Herzschrittmacher eingesetzt wurde, nachdem die Ärzte bei einer Notfall-Einlieferung ins Krankenhaus das Sick-Sinus-Syndrom diagnostiziert hatten, eine Form der Herzrhythmus-Störungen.

Das kann getan werden:

Kommt es erst einmal zu einem plötzlichen Herzstillstand, stehen die Chancen schlecht, die Person noch zu retten. Im allgemeinen lässt sich sagen, dass rund ein drittel der Reanimationsversuche erfolgreich sind, dies jedoch auch von der Qualität der Wiederbelebungsmaßnahme und der zeitnahen Anwendung abhängt. Die Person sollte also möglichst schnell in ein Krankenhaus oder in die Verantwortung eines Notarztes übergeben werden.

Eine gute Ausbildung in Maßnahmen zur Ersthilfe ist jedoch auch nicht zu unterschätzen. Der beste Schutz gegen jede Form der Herzerkrankung ist natürlich ein gesunder und ausgeglichener Lebenswandel, der Übergewicht, Bluthochdruck oder Diabetes vorbeugt, da diese Störungen das Herz belasten. Dazu zählt ebenfalls das Rauchen, das die Arterien verstopft und verkleinert und so eine spätere Bypass-Operation wahrscheinlicher macht.

Welche Vorsorge empfehlen Ärzte?

Auf Grund der schlechten Chancen beim Auftreten des plötzlichen Herzstillstandes noch etwas zu unternehmen, ist Prävention die wichtigste Komponente der Behandlung. Diese Methoden werden unter dem Begriff der primären Prävention zusammengefasst. Es wurden Risikofaktoren festgestellt, die bei vorliegenden Herzrhythmus-Störungen und überlebten Infarkten unbedingt einer Behandlung bedürfen. Die hierfür vorgesehenen Behandlungsmethoden umfassen die Wiederherstellung des Durchflusses bei nicht mehr optimal Blut leitenden Herzkranzgefäßen, was eine aufwendige Bypass-Operation beinhalten kann.

Wie bei Marcel Reich-Ranicki geschehen, kann ebenfalls das Einsetzen eines implantierbaren Kardiovertierers/Defibrillator indiziert sein, der die verlorene Regelmäßigkeit des Herzschlags wieder herstellt. Dieses ca. 2 Zentimeter große Implantat beugt einem plötzlichen Herzstillstand sehr effektiv vor, indem es die Rhythmen des Herzens aufnimmt und bei einer Abweichung entsprechend gegensteuert. Tritt zum Beispiel ein Kammerflimmern, also für das Pumpen des Blutes unzureichende Herzmuskelaktivität, oder der Überfunktion des Herzmuskels (Tachykardie) auf, reguliert der Herzschrittmacher den Rhythmus wieder auf ein effizientes Niveau.

Des Weiteren werden je nach spezifischer Indikation und Diagnose verschiedene Arzneimittel für die weitere Regulation von mit der Herzfrequenz assoziierten Körpersystemen verschrieben. Diese Methoden werden größtenteils auch für die sekundäre Prävention, also nach einem überlebten Herzstillstand, eingesetzt. Die Lebensgeschichte Marcel Reich-Ranicki lehrt uns in dieser Hinsicht, dass ein erfülltes Leben dank unserer medizinischen Errungenschaften auch mit diesen Beschwerden möglich ist.

Jedoch zeigt uns sein Leiden und die Beeinträchtigung, die er durch seine Herz-Beschwerden zu verkraften hatte auch, dass keine Technologie oder Medizin die Gesundheit und Langlebigkeit wiederherstellen kann, die wir uns jeden Tag für uns selbst als auch andere durch einen gesunden, ausgeglichenen sowie glücklichen und toleranten Lebenswandel erhalten können.

 

Der 24-Stunden-Kardiologe

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Immer mehr Menschen leiden an Herzkrankheiten. Diese Tatsache hat sich ein Hamburger Start-Up Unternehmen im wahrsten Sinne des Wortes zu Herzen genommen und stellt nun den 24-Stunden-Kardiologen vor. Diese Erfindung soll dafür sorgen, dass ein Patient, der an akuten oder auch weniger akuten Herzproblemen leidet, in der Lage ist einen Kardiologen rund um die Uhr zu erreichen. Dies muss nicht unbedingt ein Notfall sein, kann aber besonders in diesen Fällen äußerst nützlich sein.

Wer und was ist Cardiogo?

Cardiogo ist rund um die Uhr für Dich da. Bei Anmeldung zu diesem Vorhaben bekommt ein Jeder ein EKG-Gerät. Zusätzlich wird eine APP herunter geladen, die stetig mit medizinischen Informationen gefüttert wird. Auf diese können die erfahrenen Kardiologen, die Teil des Teams Cardiogo sind, jederzeit zurück greifen.

Dass Daten von EKG-Geräten in virtuelle Patientenakten geladen werden, ist nichts Neues. Die 24-Stunden-Erreichbarkeit eines Kardiologen allerdings schon. Für viele Betroffene oder auch Menschen, die bislang lediglich ein Risiko aufweisen an einer Herzkrankheit zu erkranken, ist das Gespräch mit dem Kardiologen wichtiger als jede Information aus der Patientenakte.

Kosten und Zukunftsaussichten von Cardiogo

Die Patientenakte erscheint bei dem zuständigen Arzt automatisch, sobald er einen Anruf vom Patienten erhält. Bislang steckt Cardiogo noch in den Kinderschuhen. Erst 50 Patienten nutzen den Dienst bislang. Das mag zum einen mit den Kosten zusammen hängen und zum anderen damit, dass der medizinische Nutzen noch nicht belegt werden konnte. 175 Euro monatlich kostet der 24-Stunden-Kardiologe. Darin sind zwei Anrufe bei einem Arzt inkludiert. Ab dem dritten Anruf kostet es 94,54 Euro. Die Kosten werden bislang nicht von der Krankenkasse übernommen.

Viele Wissenschaftler sehen den Nutzen von Cardiogo vor allem für Herzrhythmusstörungen gegeben. Diese könnten aufgrund des EKG’s sinnvoll analysiert und interpretiert werden. Die Verhinderung oder positive Umkehrung von Notfällen muss sich in folgenden Studien erst noch zeigen. Vorstellbar ist allerdings, dass die Möglichkeit mit einem Arzt zu sprechen bereits beruhigend wirken kann. In vielen Fällen werden zuständige Kardiologen auf den Besuch bei einem Arzt pochen, da sie durch eine Ferndiagnose kein Risiko eingehen möchten. Trotzdem kann sich bereits diese Empfehlung positiv auswirken.

 

Prävention Herzinfarkt - was kann ich tun?

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Volkskrankheit Herzinfarkt. Fast jeder von uns hat einen Bekannten oder ein Familienmitglied, der schon einmal einen akuten Herzanfall durchleiden musste. Und eines ist klar: Ist es erst einmal so weit gekommen, zählt jede Minute. Folgeschäden an Körper und Seele sind meist die Folge und können tatsächlich nur durch ein Mittel vermieden werden: Die Herzinfarkt-Prävention.

Der akute Herzinfarkt

Der akute Herzinfarkt wird meist durch Erkrankungen der Herzkranzgefäße verursacht und äußert sich in den folgenden Symptomen:

In den linken Arm ausstrahlende Brustschmerzen, die länger als fünf Minuten anhalten, Schwächegefühl, Übelkeit und Atemnot. Wenn Du bei Dir oder einer anderen Person den Verdacht auf einen Herzinfarkt haben, rufe umgehend den Rettungsdienst. Im Fall der Fälle kann zügiges Handeln Leben retten und Spätfolgen enorm reduzieren.

Was Du tun kannst

Da die häufigste Ursache von Herzinfarkten wie bereits erklärt koronale Herzerkrankungen sind, sollten präventive Maßnahmen vor allem in diesem Bereich ansetzen. Denn wenn man noch einen Schritt zurück geht, stehen Arterienverkalkungen bei über 80 Prozent am Anfang der Ursache-Wirkungs-Kette von Herzinfarkten. Zur Vorbeugung von Arteriosklerose gibt es einiges, was Du tun kannst. Das Wichtigste ist, dass Du – falls vorhanden – Deinen Nikotinkonsum einstellst und das Rauchen aufgibst.

Dies ist nämlich bewiesener Maßen der größte Risikofaktor für eine Erkrankung. Außerdem solltest Du eine gesunde Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse und wenig Fleisch, Fett und Zucker anstreben. Wenn Du an Übergewicht leidest, kannst Du Dein Erkrankungsrisiko durch das herunter reduzieren auf Normalgewicht signifikant verringern. Regelmäßige Bewegung hilft Dir dabei und stärkt zudem noch die Blutgefäße und den Herzmuskel.

Oft unterschätzt wird die Tatsache, dass Dauerstress in Form von psychischen Belastungen in Arbeit und Privatleben ebenfalls zu Herzerkrankungen führen können. Gönne Dir deshalb öfters mal eine Pause und gehe nicht über Deine Belastungsgrenze hinaus. Außerdem kannst Du Arterienverkalkungen wunderbar mit einer erhöhten Vitamin-C-Aufnahme begegnen und so unter Umständen sogar einen bereits vorhandenen Befund abmildern.

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen von Blutdruck, Blutzuckerspiegel und Cholesterinspiegel sind unerlässlich und von unschätzbarem Wert. Hier kann Dein Arzt schließlich schon im Anfangsstadium einer Erkrankung reagieren und es muss gar nicht erst zum Infarkt kommen.

 

Jennifer Schermann verstirbt an Herzmuskelentzündung

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Jennifer Schermann verstarb mit 20 Jahren an einer Herzmuskelentzündung. Diese Meldung ging in den vergangenen Tagen durch die Medien. Bei der Entzündung des Herzens handelt es sich keineswegs um eine seltene Erscheinung. In den meisten Fällen verlaufen die Erkrankungen allerdings symptomlos, sodass sie nur selten lebensbedrohlich werden.

Was ist die Herzmuskelentzündung?

Herzmuskelentzündungen können durch verschiedene Umstände entstehen. Neben Bakterien können auch Pilze und Viren Auslöser der Erkrankung sein. Daneben gibt es Vergiftungen und auch einige Autoimmunerkrankungen können die Entzündung, die auch Myokarditis genannt wird, auslösen. In vielen Fällen verlaufen die Erkrankungen symptomlos. Der Patient fühlt sich gut und die Leistungsfähigkeit ist nicht in erhöhtem Maß eingeschränkt. Subjektiv geht es dem Patienten daher sehr gut und von der Entzündung ist nichts zu bemerken.

Bis zu fünf Prozent viral infizierter Patienten, so eine Annahme amerikanischer Ärzte, sei von einer Entzündung des Herzens betroffen, die jedoch folgenlos bleibt. Allerdings gibt es auch Herzmuskelentzündungen, die nicht symptomlos verlaufen. Das Problem besteht häufig darin, dass die Symptome nicht speziell an die Entzündung gekoppelt sind. Das bedeutet, dass sie auch bei anderen und harmlosen Erkrankungen ausgebildet werden können. Typisch ist beispielsweise eine andauernde Müdigkeit. Der Patient kann Fieber entwickeln und ein allgemeines Unwohlsein ist ebenfalls typisch.

Auch Atemnot kann auftreten, wobei hier häufig nicht direkt an eine Entzündung des Herzmuskels gedacht wird. Typische Herzsymptome wie eine Enge in der Brust oder auch Strahlungsschmerzen treten hierbei relativ selten auf. Nur zwischen zehn Prozent und einem Drittel der Betroffenen entwickeln einen akuten Schmerz im Brustbereich. Herzrhythmusstörungen machen nur rund fünf Prozent der Fälle aus und bei bis zu zehn Prozent entwickelt sich der lebensbedrohliche kardiogene Schock. Allerdings ist die Anzahl der Patienten mit einer verminderten Leistung des Herzens durchaus hoch. Rund 70 Prozent leiden an einer Insuffizienz, bei der weniger Blut in den Kreislauf gefördert wird. In schweren Fällen führt dies auch zur Atemnot, da nur noch wenig Sauerstoff an die Gewebe ausgeliefert werden kann.

Behandlung und Komplikationen

Das Problem der Herzmuskelentzündung besteht darin, dass die Erkrankung sowohl symptomfrei als auch tödlich verlaufen kann. Welcher Verlauf schließlich vorliegt, ist nicht ersichtlich und entscheidet sich im weiteren Verlauf. Daher muss der Patient lückenlos überwacht werden – wenn die Entzündung überhaupt festgestellt werden konnte. Strikte körperliche Schonung und eine Überwachung des Herzrhythmus sind daher zwingend. Ist die Erkrankung durch Viren bedingt, wird zunehmend eine Behandlung mit Interferon-ß durchgeführt.

Diese Behandlung kann noch nicht als Standard angesehen werden, wobei die Erfolgsrate recht hoch ist. Bakterien und Pilze können ebenfalls gut behandelt werden. Gegen Bakterien können Antibiotika eingesetzt werden, Pilze werden mit Antimykotika therapiert. Im Falle Jennifer Schermansn kam allerdings noch eine weitere Problematik hinzu, die direkt mit der Entzündung in Verbindung steht: Das Herz war vergrößert. In der Fachsprache wird dieser Umstand auch dilatative Kardiomyopathie genannt. Eine Komplikation, die bei der Myokarditis häufig beobachtet werden kann. Hierbei arbeitet das Herz nicht mehr richtig, die Herzklappen sind durch die Vergrößerung nicht mehr voll funktionsfähig und das Herz kann nicht mehr genügend Blut auswerfen.

Im Falle Schermanns arbeitete das Herz nur noch zu knapp 30 Prozent – der unterste Wert der Kardiomyopathie. Dies hat auch eine Unterversorgung der Gewebe zur Folge. Jennifer Schermann wurde Opfer ihrer eigenen Arbeit. Schließlich zeigten sich bei ihr bereits im Vorfeld Symptome, die von der jungen Frau einfach ignoriert wurden. Ein Casting war schließlich der Auslöser für den dramatischen Verlauf. Zwar stand das Model auf einer Transplantationsliste, doch dass ein neues Herz rechtzeitig verfügbar sein sollte, war fraglich. Ein tragischer Tod, der wahrscheinlich hätte verhindert werden können.

 

Mikropartikel - Durchbruch in der Notfallmedizin

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Das Bostoner Kinderkrankenhaus hat erstmals Mikropartikel erzeugt, die direkt in die Blutbahn injiziert werden können. Es handelt sich dabei um Sauerstoff, der die Versorgung sicherstellt, auch wenn der Patient selbst nicht mehr atmen kann. Damit gelang den Medizinern ein wichtiger Durchbruch in der Notfallmedizin, denn diese Technik ermöglicht die Rettung von Millionen Patienten, die aufgrund eines Sauerstoffmangels nach dem Aussetzen der Atmung in wenigen Minuten versterben würden.

Was die Methode verspricht und warum sie entwickelt wurde

Bei einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall muss schnell gehandelt werden. Die betroffenen Gewebe werden nicht mehr mit Sauerstoff versorgt und sterben ab. In vielen Fällen bedeutet der Sauerstoffmangel den Tod des Patienten. Durch die Arbeit des Teams der Bostoner Kinderklinik wird es nun möglich, den Patienten trotz eines Versagens der Lungenfunktion noch bis zu 30 Minuten am Leben zu erhalten. Eine Zeitspanne, die gering klingt. Für die Ärzte und Rettungskräfte ist dies allerdings eine wertvolle Zeitspanne, innerhalb derer Herzinfarkte und Schlaganfälle behandelt werden können, ohne dass dauerhafte Schäden entstehen.

Der Grund für die Entwicklung war ein Erlebnis des Arztes Dr. John Kheir, der im kardiologischen Institut der Bostoner Kinderklinik arbeitet. 2006 behandelte er ein Mädchen, das unter einer schwerwiegenden Lungenentzündung litt. Das Problem war, dass kein Atemschlauch zur Verfügung stand und die Lungen mit Blut gefüllt waren. Aus dieser Problemlage entwickelte sich dann ein Herzstillstand. Rund 25 Minuten benötigten die Ärzte, um das Blut aus den Lungen zu entfernen. Vergebens, denn das Mädchen verstarb an den Folgen des Zwischenfalls. Für den Arzt war dies ein Grund, um ein Team von Wissenschaftlern um sich zu versammeln und die Arbeit an dieser Methode aufzunehmen.

Wie die Methode funktioniert und welche Ergebnisse bereits vorliegen

Die Umsetzung war kein leichtes Unternehmen. In der Vergangenheit wurden bereits ähnliche Versuche durchgeführt, die scheiterten. Der Grund für das Scheitern waren Gasembolien, da sich der Sauerstoff nicht in den Zellen anreichern konnte. Dem Mediziner gelang eine Revolution in medizinischer Hinsicht: Kheir verwendete Fettmoleküle, die im Körper eigentlich die Funktion von Energielieferanten übernehmen. Die Fette liegen dabei in Mikropartikeln vor, die rund das Vierfache an Sauerstoff im Vergleich zu den roten Blutkörperchen binden können. Die früheren Probleme wurden dadurch umgangen, dass der Sauerstoff in den Partikeln gebunden wird, wodurch die Oberfläche des Gasaustausches stark vergrößert ist.

Dadurch können die Partikel bis in den Kapillaren vordringen. Dort bleiben die freien Gase „stecken“ und die Versorgung kann gewährleistet werden. Bisher wurde die Methode im Reagenzglas erfolgreich getestet und auch die ersten Tierversuche mit kollabierten Mäusen brachten gute Ergebnisse. Für die Anwendung am Menschen werden noch einige Versuche und Studien notwendig sein. Faktisch ist der erste Schritt nun getan. Wenn die Durchführung am Menschen ähnliche Ergebnisse erzielt, können auch Rettungskräfte die Substanz problemlos anwenden und vielen Menschen eine Chance geben. Die neue Errungenschaft schafft nämlich vor allem eines: Zeit. Und die ist in der Medizin oft so viel wert wie ein Menschenleben.