Soylent: Der Mann, der nicht mehr isst

Soylent: Der Mann, der nicht mehr isst


Rob Rhinehart aus Atlanta ist es leid: Der schlanke Informatiker isst fortan nur noch zwei feste Mahlzeiten in der Woche. Und in der restlichen Zeit? Da ernährt er sich futuristisch optimiert von seinem eigens erfundenen Nährstoff-Cocktail namens „Soylent“.

Die Entstehung

Der 24-Jährige Software-Entwickler aus den USA traf eines Tages einen Freund der Familie und hörte sich dessen Leidensgeschichte an: Der Mann war wegen starkem Untergewicht ins Krankenhaus eingeliefert worden, da er aufgrund eines lahmen Arms nicht mehr in der Lage war, zu kochen. Das setzte bei Rhinehart einen Denkprozess und schließlich die Initialzündung für „Soylent“ in Gang. Er begann, sich mit den chemischen und biologischen Stoffwechselprozessen des menschlichen Körpers auseinanderzusetzen und las sich ein umfangreiches Wissen zum Thema Nährstoffe an.

Schließlich kam er zu dem Schluss, dass der menschliche Körper keine Nahrung, sondern Nährstoffe brauche und entwickelte die Vision einer simplen, möglichst gesunden und kostengünstigen Ernährung. Das größere Vorhaben hinter dieser Idee seien selbstloser Natur: Rhinehart will Übergewichtigen in Industrieländern und Untergewichtigen in Entwicklungsländern mit seiner Erfindung gleichermaßen helfen.

Die Umsetzung

Die Umsetzung dieser Vision ist der trübe und geruchlose „Soylent“-Cocktail, der neben Kohlenhydraten, Vitaminen, essentiellen Aminosäuren, Fett und Mineralstoffen noch ein paar (dem Erfinder gesund erscheinende) Zusatzstoffe wie Alpha-Karotin oder Ginseng enthält. Rhinehart ernährte sich schließlich 30 Tage lang allein von diesem Cocktail und brach mit diesem Muster nur im kleinen Rahmen. Auch heute besteht seine Ernährung bis auf zwei Mahlzeiten in der Woche lediglich aus „Soylent“.

Ob und in wie weit das tatsächlich gesund ist, wird sich zeigen. Ernährungswissenschaftler konnten in der Vergangenheit den präventiven Effekt von Nahrung auf bestimmte Krankheiten nicht bei ähnlich zusammengesetzten Nährstoffpräperaten nachweisen. Auch Ernährungspsychologen warnen, dass eine völlig genussfreie Ernährung auf Dauer nicht funktionieren könne, ohne dass man dem Belohnungszentrum im Gehirn eine Ersatzbefriedigung beschaffe.

Außerdem sei die Nahrungsaufnahme beim Menschen vor allem ein sozialer Akt, dessen Wichtigkeit für Gesundheit und Wohlbefinden nicht zu unterschätzen sei. Auch der Software-Entwickler aus Atlanta räumt diesem Aspekt Raum ein. Wenn er in Zukunft eine nette Frau kennen lerne, könnte er sich ebenfalls vorstellen, wieder öfter „normal“ zu essen.

 

Blähungen: Ein Tabuthema

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Wer an Blähungen leidet, spricht meist nicht darüber. Sogar beim Arzt scheuen sich viele Patienten, über ihre quälenden Beschwerden zu sprechen. Dabei sind Blähungen nicht nur peinlich oder schmerzhaft, es kann auch eine ernsthafte Erkrankung dahinterstecken.

So kann das sogenannte Reizdarmsyndrom für die Luft im Bauch verantwortlich sein. Oft liegt aber auch nur eine falsche und einseitige Ernährung vor. Es gibt keinen Grund, schamhaft über seine Beschwerden zu schweigen, sondern es gilt ein Gegenmittel zu eruieren.

Woher kommt die Luft im Bauch?

Viele Menschen kennen das, nach dem Verzehr von blähenden Lebensmitteln wie Kohl entsteht vermehrt Luft im Darm. Diese Darmgase suchen dann den Weg nach draußen und das kann peinlich werden. Aber es gibt noch mehr Ursachen für die lästigen Blähungen. So schlucken viele durch hastiges Essen eine Menge Luft. Aber auch der Darm selbst bildet Gase wie Kohlendioxid. Im Dickdarm wird der Nahrungsbrei vergoren und es entstehen die besagten Darmgase.

Ein Teil des Kohlendioxids gelangt ins Blut und wird ausgeatmet. Die verbleibenden Gase bestehen aus einem Mix aus Wasserstoff, Stickstoff, Methan und CO2. Dazu mischen sich noch Spuren von Schwefel, Ammoniak und den eigentlichen Geruchskomponenten. Für sie gibt es nur einen Weg, um aus dem Körper zu gelangen: den Darmausgang.

Wann sollte ein Betroffener den Arzt aufsuchen?

Blähungen sind lästig aber in der Regel harmlos. Sie lassen sich durch den Verzicht auf blähende Lebensmittel meist gut in den Griff bekommen. Wenn die Ernährung als Auslöser der Blähungen allerdings keine Erklärung liefert, sollte man den Arzt aufsuchen. Nur er kann die Ursachen finden und dem Betroffenen helfen. Ein Fachmann kann den Patienten auf Lebensmittelunverträglichkeiten testen oder den Darm mittels einer manuellen Untersuchung genauer durchleuchten.

Um ernsthafte Erkrankungen wie etwa Darmkrebs auszuschließen, bedarf es einer genauen Diagnose. Es ist daher ratsam, sich bei starken und lang andauernden Blähungen an den Hausarzt zu wenden. Oft hilft ja schon eine Umstellung in der Ernährung, um die Darmwinde dauerhaft zu stoppen. Außerdem gibt es zahlreiche pflanzliche Mittel, die gegen Blähungen sehr wirksam sein können.

 

Orthorexia nervosa: Krankhaft gesundes Essen

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Wenn man den Begriff „Essstörung“ hört, tauchen bei den meisten Menschen stereotypische Bilder vor dem inneren Auge auf: Ein abgemagertes Mädchen, dass Salatblätter abwiegt oder mit dem Finger im Hals vor einer Toilette kauert. Sicherlich sind diese Assoziationen berechtigt, doch zieht mittlerweile noch eine weitere Essstörung in die Köpfe der Industriestaatler ein – die Orthorexia nervosa.

Das Krankheitsbild

Der von dem Mediziner Steven Bratman in seinem Buch „Health Food Junkies“ geprägte Begriff bezeichnet ein krankhaftes Essverhalten, bei dem die Mahlzeiten strikt reduziert und von Verzicht geprägt sind. Es ist nicht erlaubt, Fleisch, Fett oder Zucker zu sich zu nehmen und grundsätzlich kommt nur Rohkost aus Bio-Produkten auf den Tisch. Die Mahlzeiten selbst müssen langsam und meditierend eingenommen werden und müssen den wahnhaften Ansprüchen von sogenannter „gesunder Ernährung“ standhalten können.

Wie bei jeder anderen Essstörung auch, ziehen die Betroffenen sich immer mehr zurück und der Lebensmittelpunkt wird ausschließlich auf die „gesunde“ Ernährung verlagert. Durch die sehr einseitige und reduzierte Nahrungsaufnahme kommt es, wie bei Anorexie, zu Mangelerscheinungen und Untergewicht. Erstaunlich ist, dass es einen Zusammenhang zu geben scheint, nach dem vor allem Ernährungsspezialisten ein erhöhtes Risiko haben, an Orthorexie zu erkranken. Eine Studie in Österreich belegte schließlich, dass krankhafte Tendenzen bei Diätassistentinnen deutlich häufiger vorkommen als in der übrigen Bevölkerung.

Die Diagnose

Da die Diagnose Orthorexie bisher nicht offiziell anerkannt ist, gibt es derzeit auch so gut wie keine wissenschaftlich fundierte Literatur oder Studien zu dieser Diagnose. Düsseldorfer Psychologen versuchen diese Situation momentan zu ändern, indem sie einen Fragebogen entwickelten, mit dem orthorektisches Verhalten erfasst werden kann. Nach ersten Auswertungen gehen die Mediziner davon aus, dass Orthorexie im selben Größenverhältnis wie Anorexie und Bulimie auftritt.

Eine weitere Studie aus Belgien belegt, dass von mehr als 100 Fachleuten 2/3 angeben, schon orthorektische Patienten behandelt zu haben und den Wunsch äußern, dass diesem Krankheitsbild mehr Aufmerksamkeit zukommen müsse. Die Dunkelziffer der tatsächlich Erkrankten dürfte jedoch relativ hoch sein, schließlich halten auch Orthorektiker sich oftmals für gesund und meiden daher den Gang zum Arzt. Wahrscheinlicher ist es, sie in einer Ernährungsberatung anzutreffen, in der sie versuchen, noch mehr Tipps für eine noch „gesündere“ Ernährung zu bekommen.

Die wahnhaft gesunde Ernährung findet ihren Ursprung auch in der heutigen Gesellschaft, die vermehrt Wert auf gesundes Essen und einen gesunden Lebensstil legt. Unzählige Angebote aus der Gesundheitsbranche finden höchste Rezeption bei den Verbrauchern. Dieser Entwicklung kann einiges positives abgewonnen werden, zumindest bessere Aufklärung und Transparenz, allerdings ist auch die wahnhafte Ausprägung eine Folge, wie die neuste Diagnose zeigt.

 

Fördert rohes Rindfleisch Krebs?

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Rindfleisch & Co. werden nicht nur gegart verzehrt. Der Verbraucher trifft oftmals auf Fleisch, das in roher Form konsumiert wird. Beispiele hierfür sind Tatar, Schinken, Salami und andere Spezialitäten, welche ungegart allerdings das Risiko für Krebs deutlich erhöhen, was inzwischen medizinisch erwiesen ist. Gleichwohl kann man als Konsument eine gewisse Menge durchaus bedenkenlos zu sich nehmen. Wie in fast allen Bereichen, macht auch hier die Dosis das Gift.

Die Theorie zur Risikoerhöhung

Rund 160 Gramm rohes Fleisch können täglich gegessen werden, ohne dass dadurch eine gesundheitliche Gefahr besteht. Liegt die innerhalb eines Tages verzehrte Menge darüber, so steigt das Risiko an Darmkrebs zu erkranken. Die Empfehlung der britischen Regierung lautete deshalb vor kurzem: Maß halten und nur gelegentlich rohes Fleisch essen.

Problematisch ist jedoch, dass keine genauen Richtwerte, die die Erhöhung eines Darmkrebsrisikos anzeigen, ermittelt werden konnten. Die empfohlenen 160 Gramm sollten daher nur als ungefähre Schätzung betrachtet werden.
Der Grund für die Erhöhung des Krebsrisikos ist einfach erklärt: Im Fleisch können sich Erreger befinden, die durch ausreichend hohe Temperaturen abgetötet werden. Bei ungegartem Fleisch besteht folglich die Gefahr gesundheitsschädliche Erreger aufzunehmen, welche möglicherweise in die Zellen eindringen und das Erbgut schädigen.

In diesem Fall breiten sich die bösen Körperzellen ungehindert aus und führen schlimmstenfalls zu einem Tumor. Die häufigsten Erreger sind in diesem Zusammenhang die Viren, welche sich nicht selbst vermehren. Sie benötigen daher Zellen, in die sie eindringen. Dort nutzen sie die Ressourcen der Zellen, um sich zu vermehren, wie beispielsweise die Gene. Danach platzen die Zellen auf und die Viren werden ausgeschwemmt, sodass sie neue Zellen befallen können.

In rohem Fleisch herrschen begünstigende Bedingungen, welche die Vermehrung und das Überleben von Viren unterstützen. Der Verzehr von mit Viren befallenem rohem Fleisch überträgt diese direkt auf den Menschen. Hier wird der Kreislauf fortgesetzt. Obwohl der Körper die Viren angreift, entstehen bereits anfangs Schäden. Denn der Prozess der Virenbekämpfung benötigt Zeit. Einige Viren können somit nicht rechtzeitig eliminiert werden. Wer das Krebsrisiko verringern will, der sollte das Fleisch daher auf jeden Fall garen, sodass die Viren absterben, noch bevor sie in den Körper gelangen.

Die Theorie ist allerdings fragwürdig

Ob die Gefahr allerdings wirklich ernst ist, sei dahingestellt. Das angeblich aus rohem Fleisch resultierende Risiko einer Krebserkrankung, ist derzeit noch nicht ausreichend belegt. Die Behauptung stammt von Professor Harald zu Hausen, der vor einiger Zeit den Nobelpreis erhielt. Er entdeckte den Zusammenhang zwischen Viren und Gebärmutterhalskrebs. Es liegt daher nahe, dass der Mediziner auch hier einen Zusammenhang vermutet. Einige seiner Gründe sind sehr überzeugend. Die Abhängigkeit zwischen häufigem Verzehr von rotem Fleisch und Krebs ist beispielsweise durchaus nachgewiesen.

Infolgedessen wurde bisher aber kein Zusammenhang zwischen rohem Fleisch und Krebs hergestellt. Vielmehr stehen die Garmethoden, bei denen krebserregende Stoffe entstehen können im Fokus der Mediziner. Der Nobelpreisträger argumentiert hingegen, dass auch Geflügel und Fisch mit den gleichen Garmethoden erhitzt werden, die auch beim Rindfleisch angewendet werden. Bei Geflügel und Fisch ist die Gefahr allerdings nicht erhöht.

Er sieht daher die Gefahr von Viren ausgehen, die sich in den Zellen befinden. Ob diese Argumentation jedoch richtig ist, kann nicht gesagt werden. Bisher gibt es keine schlüssigen Studien, die diesen Zusammenhang bestätigen. Zugleich besteht das Problem, dass die Erkrankungen der Rinder in der Regel nicht auf den Menschen übertragbar sind. Hierfür gibt es viele Beispiele, wie die Papilloma-Viren, die in einer Abwandlung beim Rind vorkommen. Bei den Tieren verursachen die Viren kleine Knoten und Tumore. Eine Übertragung auf den Menschen konnte bisher allerdings nicht nachgewiesen werden. Da sich die Viren auch auf anderen rohen Fleischsorten befinden, ist es ohnehin unlogisch, dass nur rohes Fleisch Krebs auslösen soll. Auch Austern und andere Sorten müssten demnach betroffen sein.

Was bedeutet dies?

Grundsätzlich ist nicht davon auszugehen, dass rohes Fleisch für Krebs beim Menschen verantwortlich ist. Hierfür müssten die Viren in die menschlichen Zellen eindringen, um daraufhin die Gensequenzen des Menschen zu manipulieren. Dies wurde bisher zu keinem Zeitpunkt beobachtet. Wer allerdings sicherstellen möchte, dass sich sein Krebsrisiko nicht erhöht, der sollte sein Fleisch sicherheitshalber durchbraten.

 

Sind die Gene für Übergewicht verantwortlich?

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Körperliche Begebenheiten spielen bei Übergewicht eine wichtige Rolle. Erst kürzlich wurde entdeckt, dass die Zusammensetzung der Darmbakterien Übergewicht fördern kann. Auch weitere Faktoren scheinen Übergewicht zu begünstigen. Die Anzahl der Kalorien, die pro Tag konsumiert werden, ist daher nicht der einzige Faktor, der im Fokus der Ernährungswissenschaft steht. Nun scheint auch eine genetische Ursache für Übergewicht gefunden worden zu sein.

Gene bestimmen unser Leben

Gene bestimmen unser Aussehen und die Funktion unseres Körpers. In nahezu jeder Zelle des menschlichen Körpers sind die Grundbaupläne zu finden, nach denen sich die Zellen richten. Auch die Chronobiologie geht davon aus, dass Gene ein wichtiger Faktor sind, geht es um den individuellen Rhythmus des Menschen. Während einige Menschen eher nachtaktiv sind, gehen Andere bereits sehr früh ins Bett. Auch unser Hungergefühl folgt in der Regel dem Rhythmus. Daher kann durchaus angenommen werden, dass auch die Grundlagen des Hungers genetisch bedingt sind.

Neuere Forschungen bestätigen diese Vermutung. Bisher konnte der Effekt zwar nur bei Mäusen festgestellt werden, die Ergebnisse seien laut der Forscher allerdings durchaus auch auf den Menschen übertragbar. Die Wahrscheinlichkeit, dass Effekte, die bei Mäusen beobachtet werden, auf den Menschen übertragbar sind, ist daher zumindest im Bereich der Genetik wahrscheinlich.

Die Studienergebnisse

Die Forscher um Georgios Paschos und Garret FitzGerald von der Universität Pensylvania schalteten das „Arntl“-Gen aus, das in den Fettzellen der Säugetiere zum Tragen kommt. Zugleich wurde das Gen neutralisiert, das für die zeitliche Festlegung des Hungergefühls zuständig ist. Die Forscher konnten dadurch beobachten, dass bereits geringe zeitliche Unterschiede in der Aufnahme der Nahrung zu einer Gewichtserhöhung führen können. Diese Annahme wurde durch die Tatsache untermauert, dass die zugeführte Kalorienmenge nicht verändert wurde. Die Gewichtszunahme muss daher ein Ergebnis der veränderten Essenszeiten sein, wie die Forscher vermuten.

Bisher war bekannt, dass der Mensch chronobiologisch gesehen eine „Hauptuhr“ hat, die von mehreren „Nebenuhren“ begleitet werden. Die Annahme der Wissenschaf, dass der Hauptzeitgeber die Nebenzeitgeber beeinflusst.galt bis dato als gültig. Umgekehrt, so die bisherige Theorie, können die Nebenrhythmen den Hauptrhythmus nicht beeinflussen. Die Studie bewies allerdings das Gegenteil. Durch das fehlende Gen wurde nicht nur das Essverhalten beeinflusst, sondern auch die grundsätzlichen Rhythmen wie beispielsweise der Schlaf-und-Wach-Rhythmus. Daher kann daraus abgeleitet werden, dass der Nebenrhythmus den Hauptrhythmus direkt beeinflusst hat.

Ergebnisse komplettieren bisherige Ergebnisse

Die Erkenntnisse aus der Studie Pascos und FitzGeralds komplettieren Erkenntnisse, die bereits in der Vergangenheit gemacht wurden und die vielfach auch in Diäten integriert wurden. Beispielsweise ist bekannt, dass der Körper nachts eher Fett verbrennt, wodurch am Abend keine Kohlenhydrate konsumiert werden sollen. Am Tag werden hingegen die Kohlenhydrate benötigt, sodass sie vor allem am Vormittag ein wichtiger Bestandteil der Ernährung sein sollten. Nachtarbeiter sind daher nach dieser Theorie durchaus gefährdet, Übergewicht zu entwickeln. Kombiniert mit der Tatsache, dass das Sättigungsgefühl bei Übergewichtigen ohnehin gestört ist, ergibt sich daraus eine entscheidende Konsequenz.

Die defekten Gene könnten für Übergewicht sorgen. Durch das Übergewicht wird der Hunger angeregt, wodurch der anfängliche Effekt noch weiter verstärkt wird. Problematisch ist dabei vor allem, dass dieser Effekt unabhängig von einer Steigerung der Kalorienzufuhr ist. Kombiniert mit einer begünstigenden Darmflora ergeben sich Umstände, die eine Gewichtsreduktion stark erschweren oder im schlimmsten Fall sogar unmöglich machen. Zugleich könnten die Ergebnisse auch eine Erklärung dafür liefern, warum einigen Menschen ständig Diät halten und dennoch kaum Gewicht verlieren.

 

Kann zu viel Fett die Leber schädigen?

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Die moderne Gesellschaft bedingt, dass wir immer mehr Fett konsumieren. Häufig wird davon ausgegangen, dass fettes Essen sich direkt auf das Körpergewicht auswirkt. Die Folge davon sind ständige Diäten. Doch fettes Essen ist nicht nur eine Last, die auf den Hüften landet. Vielmehr kann fettes Essen auch zu einer harten Belastungsprobe für die Leber werden.

Fettarten

Fettleber nennt sich das Phänomen, das sich durch zu fette Ernährung entwickelt. Das Fett legt sich aus einem einfachen Grund auf die Leber. Der menschliche Körper kennt zwei Arten von Fett. Zum einen gibt es das sogenannte Depot- oder Speicherfett. Dieses ist leicht sichtbar und drückt sich vor allem durch Übergewicht aus. Dieses Fett wird ständig auf- und abgebaut und hat die Aufgabe, den Körper vor Wärmeverlust zu schützen und einen Vorrat für schlechte Zeiten aufzubauen. Das Fett der zweiten Kategorie ist das Baufett.

Dieses ist naturgemäß vorhanden, legt sich um die Organe und hat verschiedene Aufgaben – beispielsweise als Bindemittel zwischen den Geweben. In der Regel wird dieses Fett nicht als Depot verwendet. Allerdings kommt es bei steigendem Fettkonsum auch zu Ablagerungen auf den inneren Organen. Dieses Fett ist das eigentlich schädliche Fett, wie die Medizin inzwischen weiß. Gerade diese Form ist bei Männern stark verbreitet und kann die Arbeit der inneren Organe schwer belasten. Bei Frauen ist das Depotfett die häufigere Form und ist weit weniger schädlich.

Fettleber und ihre Folgen

Die Fettleber ist inzwischen die häufigste Lebererkrankung in den Industrieländern. Sie entsteht durch hohen Fettkonsum. Fett ist ein Geschmacksträger und wird daher vielfach in fertigen Lebensmitteln eingesetzt. Auch die täglichen frisch zubereiteten Speisen enthalten viel Fett, um den Geschmack zu verstärken. Häufig sind Saucen mit Sahne verfeinert, Schmand wird ebenfalls vielfach zum Gemüse gereicht und auch Knödel und andere Beilagen enthalten viele Fette. Das hat zur Folge, dass sich vermehrt Fett an der Leber absetzt, was dann zur Fettleber führt.

Charakteristisch für die Fettleber ist, dass die Leberwerte stark verändert sein können und die Leber im Ultraschallbild deutlich in ihrer Größe verändert ist. Rund 10 Millionen Deutsche sind von der Diagnose betroffen. Durch die Beeinträchtigung der Funktion entstehen weitere Probleme. Ein Problem ist, dass sich durch das Leberproblem ein Typ-2-Diabetes bilden kann, der mit Medikamenten behandelt werden muss. Dieser Umstand ist dadurch bedingt, dass durch die Anreicherung von Fett in der Leber der Zuckerstoffwechsel stark beeinträchtigt wird. Dieses Problem ist allerdings nur die Spitze des Eisbergs. Vielmehr können sich noch weit stärkere Probleme ergeben. Das problematischste Beispiel ist die Leberentzündung. Hierbei treten alle Symptome der Gelbsucht auf. Die Entzündung kann dann auch zur Folge haben, dass die Leber zu stark geschädigt wird und dabei Gewebe untergeht. Die Schrumpfleber-Hepatitis – wie sie medizinisch genannt wird – kann daher auch zu einer verminderten Leistung der Leber führen. Im schlimmsten Fall versagt die Leber und es droht der Tod.

Was zu tun ist

Um die Fettleber abzubauen, ist es zunächst wichtig, dass die Ernährung möglichst zuckerarm ist. Daher müssen beispielsweise Haushaltszucker und Weißmehle gemieden werden. Zugleich sollte auch mehr gesundes Fett konsumiert werden. Mehr Omega-3-Fettsäuren in der Nahrung sorgen dafür, dass das schädliche Cholesterin abgebaut wird. Die Fettleber selbst kann durch Ausdauertraining gut behandelt werden. Erfolgreich sind hier Trainingsmaßnahmen wie beispielsweise Joggen oder Fahrradfahren.

Um die Gefahr einer Hepatitis zu minimieren, sollten eine Schutzimpfung gegen die wichtigsten Formen Hepatitis A und Hepatitis B erfolgen. Obwohl auf dem Markt zahlreiche Substanzen verfügbar sind, sollten keine Medikamente gegen die Fettleber eingesetzt werden. Diese können auch dazu führen, dass die Probleme noch verstärkt werden.

 

Die richtige Ernährung bei Osteroporose

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Osteoporose (Knochenschwund) ist eine weitverbreitete Erkrankung und kann bereits als Volksrankheit eingestuft werden. Viele Betroffene fühlen sich der Osteoporose hilflos ausgeliefert. Allerdings kann eine geeignete Ernährung zu einer Verbesserung führen. Die Gestaltung der Ernährung ist nicht kompliziert und minimiert die Folgen der Osteoporose nachweislich.

Frühzeitig mit der richtigen Ernährung beginnen

Um der Osteoporose entgegenzuwirken, sollte mit der richtigen Ernährung sehr früh begonnen werden. Je früher der Knochen ausreichend versorgt wird, desto geringer sind die Erscheinungen, wenn es später zum Knochenschwund kommt.

Der Grund für dieses Problem ist darin begründet, dass der Knochen im Verlauf des Lebens nicht immer die gleiche Menge an Nährstoffen einlagert. Vor allem das Kalzium spielt in diesem Zusammenhang eine wesentliche Rolle. Der Grund hierfür ist – wie bei den meisten Alterserscheinungen – dass der Mensch eigentlich nicht für das hohe Lebensalter ausgelegt ist, dass er heute erreichen kann.

Daher lassen im Verlauf des Lebens verschiedene Körperfunktionen nach oder verändern sich. Gleiches gilt auch für die Einlagerung von Kalzium im Knochen. Ab dem 30. Lebensjahr nimmt der Knochen kaum noch neues Kalzium auf und was bis zu diesem Zeitpunkt nicht eingelagert wurde, kann später kaum noch aufgeholt werden. Nach der Jugend nimmt die Knochenmasse wieder ab. Wurden die Mineralien vorher nicht eingelagert, ist es zu spät. Nach der Jugendzeit baut der Knochen wieder Masse ab, wodurch dann die Anzeichen der Osteoporose entstehen können. Deshalb ist eine frühzeitige ausreichende Ernährung wichtig.

Was im Rahmen der Vorbeugung vor Osteoporose vermieden werden sollte

Nicht nur die Ernährung spielt eine wesentliche Rolle, geht es um die Vorbeugung vor Osteoporose. Auch die Risikofaktoren müssen minimiert werden. Vor allem, wenn die Kost zu faserreich ist, wird verhindert, dass Kalzium nicht in den Körper aufgenommen werden kann, da eine Säure in den Fasern das Kalzium bindet. Daher ist eine zu hohe Menge an Ballaststoffen schädlich und sollte vermieden werden.

Zugleich kann Phosphor sowie Sulfat die Aufnahme von Kalzium behindern. Phosphor ist vor allem in Limonaden wie Cola zu finden. Daher sollten diese Getränke nur mäßig getrunken werden. Sulfat ist im Mineralwasser vorhanden. Auf dem Markt sind zahlreiche Mineralwässer vorhanden, die sehr viel Sulfat enthalten. Diese sollten daher gemieden werden. Auch Alkohol führt zu einer stark verminderten Aufnahme von Kalzium, das dann nicht mehr für die Knochen verfügbar ist. Hier gilt, dass kleine Mengen unbedenklich sind.

Mit steigender Alkoholmenge sinkt allerdings die Einlagerung von Kalzium in den Knochen, sodass dadurch die Osteoporose gefördert wird. Große Mengen sind daher tabu. Auch das Rauchen führt zur Osteoporose. Die über die Ernährung aufgenommenen Nährstoffe können nicht mehr ausreichend zu den Knochen transportiert und eingelagert werden, sodass hier ebenfalls ein Risiko zu sehen ist. Schließlich spielt auch die Sonne eine wichtige Rolle, um der Osteoporose vorzubeugen. Durch die Sonne wird Vitamin D gebildet, das einen Beitrag zur Einlagerung leistet.

Einige Ernährungstipps für die richtige Ernährung

Die Ernährung gegen Osteoporose sollte möglichst viel Kalzium enthalten. Auch der Gehalt an Vitamin D sollte ausreichend sein. Grundsätzlich gilt daher zunächst, dass Milch und Milchprodukte konsumiert werden sollten, da hier viel Kalzium enthalten ist. Zudem können Nüsse verzehrt werden, die sich vor allem als Zwischenmahlzeit anbieten. Zudem können Lebensmittel verwendet werden, die zusätzlich mit Kalzium angereichert sind. Dabei sollte allerdings nicht übertrieben werden. Viele Gemüse wie Brokkoli beinhalten bereits viel Kalzium, sodass angereicherte Lebensmittel nicht regelmäßig konsumiert werden müssen. Auch Hülsenfrüchte und deren Produkte sind reich an Kalzium und sollten daher im Speiseplan vorhanden sein. Ein gutes Beispiel hierfür ist Tofu.

Zudem enthalten diese Produkte auch hormonähnliche Stoffe, die dem Östrogen ähneln. Diese Stoffe wirken daher der Osteoporose entgegen. Um genügend Vitamin D zu erhalten, können Seefische gegessen werden, die in der Regel ebenfalls sehr positiv auf die Gesundheit wirken. Grundsätzlich gilt aber auch der Grundsatz, dass eine möglichst gesunde und abwechslungsreiche Ernährung eingehalten werden sollte. Damit wird dann der Osteoporose vorgebeugt und die Gesundheit wird erhalten. Einen Anhaltspunkt für die richtige Ernährung sind die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).

 

Diabetes - Irrtümer zu einer weit verbreiteten Krankheit

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Alleine in Europa sind derzeit über 50 Millionen Menschen wegen Diabetes in Behandlung. Die Zahl der Betroffenen steigt stetig an. Und doch sind viele Mythen über die Krankheit im Umlauf, die auch das Verhalten der Diabetiker selbst beeinflussen. Diabetes ist eine Erkrankung, die noch immer von Irrtümern und Vorurteilen geprägt ist.

Nicht immer muss der Betroffene sich spritzen

Ein weitverbreiteter Irrtum ist, dass Diabetes immer dazu führt, dass Insulin gespritzt werden muss. Gerade bei Typ-2-Diabetes ist dies nicht immer notwendig. Häufig reicht bereits eine Umstellung der Ernährung sowie eine Reduzierung des Körpergewichts aus, um die Erkrankung zu kontrollieren.

Und auch körperliche Aktivitäten, wie Joggen oder Walking, können sich hilfreich auswirken. Werden diese Regeln eingehalten, kann es durchaus sein, dass es zunächst noch nötig ist Insulin zu spritzen, doch die Dosis kann sich im weiteren Verlauf verringern und in vielen Fällen reicht die Produktion der Bauchspeicheldrüse aus, um dauerhaft ohne Spritze zu leben. Typ-1-Diabetes hingegen ist immer insulinpflichtig, da die zuständigen Zellen der Bauchspeicheldrüse schlicht nicht mehr funktionieren.

Zuckerkonsum führt nicht zu Diabetes

Ein verbreiteter Irrtum ist, dass Zucker Diabetes verursacht. Der Zucker selbst fördert nur das Übergewicht, das schließlich für das Problem verantwortlich ist. Übergewicht, Bewegungsmangel und falsche Ernährung führen zum Typ-2-Diabetes, sodass der Zucker selbst keinen Auslöser darstellt. Und auch der Typ-1-Diabetes wird nicht durch ein Zuviel an Zucker ausgelöst.

Vielmehr sind es erbliche Faktoren und äußere Umstände in der Kombination, die dann zur Krankheit führen. Selbst viele Diabetiker glauben, dass sie keinen Zucker konsumieren dürfen. Ein Irrtum, denn rund zehn Prozent der täglichen Nahrung darf aus Zucker bestehen – auch bei einem Diabetiker. Meistens ist nicht der Zuckergehalt für ein Problem in der täglichen Ernährung verantwortlich, sondern die Tatsache, dass zu viele Fette aufgenommen werden.

Diabetes ist nicht altersabhängig

Dass nur junge Menschen vom Typ-1-Diabetes betroffen sind und Typ-2-Diabetes nur ältere Menschen bekommen, stimmt nicht. Vielmehr haben auch immer mehr junge Menschen Typ-2-Diabetes. Der Grund dafür ist schlechte Ernährung, Bewegungsmangel und Übergewicht. Und auch der Typ-1-Diabetes kann erst im späteren Alter auftreten. Dass ein 30-Jähriger erstmals Diabetes bekommt, ist nicht unüblich. Und auch nach dem 40. Lebensjahr kann noch ein Typ-1-Diabetes entstehen.

In dieser Beziehung spielt auch der Irrtum eine Rolle, dass Übergewicht notwendig ist, um einen Typ-2-Diabetes auszulösen. Liegt eine Störung der Produktion von Insulin vor, dann können auch dünne Personen diese Form ausprägen. Beim Typ-1-Diabetes ist sogar feststellbar, dass ein Großteil normalgewichtig ist.

Es muss nicht immer die Familie sein

Typ-1-Diabetes tritt innerhalb einer Familie gehäuft auf. Diese Annahme stimmt. Neben den Erbanlagen muss aber auch der Lebensstil zur näheren Betrachtung herangezogen werden. Typ-2-Diabetes hat nur einen geringen genetischen Anteil. Die Annahme, Diabetes trete grundsätzlich nur familiär gehäuft auf, ist daher falsch. Vielmehr kann sowohl eine günstige als auch ungünstige Voraussetzung geschaffen werden, die dann Diabetes auslöst. Gerade der Typ-2-Diabetes ist fast ausschließlich durch die Lebensgewohnheiten bedingt. Umgekehrt muss bei einer familiären Häufung kein Typ-1-Diabetes entstehen. Vielmehr kann der Lebensstil auch hier durchaus positiv einwirken und den Ausbruch der Krankheit verhindern.

Bewegung ist gut

Grundsätzlich soll sich ein Diabetiker häufig bewegen. Sport ist daher eine gute Alternative. Wichtig ist allerdings weniger, dass der Sport anstrengt, als vielmehr die Regelmäßigkeit seiner Ausübung. Regelmäßige körperliche Betätigung führt dazu, dass das Insulin schneller und effektiver abgebaut wird.

Die Annahme, dass Diabetiker keinen Sport treiben dürfen, ist schlicht falsch. Dass Diabetiker gute Sportler sein können, beweist der Umstand, dass es sogar Radprofis gibt, die an Diabetes leiden. Diese Sportler benötigen eine andere Einstellung des Medikaments, als ein Diabetiker, der kaum Sport treibt.

Diabetes ist nicht harmlos

Obwohl Diabetes heute gut behandelbar ist, handelt es sich keineswegs um eine harmlose Erkrankung. Vielmehr sinkt auch heute noch die Überlebenszeit der Betroffenen, wenn auch lediglich um fünf Jahre. Gerade um die Folgen zu vermindern, ist es daher wichtig, die Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig wahrzunehmen. Und auch Unterzuckerungen durch verschiedene Umstände wie Infekte und Ähnliches kann durchaus eine Gefährdung des Diabetikers bedeuten. Nicht immer kann der Zuckerspiegel vollständig und optimal kontrolliert werden.

Daher handelt es sich keineswegs um eine harmlose Erkrankung. Allerdings ist Alkohol für Diabetiker wesentlich ungefährlicher, als angenommen. Wie auch bei gesunden Menschen gilt, dass nicht zu viel Alkohol getrunken werden soll. Handelt es sich aber um einen gewöhnlichen Genuss in normalen Grenzen, ist hier keine Gefahr zu sehen. Daher dürfen Diabetiker entgegen der üblichen Meinung durchaus auch Alkohol trinken.

Der Irrtum über den Schwangerschaftsdiabetes

Eine Meinung, die nur gebärende Frauen betrifft, stellt sich bei genauem Hinsehen ebenfalls als problematisch heraus. Nicht nur Spätgebärende können einen Schwangerschaftsdiabetes entwickeln. Vielmehr kann die Erkrankung, die aus einem dauerhaft hohen Zuckerspiegel besteht, jede schwangere Frau betreffen.

Auch hier sind die üblichen Gründe für die Entwicklung einer Schwangerschaftsdiabetes für den Ausbruch der Krankheit verantwortlich. Zudem können vermehrt jene Frauen, die bereits ein Kind geboren haben, das über vier Kilogramm wog, bei der nächsten Schwangerschaft Diabetes entwickeln.

 

Waldmeister - Eine Gefahr für die Gesundheit?

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Waldmeister wurde im 19. Jahrhundert vielfach verwendet. Traditionell wird er in der Berliner Weiße verarbeitet. Und auch für die Zubereitung von Süßigkeiten, wie dem Wackelpudding, wird der Geschmack des Krautes immer genutzt. Selbst die Naturheilkunde verwendet ihn und doch: Das Kraut hat kaum einen Nutzen und kann sogar Schäden an der Gesundheit anrichten.

Ein therapeutischer Nutzen ist bisher nicht belegt

Im Bereich der Volksmedizin wird er bereits seit Jahrtausenden angewendet. Hier stehen vor allem Nervosität und Unruhe im Mittelpunkt der therapeutischen Überlegungen. Als in Wäldern weitverbreitetes Kraut, war es leicht zu finden und zu verarbeiten. Daher konnte es in großen Mengen angewendet werden. Ideal für die arme Bevölkerung, die damit die beschriebenen Leiden behandelt hat.

Ein therapeutischer Nutzen konnte bisher von der modernen Medizin allerdings nicht bescheinigt werden. Vielmehr deuten die Ergebnisse der bisherigen Forschungen daraufhin, dass Waldmeister keinerlei Wirkung auf den Organismus ausübt. Auch die weiteren Anwendungsgebiete, wie Schmerzen im Magen-Darm-Bereich sowie Durchblutungsstörungen und Hämorrhoiden, können mit dem Kraut scheinbar nicht wirkungsvoll bekämpft werden. Daher ist der Nutzen der Einnahme eher umstritten. In der Maibowle hingegen hat der Waldmeister durchaus einen Nutzen. Hier ist er für den typischen Vanille-Geruch verantwortlich, der durch das enthaltene Cumarin entsteht, der nur in wenigen Pflanzen zu finden ist. Waldmeister wird demnach eher im Bereich der Geschmacksverstärkung dienend eingesetzt.

Kann Waldmeister Tumore auslösen?

Der Stoff, der die Maibowle nach Vanille duften lässt, ist schließlich auch ein Grund für die Warnung der Mediziner, den Waldmeister nicht in großen Mengen zu konsumieren. In der Vergangenheit konnten unter Laborbedingungen Tumore durch die Gabe des Stoffes ausgelöst werden. Die Versuche wurden dabei an Mäusen und Ratten durchgeführt. Ob Rückschlüsse auf dem Menschen gezogen werden können, ist hierbei fraglich.

Beim Menschen konnten diese Wirkungen bisher noch nicht beobachtet werden. Dass die Nager Tumore entwickelten, sollte dennoch eine Warnung sein, da der tierische Körper in diesem Fall durchaus Rückschlüsse auf den Menschen zulässt. Allerdings: Wird die notwendige Menge zur Auslösung des Tumors auf den Menschen übertragen, dann reichen die Konzentrationen in der Maibowle nicht aus, um ernsthafte Probleme zu verursachen. Aufgrund des Verdachts ist es der Lebensmittelindustrie dennoch nicht erlaubt, Cumarin Lebensmitteln zuzusetzen. Damit soll verhindert werden, dass eine Gefährdung der Konsumenten auftritt, die bislang nicht eingeschätzt werden kann.

Zu viel verursacht Kopfschmerzen

Genau dieser typische Geschmack ist dafür verantwortlich, dass die Pflanze gerne konsumiert wird. In geringen Mengen ist auch in dieser Beziehung kein Risiko zu befürchten. Wird allerdings viel von diesem Stoff konsumiert, treten Kopfschmerzen auf. Diese sind zwar lästig, nehmen allerdings sehr schnell wieder ab und stellen daher keine Gefahr dar.

Sollte auf Waldmeister verzichtet werden?

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Waldmeister daher durchaus auch negative Wirkungen hat. Positive Effekte auf Erkrankungen können zumindest in schulmedizinischer Hinsicht nicht bescheinigt werden. Dennoch muss niemand gänzlich auf den Konsum des Waldmeisters verzichten. Schließlich ist er in geringen Mengen ungefährlich. Mehr als drei Gramm je Liter Flüssigkeit sollten dabei allerdings nicht verwendet werden, denn eine Gefährdung kann trotz der unklaren Lage dennoch nicht ausgeschlossen werden.

 

Spargel - Vorsicht vor gefährlichen Nebenwirkungen

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Die Zeit für Spargel hat gerade wieder begonnen. Allgemein gilt das Gemüse mit der weißen Farbe als gesund. Doch es gibt auch negative Auswirkungen, die von den Gemüsestangen ausgehen. Darunter befinden sich auch verzögerte Folgen, die erst spät bemerkt werden.

Zwei Nebenwirkungen des Genusses

Eine harmlose Erscheinung des Spargels ist der unangenehme Geruch des Urins nach dem Genuss des Königsgemüses. Nicht jeder Mensch ist davon betroffen, wie Studien und Forschungsergebnisse belegen. Grund für den Geruch ist die Asparginsäure, die in größeren Mengen im Spargel enthalten ist.

Bei der Säure handelt es sich um eine Verbindung, die zersetzt und dadurch zu schwefelhaltigen Verbindungen umgebaut wird. Die Schwefelverbindungen werden dann mit dem Urin ausgeschieden und führen zur Geruchsbildung, die sehr charakteristisch ist und von der mehr als 40 Prozent aller Menschen betroffen sind. Die Behauptung, der Geruch trete bei jedem Menschen auf und könne von weniger empfindlichen Menschen einfach nicht erfasst werden, entspricht nicht der Wahrheit. Vielmehr ist der Grund für den Geruch genetisch bedingt, wie die Forscher herausfanden.

Die zweite Konsequenz aus einem hohen Verbrauch des Gemüses ist dagegen weniger harmlos. Der normale Harnsäurewert im Blut beträgt zwischen vier und fünf Milligramm. Wird Spargel gegessen, dann steigt der Wert an, da im Königsgemüse Purine vorhanden sind, die den Wert beeinflussen können. Mit steigendem Spargelgenuss steigt auch der Spiegel des Purins im Blut. Irgendwann übersteigt dieser dann die Marke von 6,5 Milligramm. Ab dieser Höhe können dann körperliche Beeinträchtigungen entstehen, die sich mit steigendem Konsum des Gemüses verstärken. Männer haben einen höheren Harnsäurewert als Frauen und sind daher wesentlich häufiger betroffen als Frauen. Zugleich können die Werte auch durch Nierenkrankheiten noch weiter gesteigert werden.

Wie der Spargel Gicht fördert

Die Erkrankung, die durch den Verzehr von Spargel auftritt, nennt sich Gicht. Gerade wenn die Harnsäurewerte ständig über zehn Milligramm liegen, ist ein Gichtanfall die Regel und nicht mehr die Ausnahme. Der Grund für die Anfälle ist einfach erklärt. Das Purin im Spargel wird im Körper in Harnsäure umgewandelt, die normalerweise über die Nieren wieder ausgeschieden wird. Die Konzentrationen sind allerdings nach dem Genuss dieses Gemüses so hoch, dass dieser Mechanismus teilweise nicht mehr greift.

Dadurch bilden sich dann kleine Kristalle, die sich an den Gelenken ablagern und dort die typischen Symptome hervorrufen, wie Schmerzen und Schwellungen. Hiervon sind in aller Regel die Finger betroffen. Genau dieser Vorgang ist dann der typische Gichtanfall, der zu ausgeprägten Problemen führen kann. Das Problem der hohen Aufnahme des Purins ist allerdings nicht dadurch bedingt, dass der Spargel extreme Werte vorweisen kann. Fleisch, Innereien, Käse oder auch der Wein haben eine viel höhere Konzentration des Stoffes vorzuweisen.

Der Grund liegt vielmehr darin begründet, dass vom Spargel in kurzer Zeit wesentlich mehr gegessen wird, als dies bei Fleisch oder Innereien der Fall ist. Daher wird ebenso eine große Menge des Purins in kurzer Zeit aufgenommen, die dann nicht mehr verwertet werden kann. Zusammengefasst bedeutet dies, dass Personen mit Nierenproblemen nur wenig Spargel essen sollten. Menschen, die an Gicht leiden, sollten das Gemüse vollständig vom Speiseplan streichen und auch Menschen mit Nierensteinen sollten auf das Sommergemüse verzichten. Und selbst wenn ein Mensch gesund ist, dann sollte er die Verzehrmenge begrenzen und relativ selten Spargel konsumieren. Dennoch: Ein gesunder Mensch sollte nicht auf das Gemüse verzichten. Schließlich hat es auch gute Seiten und ist sehr gesund. Gerade wenn im Körper Wasser eingelagert wird, kann der Spargel durchaus gute Dienste leisten.