Bettwanzen fliegen auf Rot und flüchten vor Grün

Bettwanzen fliegen auf Rot und flüchten vor Grün

Bettwanzen saugen nur im Dunkeln unser Blut. Sobald es hell wird, kriechen sie in Spalten und Ritzen und verstecken sich dort. Wenn sie die Wahl zwischen mehreren Verstecken haben, achten die Blutsauger besonders auf die Farbe ihrer Umgebung.

US-amerikanische Forscher führten Laborexperimente mit Bettwanzen durch. Schnell wurde ersichtlich, dass sich die Parasiten bevorzugt an roten oder schwarzen Orten versteckten, aber grüne oder gelbe Farben mieden. Ungeklärt bleibt, ob es ratsam wäre, rote oder schwarze Bettwäsche fortan eher durch grünes Bettzeug zu ersetzen, um die unerwünschten Bettwanzen fernzuhalten. Die neuen Erkenntnisse könnten aber durchaus dabei helfen, effektivere Fallen zum Nachweis eines Bettwanzenbefalls zu entwickeln, so die Wissenschaftler.

Zuerst gingen die Forscher davon aus, dass sich die Wanzen deshalb zur Farbe Rot hingezogen fühlen, weil sie Blut am ähnlichsten sieht. Doch später änderten sie ihre Meinung, nun wird vermutet, dass sie Rot bevorzugen, da sie sich dort besser tarnen können, da sie selbst auch rötlich gefärbt sind, so Corraine McNeill, Forscher des Union College in Lincoln.

Für ihre Untersuchungen setzten die Wissenschaftler einzelne Bettwanzen in eine Schale, in der sich farbige Papierstücke befanden, die so gefaltet waren, dass sie sich als Verstecke ideal eigneten. Es gab schwarzes und weißes, blaues, grünes, violettes, lilafarbenes, rotes und orange gefärbtes Papier. In einem ersten Durchlauf hatte die Tiere etwa 10 Minuten lang Zeit, sich zwischen einem weißen und einem bunten Stück Papier zu entscheiden. In späteren Untersuchungen sollten sich die Wanzen zwischen sieben Farben gleichzeitig entscheiden.

Erwachsene Bettwanzen wählten meist das rote Versteck, auf dem zweiten Platz lag das schwarze Papier. Gelbe oder grüne Verstecke wurden hingegen eher gemieden. Rote Orte könnten den Tieren signalisieren, dass sich dort auch andere Artgenossen aufhalten und es sich daher um einen sicheren Platz mit Paarungsgelegenheit handelt. Grüne und gelbe Orte hingegen könnten von den Insekten so interpretiert werden, dass sie dem Licht ausgesetzt und damit unsicher sind, so das Forscherteam.

 

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