Tintenfisch dient als Vorlage für selbstheilende Kleidung

Tintenfisch dient als Vorlage für selbstheilende Kleidung

Wäre es nicht fantastisch, wenn unsere Kleidung sich selbständig wieder zusammenflicken könnte? Dies soll nun möglich sein, fanden Forscher der Pennsylvania State University heraus. Die Wissenschaftler nutzten dafür Proteine von Tintenfischen.

Durch Wasser verbinden sich die Proteine

Zusammen mit seinen Kollegen untersuchte Melik Demirel das sogenannte SRT-Protein, welches in den Armen von Tintenfischen enthalten ist. Dieses Protein zeichnet sich dadurch aus, dass sich seine beiden flexiblen Enden in fest miteinander verbinden können, sobald sie mit Wasser in Berührung können. Das Forscherteam führte vor, dass sich das Protein mithilfe des Kunststoffes Polystyrolsulfonat auf textile Oberflächen wie Leinen, Baumwolle oder Wolle auftragen lässt. Wenn diese Textilien nun zerrissen wurden, war es den Wissenschaftlern möglich, sie ganz einfach mit etwas Druck und warmem Wasser wieder zusammenzusetzen.

Von der mediterranen Küche ins Labor

Dieses Protein wird aus den Zahnringen gewonnen, welche sich an den Fangarmen von Kalamaren befinden. Tintenfische nutzen diese Fangarme, um ihre Beute sicher festzuhalten. Dadurch, dass die Zahnringe der Saugnäpfe mit dem SRT-Protein angereichert sind, verheilen eventuelle Schäden oder Risse ganz von selbst. Für ihre Laboruntersuchungen verwendeten die Forscher das Protein von der Tintenfischart loligo vulgaris, welche Mittelmeer und auch im Nordatlantik vorkommt. Außerdem ist der Gemeine Kalamar häufig in der mediterranen Küche zu finden.

Erstaunliche Entdeckung bedarf weiterer Forschung

Von seiner Beschaffenheit her ist das Protein mit Spinnenseide zu vergleichen, es ist jedoch deutlich leichter zu gewinnen und herzustellen. Mithilfe des Kunststoffes haftet SRT einwandfrei auf Textilien und macht sie nicht nur selbstheilend, sondern auch robuster. Bis diese Entdeckung jedoch auf den Markt kommen wird, muss noch bewerkstelligt werden, dass das Protein nur dann Verbindungen herstellt, wenn es auch gewünscht ist. Andernfalls würden die Textilien beim Waschen komplett miteinander zu einem Klumpen verkleben, berichtet Demirel. Nichtsdestotrotz handele es sich hier um eine bahnbrechende Neuentdeckung.

 

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