Auch in Frankreich haben Tiere Gefühle

Auch in Frankreich haben Tiere Gefühle

In Frankreich wurde vor kurzem ein altes Gesetz aus Napoleons Zeiten geändert: Bisher wurden Hunden, Katzen, Hamstern und anderen Tieren keine Gefühle zugestanden. Doch die französische Nationalversammlung machte jetzt im Kontext einer Gesetzesreform deutlich, dass auch Tiere Gefühle haben. Das Bürgerliche Gesetzbuch enthält nun die Formulierung, dass Tiere „mit Empfindsamkeit ausgestattete lebende Wesen sind“.

Was für ein großer Schritt das ist, wird deutlich, wenn man sich vor Augen führt, dass im Code Civil, der 1804 unter Napoleon erarbeitet wurde, Tiere noch als „bewegliche Sache“ angesehen wurden. Die Änderung hat aber einen eher symbolischen Charakter, da sowohl im französischen Strafrecht sowie in den Landwirtschaftsgesetzen Tiere bereits als jene „lebende und empfindsame Wesen“ betrachtet werden. Die Änderung des Bürgerlichen Gesetzbuches scheint daher lediglich eine Anpassung zu sein.

Viele Bauern und Landwirte befürchten dennoch, dass diese Änderung nun zu Einschränkungen in ihrer Arbeit und Diskussionen über ihre Tätigkeiten auslösen könnten. Deshalb war die Änderung bei weitem nicht unumstritten innerhalb der Nationalversammlung – besonders konservative Abgeordnete unterstützten die Viehzüchter in ihren Anliegen. Auf der anderen Seite sehen Tierschützer in dem Gesetzestext nicht, wie die neue Formulierung konkrete Auswirkungen auf das Leben von Tieren hat.

Wie zeigen Tiere Gefühle?

Lange Zeit wurde darüber spekuliert, ob Tiere Gefühle oder Emotionen haben. Die neuere Forschung kann nun mit neurophysiologischen Methoden genau diese Gefühle oder Emotionen von Tieren messen und beweisen. Und die vielen Studien zu dem Thema konnten nicht nur differenzierte Emotionen und Empathievermögen nachweisen, sondern zeigten auch eine gewisse soziale und kommunikative Bedeutung von Tieren. Dabei konnte beobachtet werden, dass es Freundschaften sowohl zwischen Tieren derselben Art als auch über Tierarten-Grenzen hinaus gibt. Besonders stechen hierbei Hunde, Katzen, Delfine und Affen hervor – aber auch weibliche Fledermäuse gehen nachweislich freundschaftliche Beziehungen ein.

Vielfach zeigen Tiere durch ihr Verhalten, akustische Anzeichen und ihre Körpersprache, was sie gerade empfinden. Gehen Tiere auf einen Gegenstand zu, so kann angenommen werden, dass sie das Gegenüber als angenehm oder interessant ansehen. Wenn es den Gegenstand aber meidet, ist es wahrscheinlich, dass das Tier Angst oder Ablehnung verspürt. Besonders für Tierärzte, Tiertrainer oder Tierpfleger, die zum Teil mit gefährlichen Tieren arbeiten, ist die Einschätzung der Gemütszustände der Tiere fundamental.

 

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