Tiere helfen Drogenkranken
Ein Haustier ist für seinen Besitzer oftmals wie ein Familienangehöriger, ein treuer und guter Freund. Das ist der Grund, warum eine Klinik in Mecklenburg-Vorpommern Haustiere in die Therapie für Suchtkranke integriert. Patienten und Tiere leben dort Seite an Seite.
Für einige Patienten wäre der Aufenthalt in einer Suchtklinik undenkbar, müssten sie diesen ohne ihren tierischen Freund absolvieren. So wird eine Patientin der Schloss-Klinik von ihrem Hund begleitet, der ihr Halt und Vertrauen schenkt. Die Schloss-Klinik ist Vorreiter auf diesem Gebiet. Das Konzept, Patienten und Haustiere zusammen in der Klinik zu beherbergen und die Tiere in die therapeutische Behandlung einzubeziehen, ist bisher einzigartig.
Therapien mit Einbindung von Haustieren waren z.B. in Tessin schon vorher zu finden, allerdings ist es neu, dass die Tiere mit im Haus untergebracht sind. Vorher waren die Hunde in Zwingern, während die Patienten in der Klinik untergebracht waren. Damit die Vierbeiner mit in der Mecklenburger Klinik leben können, waren einige Umbauarbeiten notwendig. Die Patienten schlafen jetzt in Hochbetten, damit es sich die Tiere dort nicht bequem machen und die Haustiere haben ihren Schlafplatz direkt unter dem Hochbett des Besitzers.
Mehr Kraft durch den Hund
Suchtkranke sind nicht selten sozial isoliert. Dadurch, dass sich die Gedanken der Patienten im Alltag ständig um die Beschaffung der nächsten Drogenration drehten, wurden Kontakte zu Familie und Freunden in den meisten Fällen abgebrochen. Das Haustier blieb zumeist als einzige feste Bindung übrig. Viele erkrankte Personen entscheiden sich gegen eine Behandlung, weil sie dann von ihrem geliebten Tier getrennt würden. Der Hund z.B. steht für den Patienten als Beschützer und fester Bezugspunkt. Den Therapeuten wird die Arbeit erleichtert, wenn die Tiere einbezogen werden.
Auffällig ist außerdem, dass Suchtkranke ihre Tiere sehr gut versorgen. Sie bekommen Futter und Zuneigung. Durch die Arbeit in der Langzeittherapie lernen die Patienten, dass sie die Verantwortung, die sie erfolgreich für ihr Tier übernehmen auch wieder für sich und ihr eigenes Leben übernehmen können. Auf diese Weise können sie den Alltag wieder bewältigen und ins Leben zurückkehren.
Tierische Bewohner der Schloss-Klinik
In der Schloss-Klinik sind in der Regel 47 Patienten untergebracht. Jeder Zweite bringt ein bis zwei Haustiere mit. Aktuell werden 25 Hunde beherbergt. Außerdem gehören 3 Katzen zu den Hausbewohnern. In der Vergangenheit brachte ein Patient eine Schlange mit, jetzt gehören auch zwei Pferde dazu, mit deren Hilfe die Arbeitstherapie durchgeführt wird. Es gehört zu den Aufgaben der zugeteilten Patienten, die Pferde zu füttern und zu pflegen. Ausritte gehören ebenso zum Programm.
Diese neue Form des Klinikaufenthaltes bringt allerdings auch mit sich, dass strenge Regeln aufgestellt werden mussten, deren Einhaltung extrem wichtig ist. So gibt es im Gebäude eine Maulkorbpflicht und in den Parkanlagen müssen die Hunde an der Leine geführt werden. Es gibt eingezäunte Gelände, auf denen sich die Hunde austoben können. Die Trainings finden in kleineren Gruppen statt, die ausgewählt zusammengestellt wurden. Die Integration der Tiere ist bisher ausgesprochen problemlos verlaufen. Allgemein werden die Vorzüge dieses Therapie-Modells anerkannt und gelobt. Für Suchtkranke ist dieses Konzept eine wunderbare Chance.
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