Revolution oder Humbug? Tierschützer fordern Menschenrechte für Tiere

Revolution oder Humbug? Tierschützer fordern Menschenrechte für Tiere

Es mutet zunächst einmal merkwürdig an, dass Forscher dieser Tage Menschenrechte für Tiere fordern. Bereits die Wortbildung beider Begriffe schließt den Anderen aus. Tierschützer beziehen sich bei ihren Forderungen allerdings nur auf eine bestimmte Art von Tieren. Nämlich jene Schützlinge, die nachweislich Schmerzen empfinden können. Diese Forderung geht auf den Bioethiker Peter Singer zurück und eröffnet eine völlig neue Sichtweise auf das Verhältnis von Mensch und Tier.

Gewalt an Tieren

Immer öfter kann man beobachten, was Tiere im 21. Jahrhundert erleiden müssen. Hundefleisch gilt in China als Lebensmittel, Wale werden grundlos harpuniert, Schweine in Massentierhaltungsanlagen zu unwürdigigen Bedinungen gehalten und schließlich geschlachtet und auch in deutschen Zoos sind die Bedingungen oftmals unter jedem Standard angesiedelt. Dass Tiere Schmerz empfinden können, ist längst bewiesen. Tierschützer fordern nun Konsequenzen aus diesem Wissen.

Der Gedanke Menschenrechte auch auf nicht menschliche Wesen auszuweiten, geht auf den Bioethiker Peter Singer zurück, der an der Princeton-Universität Bioethik lehrt. 1975 erschien sein Buch „Animal Liberation“, das als Grundgerüst für den Komplex der Tierrechte gilt. Seit 1993 verfolgt Singer das „Great Ape Project“, das Menschenaffen ermöglichen soll Menschenrechte zugesprochen zu bekommen. Darunter befinden sich das Recht auf Leben, Freiheit und den Schutz vor Folter, die als elementarste Menschenrechte gelten.

Singers Botschaft und PETA

Die wohl bekannteste Tierschutzorganisation PETA (People for the Ethical Treatment of Animals) trägt Singers Botschaft mit Hilfe von zahlreichen Prominenten in die ganze Welt. Tierschutz ist längst kein bloßer Gedanke oder akademischer Zweig mehr, sondern eine Lebenseinstellung. Mehr und mehr verbreitet sich die Idee des Tierschutzes. Singers Buch wurde bereits über 500.000 Mal verkauft. Ein großer Konsens über die Relevanz seiner Theorie besteht, wenn auch manche Aspekte an Singers Theorie zunächst merkwürdig anmuten mögen.

So räumt er zumindest ein, dass er das Leben von Tieren in manchen Fällen dem von schwerbehinderten Menschen überordnen würde. Seine Argumentation fußt auf der Annahme, dass auch Kleinkindern und Schwerbehinderten Menschenrechte zugesprochen werden, während manche Tiere ein ausgebildeteres Gehirn hätten als die Erstgenannten. Beiden Gruppierungen mangle es an moralischem Verhalten, sodass Beide, Singers Auffassung nach, gleichgestellt seien müssten. Entscheidend wem Menschenrechte zugesprochen werden, ist für Singer aber nur die Fähigkeit Schmerz zu empfinden.

Intelligente Tiere

Längst gibt es unzählige Beweise dafür, dass Tiere zu intelligentem Verhalten fähig sind. Elefanten rotten sich in Horden zusammen, wenn ihr Nachwuchs bedroht wird, Delfine kümmern sich um kranke Menschen – und dies sind nur wenige Beispiele aus dem Tierreich der Intelligenz. Doch Singers Argumentation geht nicht auf die Zusprechung von Intelligenz zurück, sondern auf ein Bewusstsein, das Mensche wie Tier Schmerz empfinden lässt. Forscher betonen allerdings, dass Schmerz nicht gleich Schmerz sei und Leid nicht gleich Leid. Menschen und Tiere lassen sich auch in ihren Empfindungen nicht eins zu eins miteinander vergleichen, daher seien Menschenrechte eben für Menschen allein gemacht. Wie lässt sich Singers Idee umsetzen?

Wie die Umsetzung von Singers Idee aussieht, darüber lässt der Bioethiker uns im Dunkeln. Andernfalls wären möglicherweise auch nicht so viele Menschen Anhänger seiner Vorstellungen, denn diese bringt drastische Einschnitte für den Menschen mit sich. Stelle man sich einzig die Schädlingsbekämpfung für Landwirte vor. Würden jedem Lebewesen Menschenrechte zugesprochen werden, dürfte man diese Schädlinge nicht bekämpfen, die Landwirte hätten keine Ernten zu verzeichnen und auch im medizinischen Sektor würden allerhand Krankheiten kursieren, die dem Menschen schaden könnten. Eine Differenzierung, die nicht alle Tiere einschließt, müsste getroffen werden. Doch zu welchem Preis?

 

Online Beratung – Unsere Empfehlung

Diese Berater stehen aktuell für eine ausführliche Beratung in diesem Bereich zur Verfügung und geben Antwort auf Deine Fragen.

  • Tierheilpraktiker / Osteopathen H. Einwächter-Langer
    H. Einwächter-LangerID: 5095
    Gespräche: 70
    5.00
    Bewertungen: 30

    Tierhomöopathie, Bachblüten, Tierpsychologie, Ernährungsfragen, Hautprobleme, Verhaltensauffälligkeiten, Bewegungsapparat


    Tel: 2.01€/Min.
    Aus d. Festnetz *

    Chat: 0.97€/Min.
    persönliche Beratung