EHEC Enterohämorrhagische Escherichia coli

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Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC) sind Bakterienstämme des Escherichia coli. Bei letzterem handelt es sich um Darmbakterien, die beim Menschen und bei Tieren gleichermaßen anzutreffen sind. EHEC kommt allerdings nur in Därmen von Wiederkäuern – vor allem bei Rindern – vor und ist für den Menschen pathogen (krankheitsauslösend). Durch ein bestimmtes Protein in der Hülle ist EHEC in der Lage, sich an die Zellen der Darmwand anzuheften. Darüber hinaus verfügen sie über ein Gen, das sie in die Lage versetzt ein Gift zu produzieren. Es produziert ein Gift, das die Blutzellen zerstört. Bedingt durch diese Eigenschaften entsteht die Gesundheitsgefährdung bei der Aufnahme der Bakterienstämme. Der Erreger tritt weltweit auf und ist seit 1998 meldepflichtig. Er kann durch den Verzehr von Fleisch und Rohmilch von Rind, Schaf oder Ziege übertragen werden. Darüber hinaus kann die Übertragung auch erfolgen, wenn Trinkwasser mit dem Bakterienstamm verseucht wurde. Gelangt das verseuchte Trinkwasser auf weitere Lebensmittel, so werden auch diese Lebensmittel infiziert und bilden eine Infektionsquelle. Gleichzeitig kann auch eine direkte Übertragung von Tieren auf den Menschen erfolgen. Auch die Übertragung von Mensch zu Mensch ist inzwischen nachgewiesen. Hier erfolgt die Übertragung hauptsächlich in sanitären Einrichtungen oder durch unsaubere Lebensweisen. In vielen Fällen können die Erreger vom Menschen auf Gegenstände und anschließend wieder auf den Menschen übertragen werden. Eine Ansteckung kann symptomfrei verlaufen. In diesem Fall ist eine Übertragung dennoch möglich. Darüber hinaus kann eine Gastroenteritis auftreten, die sich zu einer enterhämorrhagischen Colitis (Darmentzündung) ausdehnen kann. In schwersten Fällen entwickelt sich das hämolytisch-urämische Syndrom, das mit einer Verringerung der Thrombozyten im Blut sowie einer Blutarmut und Nierenversagen einhergeht. Diese Infektionen können tödlich verlaufen. Die Behandlung orientiert sich an den Symptomen. Eine Gabe von Antibiotika ist umstritten. Zwar können diese Medikamente auf Bakterien wirken, doch der Bakterienstamm entwickelt sehr schnell Resistenzen gegen die Medikamente. Zugleich kann der Patient die Bakterien vermehrt und länger ausscheiden. Die Bakterien können unter der Behandlung gleichzeitig vermehrt Gifte ausscheiden, so dass sich die gefährlichen Vorgänge verstärken können.

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