Botulismus

Unter dem Begriff Botulismus ist eine Lebensmittelvergiftung zu verstehen, die durch das Neurotoxin Botulismustoxin hervorgerufen wird. Dieses Nervengift wird vom Botulismuserreger ausgeschieden, der in verunreinigten Konserven, in gestopften Würsten und anderen Lebensmitteln vorkommt. Die Erkrankung ist weltweit vorhanden, wobei Erkrankungen in Europa relativ selten anzutreffen sind. Der Erreger überlebt auch hohe Temperaturen, so dass beim Einkochen zwar nicht der Erreger selbst, aber dennoch die Sporen intakt bleiben, so dass die Vergiftung dennoch auftreten kann. Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich. Nachdem das Toxin aufgenommen wurde, kommt es nach Stunden bis zu sechs Tagen zu Magen-Darm-Beschwerden. Da das Gift auf die Nerven wirkt, sind auch Nervenlähmungen zu beobachten. Anfangs äußert sich die Krankheit durch Übelkeit, Erbrechen sowie Magenschmerzen. Durchfälle sind selten. Temperatur und Puls sind normal und das Bewusstsein ist ebenfalls nicht beeinträchtigt, so dass die Krankheit einer Magen-Darm-Erkrankung gleicht. Diese Beschwerden können allerdings auch fehlen. Sie werden dann durch Sehstörungen abgelöst. Werden die Hirnnerven gelähmt, dann sind Sprach- und Schluckstörungen und andere neurologische Symptome vorhanden. Der Krankheitsprozess breitet sich danach immer weiter aus und es kommt zu Muskelschwächen und zu Lähmungen, die rasch fortschreiten. Nach acht Tagen ohne Behandlung setzt der Tod durch Atemlähmung und Herzstillstand ein. In der Regel sind mehrere Personen gleichzeitig betroffen, so dass die Vergiftung recht deutlich erkennbar ist. Allerdings liegen die Erreger nicht gleichmäßig in den Lebensmitteln vor, so dass bei den weiteren Personen auch schwache Vergiftungen oder Symptomfreiheit vorliegen kann. Die Therapie besteht aus einem Gegengift, der Darm muss künstlich entleert werden. Reichlich Flüssigkeit und Notfalltherapien müssen bei fortgeschrittenen Stadien ebenfalls durchgeführt werden.