Das Gehirnvolumen entscheidet nicht über den IQ

Das Gehirnvolumen entscheidet nicht über den IQ


Gemeinhin geht man davon aus, dass die Größe des Gehirns mit der Intelligenz zusammenhängt, sprich, dass ein großes Gehirn auf gesteigerte Intelligenz verweist. Forscher haben sich dieser Frage nun ganz genau angenommen und widerlegen diese Theorie.

Sehr mehr als hundert Jahren fragen sich Psychologen, Mediziner und wahrscheinlich auch so mancher Laie, inwiefern die kognitive Leistungsfähigkeit mit der Größe des Gehirns zusammen hängt. Im Jahre 1836 war sich der deutsche Physiologe Friedrich Tiedemann sicher, dass es einen engen Zusammenhang zwischen diesen beiden Parametern geben würde. Ein Team aus Psychologen von den Universitäten Wien, Göttingen und Tilburg widerspricht dieser Annahme in Form einer Metaanalyse aus insgesamt 148 Studien nun.

Die Forschungslage

Die großangelegte Metaanalyse vereint demnach Daten und Informationen über 8000 Versuchspersonen und zeigt, dass es lediglich einen schwachen Zusammenhang zwischen der Hirngröße und dessen Fähigkeiten gibt. Diese These fand sogar unabhängig von Geschlecht und Alter der Testpersonen Geltung. Die Studie zeigte vielmehr, dass die Struktur des Gehirns auf die Intelligenz Einfluss beweist. Damit ist die Vernetzung und der generelle Aufbau des Gehirns gemeint.

Bisherige Zweifel werden bekräftigt

Vorherige Studien zweifelten bereits den Zusammenhang zwischen Gehirngröße und kognitiver Leistungsfähigkeit an. Gemeinhin sind beispielsweise die Gehirne von Männern größer, weshalb nicht unbedingt ihr Intelligenzquotient höher liegt. Auch im Tierreich lassen sich ähnliche Beispiele finden, die der aktuellen These zuträglich sind. Offenbar ist die Gehirnstruktur hinsichtlich des Intelligenzquotienten deutlich wichtiger als die Größe des Gehirns.

 

Sport fördert die kognitive Leistungsfähigkeit

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Mens sana in corpore sano – wer hat das nicht schon gehört? Eigentlich hat der römische Dichter Juvenal das ja ganz anders gemeint. Aber das ist ein anderes Thema. Schwierig ist bei dem aus dem Zusammenhang gerissenen Zitat der Umkehrschluss den Nicht-Sportbegeisterte manchmal vorgeworfen bekommen. Nein, es ist nicht so, dass ausschließlich in einem gesunden, fitten Körper auch ein gesunder Geist sitzt. Eine solche Behauptung aufzustellen, wäre doch zu vermessen. Aber es wird von Wissenschaftlern und Mental-Gurus wie beispielsweise Tony Buzan immer wieder propagiert, dass intensives sportliches Training die intellektuelle Leistungsfähigkeit ganz signifikant steigere.

Was versteht man unter der kognitiven Leistungsfähigkeit?

Kognitive Fähigkeiten des Menschen werden von verschiedenen Wissenschaften wie der Psychologie, den Neurowissenschaften, der Psychiatrie, der Philosophie und der Künstliche-Intelligenz-Forschung untersucht. Aber was bedeutet das? Ein Lebewesen verfügt über Kognition, wenn es in der Lage ist, seine Fortexistenz unter dem Einfluss von (störenden) Außenreizen zu erhalten.

Kognition kommt vom lateinischen Wort „cognoscere“ und bedeutet soviel wie erkennen, erfahren. Zu den kognitiven Fähigkeiten eines Menschen zählen u. a. die Aufmerksamkeit, das Lernen, das Urteilsvermögen, die Erinnerung, die Kreativität, das Planen, die Orientierung, die Vorstellungskraft, die Argumentation, die Fähigkeit zur Selbstbeobachtung, die Abstraktionsfähigkeit, der Wille und einiges mehr. Zusammengefasst umschreibt es also die Leistungen des Gehirns auf Grundlage und mit Auswertung von Sinnesreizen und anderen Wahrnehmungen auf intellektueller bzw. verstandesmäßiger Grundlage.

Sport mach fit und schlau

„Regelmäßige Bewegung erhöht die kognitive Leistungsfähigkeit“, sagt Professor Klaus Bös, Leiter des Instituts für Sport und Sportwissenschaft am Karlsruher Institut für Technologie. Zu diesem Thema führt er, wie auch weltweit andere Wissenschaftler Forschungen durch. Man hat festgestellt, dass sich Bewegungsmangel langfristig nicht nur negativ auf die physische Gesundheit, sondern auch auf die Psyche auswirkt. Alltagsbelastungen können dadurch besser bewältigt werden. Spannend ist auch eine Studie der Biologin Julia Freund der TU Dresden.

Das Ergebnis wurde erst neulich im Fachmagazin “Science” veröffentlicht. Labormäuse wurden dabei beobachtet, wie sie sich in ihrem Territorium bewegten. Bei den Tieren, die dauerhaft besonders aktiv waren, ohne dass sie sich dabei außergewöhnlich anstrengten, war das Gehirn im Laufe der Jahre besser erhalten geblieben als bei den weniger aktiven Mäusen.

Eine weitere aktuelle Studie kommt von der Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil aus Bochum. Von 26 Leistungssportlern und 12 bekennenden Nichtsportlern wurden im Kernspintomografen (MRT) Aufnahmen vom Gehirn gemacht. Dabei wurde festgestellt, dass die Sportler in bestimmten Bereichen mehr Hirnsubstanz vorweisen konnten, als die Nicht-Sportler. Einer dieser Bereiche wird supplementäres motorisches Areal (SMA) genannt. Von diesem aus werden die kontrolliert motorischen Bewegungen gesteuert und einfache zu komplexen Bewegungsabläufen zusammengesetzt.

Der andere ist der Hippocampus, der für die Verarbeitung von Emotionen wichtig ist. Am Montreal Heart Institute in Kanada ließen Forscher unsportliche Erwachsene zweimal wöchentlich ein intensives Intervalltraining machen. Das Ergebnis war, dass nach vier Monaten sich sowohl die körperliche Kondition der Probanden deutlich verbessert, sondern auch deren geistige Leistungsfähigkeit.

Warum ist das so?

Das ist noch nicht wirklich klar, aber die Forscher nehmen an, dass sowohl die höhere Durchblutung als auch die Ausschüttung von chemischen Botenstoffen das Gehirn leistungsfähiger macht. “Wahrscheinlich spielt die körperliche Anstrengung eine zentrale Rolle”, sagt Stefan Schneider, Sportwissenschaftler an der Deutschen Sporthochschule in Köln. “Es könnte aber auch etwas anderes sein, das den Sport auch kennzeichnet: ‘Die Bewegung und die damit verbundene Erfahrung.’.

Ein eher kurzfristiger Effekt ist geklärt: Das Gehirn wird durch Sport nachweislich besser mit Sauerstoff versorgt. “Schon beim Spazierengehen kann die Durchblutung des Gehirns um etwa 20 Prozent gesteigert werden, bei mittlerer Belastung um bis zu 30 Prozent. Durch den erhöhten Blutfluss werden neben dem Sauerstoff auch biochemische Substanzen besser transportiert”, sagt der Sportwissenschaftler Karsten Werner von der Deutschen Sporthochschule in Köln.

 

Eine Welt, die Demente versteht

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In den Niederlanden gibt es bereits ein Dorf, in dem Demente unter sich betreut werden. Deutschland zieht nach. Weesp – eine niederländische Kleinstadt, unweit von Amsterdam, ist das Vorbild für ganz Europa: Hier wurde ein eigenes Dorf für Demenzkranke erbaut. Vom Friseursalon, über Supermärkte bis zum Restaurant und der Arztpraxis, gibt es hier alles, was man zum täglichen Leben braucht.

Die 152 Bewohner des Dorfes können sich auf 15.310 Quadratmetern frei bewegen und ihrem Tagesrhythmus nach Belieben nachgehen; aber sie sind nicht auf sich allein gestellt, wenn es darum geht den Alltag zu bestreiten und sich zu versorgen, denn 250 festangestellte Pfleger, Dienstleister und Betreuer und rund 130 freiwillige Helfer sorgen rund um die Uhr für das leibliche und seelische Wohl der Dementen.

Pflegeversicherung übernimmt die Kosten

Der Aufenthalt in dem Demenzdorf kostet 5400 Euro im Monat und wird von der Pflegeversicherung komplett übernommen, aber die Warteliste ist lang, denn für die Dementen ist dies der perfekte Ort, um mit ihrer Krankheit zurechtzukommen und den Rest ihres Lebens zu genießen. Demnach ist der Andrang relativ groß.

Aber auch für Angehörige ist das Dorf ein Geschenk, denn dort sind ihre Lieben gut aufgehoben und werden umsorgt. Und brauchen auch sie selbst einmal ein offenes Ohr oder eine Schulter zum Anlehnen, dann werden sie hier gewiss nicht allein gelassen. Die Bewohner wohnen in Wohngruppen, die meist aus acht Personen bestehen. Ein ganz besonderes Wohngefühl entsteht durch den Wunsch-Lifestyle, den die Angehörigen aus sieben Alternativen auswählen dürfen.

Die Betreuer und Pfleger lassen die Kranken sein, wie sie sind und spielen einfach mit. Da “De Hogeweyk” (so heißt das Dorf) großes Vorbild ist, kommen jedes Jahr Besucher aus aller Welt, um das Konzept zu bestaunen. Deutschland will nun nachziehen und ein ähnliches Projekt auf die Beine stellen. In Alzey in Rheinland-Pfalz soll ein Demenzdorf nach dem niederländischen Vorbild gebaut werden und somit Vorreiter für die ganze Bundesrepublik sein. Mit einem Kostenaufwand von 13 bis 14 Millionen Euro soll Wohnraum für 120 Demenzkranke entstehen.

 

Der Darm - Neuigkeiten vom wichtigsten Teil des Menschen

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Guilia Enders Buch „Darm mit Charme“ ist in aller Munde. Ähnlich wie die Bestseller von Charlotte Roche funktioniert dieses Buch derart gut, weil es über ein Tabu spricht, das doch jeden betrifft: Unsere Verdauung. Die Medizinstudentin möchte mit dem Tabu aufräumen und Darmproblemen mit Humor begegnen, um Betroffenen klar zu machen, dass es nicht peinlich sein muss über ihre Verdauungsschwierigkeiten zu sprechen.

Darm mit Charme

Frau Enders berichtet in ihrem Buch sowohl von der geeigneten Stellung, in der wir unseren Stuhlgang verrichten sollten als auch von der Möglichkeit dem Darm etwas gutes zu tun. Sie gibt hilfreiche Tipps für eine darmfreundliche Ernährung. Probiotika seien beispielsweise darmfreundliche Bakterien, die in Form von Kefir, Sauerkraut oder probiotischen Joghurtsorten einfach zu sich genommen werden können.

Eine interessante Beziehung von Darm und Gehirn

Guilia Enders hat sich ebenfalls mit neusten, beispielsweise interdisziplinären Studien, zum Thema Darm auseinander gesetzt und erstaunliches erfahren. Die Beziehung von Darmaktitvität und Gehirnleistung ist interessanter als man bisher annehmen konnte. Der Darm beeinflusse seit neuster Erkenntnis nicht nur unser physisches Wohlbefinden immens sondern greife auch bei Problemen auf unsere Stimmung über. Der Zusammenhang von psychischen Krankheiten und Darmaktivität ist frappierend.

Studien zu diesem Thema

An Mäusen konnte die bereits erwähnte These bereits bewiesen werden. Man fütterte die eine Hälfte der Probanden-Mäuschen mit darmfreundlichen Bakterien, während die andere Hälfte mit herkömmlichen Bakterien gefüttert wurde. Daraufhin setzte man sie in ein Schwimmbecken, in dem sie nicht den Boden berühren konnte. Sie waren also aufs Schwimmen angewiesen. Jene Mäuse, die probiotische Bakterien gefressen hatten, schwammen länger vergnügt an der Oberfläche. Die positiven Darmbakterien wirkten wie Antidepressiva. Auch erste Studien an Menschen wurden vorgenommen und konnten zumindest ein verändertes Schmerz- und Stimmungsverhalten beobachten. Der Darm ist nach wie vor ein endloses Forschungsgebiet, das mehr und mehr in den Fokus von Foschungsprojekten rückt- Gott sei Dank.

 

Chorea Huntington – die seltene ErbkrankheitChorea Huntington – die seltene Erbkrankheit

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Bei Chorea Huntington handelt es sich um eine Erkrankung des Gehirns, die vererbt wird. Das Gehirn wird über die Jahre hinweg schwer zerstört. Sowohl die Muskelsteuerung als auch psychische Funktionen sind davon betroffen. Das fehlerhafte Gen ist außerdem dafür verantwortlich, dass die Nervenzellen nach und nach absterben. Studien besagen, dass in Deutschland ungefähr 8.000 Menschen unter der Krankheit leiden.

Der Ausbruch dieser Erbkrankheit kann in jedem Lebensalter erfolgen, meistens zeigen sich jedoch zwischen 35 und 45 Jahren die ersten Symptome. Wann die typischen Anzeichen wie Bewegungsstörungen und Wesensveränderungen eintreten, hängt auch immer davon ab, wo die Veränderung im Erbgut vorliegt. Bis heute konnten Wissenschaftler keine Substanz entwickeln, die eine wirklich Einflussmöglichkeit auf die Krankheit offenbart. Eine Milderung ist mittels verschiedener Medikamente denkbar, doch der Verlauf kann nicht unterbrochen werden.

Klassische Symptome der verschiedenen Krankheitsstadien

Bei Chorea Huntington werden mehrere Stadien unterschieden. Im Anfangsstadium leiden Betroffene meistens unter relativ unspezifischen Symptomen. Psychische Auffälligkeiten sind sehr verbreitet. Auch eine gewisse Reizbarkeit gepaart mit großer Aggressivität ist ein mögliches Anzeichen. Viele Betroffene berichten auch über eine zunehmende Ängstlichkeit und Bewegungsstörungen.

Diese treten in den meisten Fällen sehr überraschend auf und wirken unwillkürlich. Sowohl Kopf, Hände, Beine und auch Arme können betroffen sein. Für Außenstehende erscheinen die Symptome oftmals so als würde der Betroffene übertrieben gestikulieren. In späteren Stadien wirkt die Sprache abgehackt, ebenso können Schluckstörungen auftreten. Je weiter die Krankheit fortschreitet, umso mehr nehmen auch die geistigen Fähigkeiten ab. Durchschnittlich leiden alle Betroffenen nach 15 Jahren unter einer schweren Demenz und werden zum Pflegefall.

Chorea Huntington – Ursache und Diagnostik

Die Erkrankung kann sowohl Männer als auch Frauen heimsuchen, eine genetische Vererbung ist dabei die klassische Ursache. Für eine Diagnose eignet sich keinesfalls der Hausarzt, denn viel eher ist ein erfahrener Neurologe die richtige Anlaufstelle. Viele Allgemeinärzte deuten die Symptome falsch. Eine gefestigte Diagnose ist erst nach einer Blutuntersuchung und einem ausführlichen Gespräch möglich. Zudem muss eine Bestimmung der bereits bestehenden Nervenschäden erfolgen.

 

Besser lernen durch Stimulation von Hirnregionen

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Was wäre es schön, wenn das Lernen im Schlaf doch Realität würde. Hierbei steht vor allem der Wissenszuwachs im Vordergrund, der sich im Langzeitgedächtnis gesetzt hat.

Noch testen Wissenschaftler unter welchen Bedingungen das Lernen am effektivsten ist. Verschiedene Medikamente und Möglichkeiten gibt es bereits. So wird Ritalin nicht nur von Kindern, die an ADHS erkrankten, sondern auch von Studenten gern eingenommen, die die Leistungsfähigkeit des Gehirns vor allem vor Prüfungen steigern möchten.
Nun haben Forscher der Universitäten Lübeck und Tübingen herausgefunden, dass eben solche Leistungsfähigkeit auch ohne Medikamente aber mit einer akustischen Stimulation erzielt werden konnte. Die Übertragung in das Langzeitgedächtnis wird mit einem Klick-Geräusch unterstützt, das im Deltaschlaf (also der Tiefschlafphase) die langsamen Gehirnwellen stimulierte. Somit konnte die Leistungsfähigkeit deutlich erweitert werden.

Die teilnehmenden Studenten hatten die Aufgabe Assoziationspaare zu lernen. Am nächsten Tag konnten sich diejenigen, die die akustische Stimulation erfahren haben, an mehr Paare erinnern als sie Studenten ohne Einfluss der Geräusche. Man geht davon aus, dass am Tage Gelerntes in der Nacht von dem temporären Speicher in das Langzeitgedächtnis übertragen wird.

Über die Klick-Geräusche sollen das Gehirn während der Übertragung unterstützt werden. Faktenwissen soll vor allem in der traumlosen Phase des Schlafes gespeichert werden.

So funktioniert‘s

Eine eigens für den Test entwickelte Software sendet regelmäßig kurze und leise Töne. Um den Test durchzuführen benötigt man nur ein EKG und einen daran angeschlossenen Kopfhörer. Über den gemessenen Zeitraum fand man heraus, dass die Lernergebnisse durchaus von dem Klickgeräusch beeinflusst werden. Den größten Erfolg konnten diejenigen erzielen, bei denen das Klick-Geräusch auf dem Höhepunkt der langsamen Hirnwelle erfolgte. Deutlich schlechter schnitten all diejenigen ab, deren Klick-Geräusch unrhythmisch erfolgte. Das richtige Setzen der Klicks ist also für den Erfolg des Lernens unabdingbar. Noch wird die Arbeit der Wissenschaftler verfeinert. Allerdings steht außer Frage, dass die Technik über kurz oder lang für jeden verfügbar sein wird. Sie könnte die häufig in Kritik geratenen elektrischen Hirnstimulationen ersetzen.

 

Lösen Kopfbälle bei Fußballern Hirnschäden aus?

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Fußball wird nicht nur mit dem Fuß gespielt. Auch der Kopf kommt immer wieder zum Einsatz. Dabei wirken enorme Kräfte, die direkt auf das Gehirn Einfluss nehmen. Daher streiten Mediziner seit Jahren, ob die Ballannahme mit dem Kopf Hirnschäden verursachen kann. Neue Erkenntnisse zeigen in eine uneindeutige Richtung.

Einige Untersuchungen sprechen dafür

Forscher der Universität Yeshiva in den USA stellten auf einem Kongress die Ergebnisse ihrer Studie vor. Dabei offenbarten sie, dass die Fußballer nach mehrmaligen Kopfbällen durchaus Zeichen eines Schädel-Hirn-Traumas zeigten. Vor allem die Härte der Flanken und Freistöße können eine Wucht entwickeln, die solche Symptome auslösen können. Die Forscher untersuchten dabei Amateurfußballer, die bereits seit ihrer Kindheit mit dem Leder spielen. Die Sportler mussten dabei angeben, wie oft sie innerhalb des Jahres mit dem Kopf spielten. Die Gehirne der Sportler wurden dann in einem MRT untersucht, sodass die Nervenbahnen sichtbar gemacht werden konnten.

Die Untersuchungen lieferten eindeutige Ergebnisse. Spieler, die sehr oft Kopfbälle ausführen, hatten in fünf unterschiedlichen Bereichen des Gehirns Schäden. Die Bereiche spielten vor allem für die Aufmerksamkeit, das Gedächtnis sowie für die Verhaltenssteuerung eine wesentliche Rolle. Die Verletzungen sind nahezu identisch mit Schäden, die auch nach Unfällen auftreten und die zu Schwindelgefühlen, Gedächtnislücken sowie Kopfschmerzen führen. Dabei werden die Nerven nicht durch einen einzigen Kopfball zerstört, sondern vielmehr sind mehrere Kopfbälle notwendig, bis schließlich eine Kettenreaktion ausgelöst wird, die dann zu den Schäden führt.

Auch Befunde der Universität in Regensburg deuten auf die Richtigkeit dieser Aussage hin. Sie ließen ein Kopfballtraining absolvieren. Nach dem Training klagten viele Personen über Kopfschmerzen, die dann eine direkte Folge des Trainings waren, sind sich die Forscher sicher. Diese Annahme bestätigen auch weitere neuropsychologische Studien, die zum Thema durchgeführt wurden. So wurden bei Spielern, die sehr viele Kopfbälle spielten, Störungen in der Aufmerksamkeit sowie der des Gedächtnisses festgestellt. Die Ergebnisse scheinen jedoch nur für Amateure zu gelten. Auch Profis wurden bereits untersucht. Bei den Profis konnten diese Probleme nicht festgestellt werden. Die Wissenschaftler führen dies auf die Technik des Kopfballs zurück. Wer den Ball mit der Stirn köpft, der scheint vor den Folgen geschützt zu sein. Dies wäre zumindest eine Erklärung, denn die Ergebnisse galten auch für Profi-Fußballer, die durch ihre Spielposition viele Kopfbälle spielen mussten.

Es gibt auch gegenteilige Studien

Dass die Technik durchaus wesentlich ist, könnte auch eine neue Studie der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) aussagen. Die Gesellschaft ließ Amateurfußballer ebenfalls ein Kopfballtraining absolvieren. Die Übungseinheit wurde über einen Zeitraum von 35 Minuten durchgeführt. Nach dem Training folgte eine Untersuchung, die zeigte, dass es nicht zu Schäden im Gehirn kam. Grundlage für die Einschätzung eines Schadens war ein bestimmtes Protein. Werden Nervenzellen im Gehirn verletzt, dann schüttet der Körper dieses Protein aus.

Als die Amateurfußballer auf die Konzentration des Proteins untersucht wurden, ergab sich keine Erhöhung der Werte. Daher konnte kein Zusammenhang zwischen Kopfbällen und Hirnschäden hergestellt werden. Auch wenn unter Umständen einzelnen Nerven verletzt werden, liegen dennoch keine Hinweise dafür vor, dass strukturelle Schäden am Gehirn auftreten. Auch die Wissenschaftler der DGSP gehen davon aus, dass Hirnschäden nicht verursacht werden können, wenn die Kopfbälle kontrolliert auftreten. Ein Problem entsteht scheinbar nur dann, wenn Kopfbälle ausgeführt werden, die nicht kontrolliert sind. Dabei werden die Bälle dann mit einem Bereich des Kopfes gespielt, der anfälliger ist und daher dann auch Hirnschäden verursachen kann. Grundsätzlich, so die Wissenschaftler, sei Boxen für das Gehirn der weit gefährlichere Sport.

 

Neues Diagnoseverfahren gegen Hirntumore - Infrarotlicht

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Diagnose Hirntumor! Für Patienten und Angehörige ist diese Nachricht sehr belastend. Nun ist schnelles und kompetentes Handeln angesagt, denn je schneller der Tumor entfernt wird, desto besser ist die Prognose für den Patienten.

Eine Operation am Gehirn erfordert einen erfahrenen Chirurgen, denn sie gestaltet sich sehr kompliziert. Ein neues Diagnoseverfahren mit Infrarotlicht ermöglicht es, krankes von gesundem Gewebe zu unterscheiden und damit noch bessere Voraussetzungen für eine gelungene Operation zu schaffen.

Krebsgeschädigte Gehirnzellen sind von gesundem Gewebe kaum zu unterscheiden. Bei der Entfernung von Tumoren im Gehirn ist es nicht möglich, großräumig um den befallenen Sektor zu operieren und auch gesundes Gewebe mit zu entfernen, wie es in anderen Körperregionen zum Teil praktiziert wird. Jede einzelne Gehirnzelle wird gebraucht und so kann nicht riskiert werden, dass zu viel davon entfernt wird. Dies ist eine der Schwierigkeiten bei Operationen am Gehirn. Gleichzeitig würde es ein unverhältnismäßig großes Risiko für den Patienten darstellen, wenn nicht alle Krebszellen entfernt werden könnten, weil man sie nicht als solche identifizierbar sind.

Neues Diagnoseverfahren

Es gibt ein neues Diagnoseverfahren, das mit Hilfe von Infrarotlicht in nur wenigen Minuten den Unterschied zwischen gesunden und kranken Bereichen sichtbar macht. Es kommt während einer Gehirnoperation zur Anwendung und hilft dazu, das Ergebnis der Operation zu optimieren. Die Abgrenzung zwischen Tumorgewebe und gesundem Gewebe ist äußerst wichtig. Sie muss in jedem Fall vorgenommen werden, allerdings gibt es zu diesem Zweck unterschiedliche Methoden, die für den Patienten belastend sein können.

Die labortechnische Untersuchung einer Gewebeprobe während der Operation dauert bis zu 30 Minuten. Damit verstreicht wertvolle Zeit und die Belastung für den Patienten erhöht sich. Eine schnelle Methode existiert bisher nur unter Einsatz von Medikamenten. Dafür wurde einige Stunden vor der geplanten Operation ein Medikament verabreicht, das Tumorzellen während des Eingriffs sichtbar macht. Die neue Methode mit Infrarotlicht funktioniert ohne eine zusätzliche Belastung des Patienten. Zudem sorgt die Infrarotspektroskopie für ein Ergebnis in Sekundenschnelle und verkürzt dadurch die Dauer von neurochirurgischen Tumoroperationen.