Meningokokken-Fälle in Berlin

Meningokokken-Fälle in Berlin


Ein gehäuftes Auftreten eines der gefürchtetsten Erreger der heutigen Zeit versetzt Berlin in Aufruhr: Unter Männern, die Sex mit Männern hatten, konnte ein Anstieg der Infektionen mit dem hoch gefährlichen Bakterium Neisseria meningitidis verzeichnet werden. Die jüngsten Fälle betrafen zwei homosexuelle junge Männer, die eine Nacht miteinander verbracht hatten. Einer der Beiden lag wenige Tage später im Koma, der andere ist tot.

Doch worum handelt es sich bei Meningokokken genau? Und wie sollte die Bevölkerung auf die Schlagzeilen der letzten Tage reagieren?

Was sind Meningokokken und wer kann sich infizieren?

Bei Neisseria meningitidis handelt es sich um ein kugelförmiges Bakterium, welches sich in Blut und Gehirn vermehren kann. Im Gehirn kann es eine potentiell lebensbedrohliche Hirnhautentzündung hervorrufen, was in diesem Falle jedoch tatsächlich noch das kleinere Übel ist. Im Blut führt der Erreger durch die Ausschwemmung des Bakteriengifts LPS zu Blutgerinnung, Thrombosen und schließlich auch zum Absterben von Organen oder Extremitäten wie Fingern und Zehen. Typisch für den Verlauf der Krankheit ist eine rapide Verschlechterung und leider häufig auch ein schneller Tod.

Der Erreger lebt vorzugsweise auf der menschlichen Nasen- und Rachenschleimhaut und wird bei Küssen oder durch Anhusten mittels Tröpfcheninfektion übertragen. Die bloße Übertragung des Bakteriums führt jedoch nicht zu einer Erkrankung des Betroffenen. Bei den meisten Menschen zeigen sich keinerlei Symptome, weshalb das Robert-Koch-Institut mit einer Quote von 20 bis 30% von infizierten Jugendlichen in Deutschland rechnet. Wieso manche schwer erkranken und der Erreger bei anderen ohne jegliche Beeinträchtigung nach wenigen Monaten nicht mehr nachgewiesen kann, ist noch nicht geklärt.

Sicher ist nur, dass es gewisse Risikogruppen gibt. In den vergangenen Jahren waren meist Kinder und Jugendliche betroffen, jedoch zeichnet sich nun ein neuer Trend ab: Die gehäufte Infektion unter Männern, die Sex mit Männern haben. Prinzipiell kann sich jeder Mann und jede Frau durch engen Kontakt zu einem infizierten Menschen mit dem Erreger anstecken. Seit dem Jahr 2001 haben sich jedoch immer wieder Ausbrüche in der homosexuellen Szene auf der ganzen Welt gezeigt. Betroffen waren Städte wie Toronto, Chicago, Los Angeles, New York und jüngst auch Berlin und Großstädte in Frankreich und Belgien.

Am 3. Juli diesen Jahren gab die europäische Seuchenschutzbehörde ECDC eine Risikoeinschätzung heraus, in der sie die Aussprechung von Impfempfehlungen anriet und das erhöhte Risiko für homosexuelle Männer in europäischen Großstädten bestätigte. Warum das Bakterium sich nun genau unter Schwulen vermehrt zu verbreiten scheint, ist noch unklar. Entweder handelt es sich um einen leicht mutierten Bakterienstamm, der beispielsweise durch Analverkehr übertragen wird und sich auf die Darmschleimhaut spezialisiert hat oder es liegt die soziale Dynamik der Schwulenszene zu Grunde, die sehr körperbetont ist.

In Anbetracht all dieser Fakten und dem Ergebnis einer Studie, nach der 43% der untersuchten Homosexuellen das Bakterium in sich trugen, hat der Berliner Impfbeirat nun reagiert: Am 27. Juli 2013 tritt eine sechsmonatige Impfempfehlung für schwule Männer in Berlin in Kraft, in deren Zug sich die Betroffenen mit einer einmaligen Spritze gegen Meningokokken immunisieren lassen können.

Angelina Jolie´s Hepatitis hat sich verschlimmert - Was ist Hepatitis C eigentlich?

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In diesen Tagen kam die Meldung, Angelina Jolies Hepatitis-C-Erkrankung habe sich verschlimmert. Die Erkrankung selbst ist bekannt. Dennoch weiß kaum jemand, was sich genau hinter der Krankheit verbirgt, welche Folgen auftreten und welche Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.

Allgemeines zum Virus

Hepatitis C ist eine Erkrankung, die durch einen Virus verursacht wird. Bei knapp 80 Prozent aller Betroffenen chronifiziert sich die Erkrankung, sodass sie lebenslang damit konfrontiert sind. Eine folgenschwere Tatsache, denn durch die Dauererkrankung entstehen Folgen wie beispielsweise die Leberzirrhose oder ein Leberzellkarzinom. Beide Varianten enden in der Regel tödlich und gerade die Leberzirrhose kann kaum behandelt werden.
1989 konnte das Virus erstmalig nachgewiesen werden.

Der einzige natürliche Wirt des Virus ist der Mensch. Somit kann nur der Mensch von dieser Erkrankung betroffen sein. Eine Übertragung durch Tiere findet nicht statt. Während anfangs von einem einzigen Erreger ausgegangen wurde, ist heute bekannt, dass es sechs verschiedene Genotypen gibt, die sich in 30 Subtypen unterteilen. Die häufigsten Genotypen sind die Typen 1,2 und 3, die vermehrt in Amerika auftreten, während der Genotyp 4 gehäuft in Afrika auftritt. Die Übertragung kann dabei nicht einfach durch Anhusten oder Ähnliches erfolgen. Vielmehr wird das Virus über das Blut übertragen.

Obwohl davon auszugehen ist, dass die Übertragung daher nur relativ schwer erfolgt, ist es in der Praxis recht einfach. Tätowierungen und Piercings können bereits dazu führen, dass sich das Virus auf einen weiteren Menschen überträgt. Einzige Voraussetzung ist dabei, dass vorher ein Infizierter mit der gleichen Nadel behandelt wurde und die Desinfektion nicht gründlich genug erfolgt ist. Es ist somit die mangelnde Hygiene, die sehr oft zur Übertragung führt. Dieser Umstand gilt dabei nicht nur für Tätowierungen oder Piercings, sondern vielmehr auch für den Konsum von Drogen, die gespritzt oder über die Nase konsumiert werden. Zudem kann eine Ansteckung dann erfolgen, wenn Hautverletzungen vorhanden sind. Bei normalen Vorgängen wie dem Geschlechtsverkehr ist eine Übertragung daher durchaus möglich, wenn auch ausgesprochen selten. Selbst die Rate der Übertragung durch Bluttransfusionen war in der Vergangenheit höher, wobei Testungen eine Infektion ausschließen sollen.

Wie die Infektion erkannt wird

Um die Infektion zu erkennen, reichen häufig die Erstsymptome aus. Diese können allerdings durch eine Vielzahl von Erkrankungen ausgelöst werden. Damit die Hepatitis-C-Infektion zuverlässig erkannt wird, muss ein Bluttest erfolgen. Das Immunsystem des Körpers bildet bei Infektionen in der Regel Antikörper, die dann im Blut vorhanden sind. Auf diesem Mechanismus basiert schließlich die Bestimmung der Infektion. Im Blut werden durch den Test diese Antikörper bestimmt.

Sind sie vorhanden, ist von einer Infektion auszugehen. Allerdings kann auch die Hepatitis C akut verlaufen, sodass sie wieder ausheilt. Daher reicht ein einziger Test nicht aus. Vielmehr werden nach einem positiven Test im Abstand von drei Monaten weitere Test durchgeführt. Sind diese negativ, ist davon auszugehen, dass die Erkrankung abheilt. Um die Schädigung der Leber festzustellen, reichen die Testungen ebenfalls nicht aus. Hier muss direkt eine Probe der Leber entnommen werden. Die Biopsie zeigt dann ganz deutlich, wie geschädigt die Leber bereits ist.

Symptome und Therapie

Das Problem der Erkrankung besteht darin, dass die Symptome nicht eindeutig sind. Vielmehr beginnen sie mit Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit sowie Gelenkschmerzen. Einziges Anzeichen für eine Lebererkrankung kann ein Druck im rechten Oberbauch sein. Grundsätzlich muss eine Gelbsucht nicht auftreten und auch die bräunliche Färbung des Urins muss nicht vorhanden sein. Daher wird die Krankheit häufig als grippaler Infekt gewertet, sodass sie erst spät behandelt wird. Im schlimmsten Fall tritt eine Chronifizierung ein, die dann nach 20 Jahren zu einer Leberzirrhose führt, die tödlich endet. Auch ein Leberzellkarzinom ist vielfach anzutreffen.

Die Therapie besteht aus der Gabe von Interferon sowie einem Virostatikum. Dadurch bestehen Heilungschancen. Die Behandlung muss allerdings teilweise über mehr als 70 Wochen durchgeführt werden. Sechs Monate nach Ende der Therapie darf kein Virus mehr nachweisbar sein, damit der Patient als geheilt gilt. Das Problem der Behandlung besteht in den schweren Nebenwirkungen, die sowohl schwere körperliche als auch psychische Symptome auslösen können. Daher müssen häufig weitere Medikamente wie Antidepressiva eingenommen werden.

 

Angelina Jolie – ein risikoreicher Einzelfall

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Angelina Jolie hat durch eine sehr persönliche Entscheidung, die sie getroffen und dann publik gemacht hat, heftige Diskussionen ausgelöst. Die Schauspielerin und Lebensgefährtin von Hollywood-Star Brad Pitt hat sich, um einer Brustkrebserkrankung vorzubeugen, die kompletten Brustdrüsen entfernen lassen. Die leere Haut nebst Brustwarze wurde durch Silikon-Implantate aufgefüllt. Die Entscheidung Jolies soll keinesfalls dazu führen, dass Frauen zur Brustkrebs-Prophylaxe ihre Brust entfernen lassen, sondern beruht auf einem sehr individuellen Einzelfall, von dem die Schauspielerin betroffen ist.

Nur wenige Frauen, so auch Angelina Jolie, haben ein mutiertes Gen namens Chromosom 17 in ihrem Körper. Diese Breast Cancer Gene 1 (BRCA1) erhöht die Gefahr, an Brustkrebs zu erkranken, ganz erheblich. Es ist nicht sicher, dass sich Krebs entwickelt, aber die Wahrscheinlichkeit liegt durchschnittlich bei 65 %. Ein weiterer Faktor für die Entscheidung der Hollywood-Schönheit lag sicherlich darin, dass Krebs, der sich bei Frauen, die das BRCA1 in sich tragen, sich sehr schnell und aggressiv entwickelt.

Familiär vorbelastet

Der Eingriff, der in Medizinerkreisen prophylaktische bilaterale Mastektomie genannt wird, war für Angelina eine Lösung, da die Mutter der Schauspielerin dem Brustkrebs mit 56 Jahren zum Opfer gefallen ist. Angelina selbst hat auch Kinder und möchte ihnen einen solch schweren Schicksalsschlag ersparen. Es ist bewundernswert, dass sie die Gründe für ihre Entscheidung, die sicherlich sehr persönlich sind, öffentlich macht. Die Entscheidung zur operativen Prophylaxe fiel auf Grund der Auskunft der Ärzte, dass das Krebsrisiko für Jolie bei 87 Prozent liege. Durch den Eingriff ist das Risiko auf weniger als 5 % gesunken. Die Operation ist keine Garantie dafür, nicht an Brustkrebs zu erkranken, aber in diesem speziellen Fall ist die Entscheidung sicherlich zu verstehen.

Zu viel Information?

Jolie ist an die Öffentlichkeit gegangen, weil andere Frauen erfahren sollen, dass das mutierte Gen möglicherweise in ihrem Körper zu finden ist. Ohne den Background der Krankheitsgeschichte Angelina Jolies ist es allerdings zu überlegen, wie sinnvoll es wirklich ist, das Risiko für eine derartige Krebserkrankung zu kennen. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, wie z.B. das Abtasten der Brust, Ultraschall oder Mammografie, schenken vielen Frauen ein hohes Maß an Sicherheit. Auch bei diesen herkömmlichen Methoden ist ein gewisses Restrisiko nicht auszuschließen. Ob aber ein Gentest den Betroffenen hilfreich erscheint oder ihr Leben eher negativ beeinflusst, ist so individuell wie die Entscheidung der Schauspielerin. Angelina Jolie ist einen sehr individuellen Weg gegangen, der sicherlich als Einzelfall zu sehen ist. Diese Lösung ist keine Alternative für viele Frauen, sondern nur ein Einzelschicksal. Die positive Folge des öffentlichen Bekenntnisses der Schauspielerin ist aber, dass das Thema Brustkrebs wieder neu thematisiert wird und das Bewusstsein für Krebsfrüherkennung gestärkt wird.

 

Syndesmose-Riss bei Marco Reus – Was kann man tun?

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Die diesjährige WM ist von Verletzungen schlimmer betroffen denn je. Nun hat sich Marco Reus auch noch einen Syndesmose-Riss zu gezogen. Beim Freundschaftsspiel gegen Armenien erlitt der Kicker einen Teilriss des Syndesmosebandes im Sprunggelenk. Was genau kann man sich darunter vorstellen und wie ist es zu behandeln?

Die Syndesmose

Die Syndesmose-Bänder sind Verbindungsstücke zwischen Schienbein und Wadenbein. Sie gehören zur Gruppe der bindegewebigen Knochenverbindungen. Syndesmose-Bänder lassen sich auch im Unterarm zwischen Elle und Speiche finden.

Schienbein und Wadenbein bilden die Gabel für das Sprungelenk. Eine Ruptur oder auch Teilruptur dieses Bandes ist daher eine heikle Angelegenheit. Bei Marco Reus ist ein Band dieser Beiden angerissen, sodass es bei Belastung zu Schmerzen kommt und verhindert, dass der Betroffene Sport treiben kann. Wäre das Syndesmose-Band im Ganzen gerissen, ist eine Operation unumgänglich. Im Fall des Nationalspielers kann mit Hilfe von Ruhigstellung und langsamer Belastung entgegen gewirkt werden.

Therapie bei einem Syndesmose-Anriss

Bei einem Anriss des Syndesmose-Bandes ist eine Operation nicht unbedingt notwendig. Mit Hilfe von Ruhigstellung, wozu oftmals ein Gips oder eine Schiene verwendet wird, kann nach zwei bis vier Wochen ganz behutsam eine erneute Belastung aufgebaut werden. Das ist aus dem Grund wichtig, weil das Gelenk durch zu lange Zeiten der Ruhigstellung Gefahr läuft steif zu werden. An dieser Prozedur lässt sich erkennen, wie aufwendig und zeitintensiv eine Therapie bei einem Syndesmose-Anriss ist. Somit fällt Marco Reus wohl für die gesamte Zeit der WM 2014 auf.

 

Spucken bei Fußballspielen – medizinisch wertvoll oder Mythos?

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Man kann es dieser Tage immer häufiger beobachten. Während eines Fußballspiels. auch bei der WM ist dies der Fall, kommt es schonmal häufiger vor, dass sich die Spieler in Form von Spucken auf den Rasen „erleichtern“. Was für so manchen Zuschauer ekelhaft anmutet, wurde schon oft mit medizinischen Gründen verteidigt. Wir wollen diesem Mythos, dass Spucken den Flüssigkeitshaushalt während eines Fußballspiels reguliert, auf den Grund gehen.

Übertragung durch Speichel

Wie kommt es eigentlich, dass während eines Fußballspiels scheinbar jegliche Konventionen über Bord geworfen werden und man die sonst so wenig geliebte Spucke öffentlich auf den Rasen abwirft? Auch aus gesundheitlicher Perspektive ist das nicht sonderlich sozial. Speichel überträgt nämlich zahlreiche Krankheitserreger, Noroviren und ähnliches.

Medizinische Verteidigung

Fußballspieler stehen während eines wichtigen Fußballspiels immens unter Druck. Der Adrenalinspiegel im Blut steigt und die Speichelproduktion wird automatisch gehemmt. Weil so ein Fußballspiel ganz schön anstrengend werden kann, genügt den Kickern die Nasenatmung oft nicht aus, sodass sie zusätlzlich durch den Mund Sauerstoff aufnehmen.

Durch den Luftzug trocknet der Mundinnenraum allerdings aus und der noch vorhandene Speichel wird zähflüssig und schleimig. Nun ist also verständlich, warum manche Fußballspieler auf den Rasen spucken. Diese zähflüssige Masse 90 Minuten im Mund mit sich rum zu tragen, klingt nicht gerade erquicklich.

Frustabbau und Reviermarkierung

Psychologisch betrachtet kann das Spucken aber auch als Frustabbau verstanden werden, der gerade in heiklen Situationen einfach dem „Luft machen“ dient. Sportpsychologen nehmen weiterhin an, dass Einwechselspieler, die gleich zu Beginn den Rasen mit ihrem Speichel befeuchten, ganz unterbewusst ihr Revier markieren möchten. So oder so – die Kicker haben nun auch eine medizinische Ausrede fürs Spucken. Man muss dieses Gebaren also nicht als widerlich, sondern vielleicht einfach notwendig betrachten. Die körperliche Belastung bei 90 Minuten Dauerlaufen ist immens hoch. Gönnen wir den Spielern doch einfach ihr kleines Ritual.

 

Reha-Phase nach Unfall von Michael Schumacher

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Dieser Tage ereilt uns die positive Nachricht, dass Michael Schumacher nach über fünf Monaten im künstlichen Koma endlich aufgewacht ist. Seit 20 Wochen war seine Aufwachphase bereits eingeläutet, allerdings konnte erst jetzt bestätigt werden, dass Schumi aufgewacht ist. Für die Familie ist es eine große Erleichterung. Zugleich beginnt nun eine intensive Reha-Phase, um bleibende Schäden so minimal wie möglich halten zu können. Wie genau muss man sich die Phase nach einer derart langen Komazeit vorstellen?

Prognosen für die Zukunft

Die Zukunftsprognosen für Michael Schumachers Gesundheit sind schwierig zu formulieren. Etwa ein Viertel der Menschen, die ebenfalls wie der Formel-1-Fahrer ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten haben, erholen sich ohne bleibende Schäden von dieser Verletzung.

Zehn bis 30 Prozent erleiden tolerable Schäden, erklären die Ärzte. Dass Schumacher aus dem Koma erwacht ist, sagt noch nichts über seine Hirnfunktionen aus. Aber es ist ein erster Schritt.

Alles neu erlernen

Oftmals müssen Schädel-Hirn-Trauma-Patienten von vorne anfangen. Essen, trinken, laufen und vor allem sprechen fallen ihnen zu Beginn schwer und es ist ein langer Prozess bis die natürlichsten motorischen Fähigkeiten wieder einwandfrei ausgeführt werden können. Wenn es überhaupt möglich ist ein früheres Stadium erneut erreichen zu können.

Schumachers Kämpfergeist und seine körperliche Fitness kommen ihm da sicherlich zugute und könnten den Heilungsprozess entscheidend beschleunigen. Die besten Ärzte werden mit ihm zusammen lernen seinen Körper selbst zu kontrollieren. Wie lange diese Phase andauern wird und inwiefern bleibende Schäden zurück bleiben werden, lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt nicht sagen.

Zu lange Aufwachphase?

Dass die Aufwachphase so lange Zeit angedauert hat, ist zwar überdurschnittlich, aber nach einer derart schwerwiegenden Verletzung auch natürlich. Der Körper muss die Narkosegase erstmal abbauen und lernen seine Funktionen selbst zu steuern. Das selbstständige Atmen und bewegen der Augen ist der erste Schritt zum Aufwachen, den Michael Schumacher bereits geleistet hat. Nun gilt es langsam zurück ins Leben zu finden und seinen Körper neu kennen zu lernen.

 

Nobelpreis für inneres Navigationssystem

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Wo befinde ich mich? Wo muss ich hin? Und wie gelange ich an mein Ziel? Das sind Fragen, die das menschliche Gehirn präzise beantworten kann. Doch wie diese Orientierung in unserem Kopf vonstattengeht war lange ungeklärt. Nun wurden drei Neurowissenschaftler mit dem Nobelpreis für Medizin 2014 geehrt, weil sie genau dies herausgefunden haben.

Dabei geht eine Hälfte des Preises an John O’Keefe vom University College London, die andere Hälfte geht an das Forscherehepaar May-Britt und Edvard Moser aus Norwegen. Die Preisträger entdeckten spezialisierte Zellen im Gehirn, die sogenannten Gitter- und Ortszellen, die für die Orientierung verantwortlich sind und uns sowohl ermöglichen unsere eigene Position zu bestimmen als auch den besten Weg von diesem Ort zum Ziel zu finden.

Das ursprüngliche Experiment fand dabei in den Sechzigern statt, wobei O’Keefe Ortszellen in Rattengehirnen fand. Ihm fiel während eines Experiments auf, dass bestimmte Zellen des Gehirns nur dann reagierten, wenn sich die Ratte an einem bestimmten Ort des Versuchs aufhielt. Das Aktivitätsmuster, welches auf Grund der dadurch gesammelten Daten angefertigt werden konnte, zeigte so eine Art ‚Karte‘ des Versuchsgeländes. Auf diese Art und Weise ist es möglich ganze Umgebungen im Gehirn zu rekonstruieren. Dabei speichert sich jede ‚Karte‘ als eine spezielle Kombination der Aktivität von Ortszellen.

Das innere GPS

2005, also mehr als 30 Jahre später, beschäftigte sich auch das Ehepaar May-Britt und Edvard Moser mit dem Orientierungssinn von Ratten und fanden dabei die sogenannten Gitterzellen. Diese legen gewissermaßen ein Raster über die Umgebung, in der sich der Mensch oder das Tier befindet, und sorgen so dafür, dass besonders Distanzen besser eingeschätzt werden können. Im Gegensatz zu Ortszellen sind die Gitterzellen nicht nur an gewissen Stellen im Raum aktiv, sondern ständig und ermöglicht so eine differenzierte Betrachtung. Sie befinden sich im entorhinalen Cortex, der eng mit dem Hippocampus verbunden ist.

Dieses, von der Nobelpreis-Stiftung sogenannte, innere GPS wurde aber nicht nur bei Nagern wie Mäusen oder Ratten entdeckt, es konnte auch bei Affen, Fledermäusen und auch beim Menschen gefunden werden. Diese Entdeckungen gehören nicht nur zur Grundlagenforschung, sondern können darüber hinaus auch bei der Therapie gegen Alzheimer helfen, da bei Erkrankten die Nervenzellen im Hippocampus sehr früh absterben und sie so ihren Orientierungssinn verlieren.

Der Preis ließ auf sich warten

Im 20. Jahrhundert wurde so viel geforscht, wie noch nie zuvor, und so ist es nicht verwunderlich, dass immer mehr Wissenschaftler und Forscher auf ihre Auszeichnung warten müssen. Während das norwegische Ehepaar Moser nur von 2005 bis 2014 warten musste, um den begehrten Preis in den Händen zu halten, so liegt O’Keefes Arbeit nun schon 43 Jahre zurück. Doch bei einer so renommierten Auszeichnung wie dem Nobelpreis gilt wohl – besser spät als nie.

 

Neymars Lendenwirbelbruch

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Die Sportverletzung des brasilianischen Nationalspielers Neymar da Silva Santos geht dieser Tage durch alle Medien. Diskussionen über Fairness im Fußball, zurückhaltende Schiedsrichter und schwere Fouls werden laut. Mit dem Knie voran ist der kolumbianische Spieler Juan Zúñiga in den Rücken gesprungen und verursachte bei ihm einen Lendenwirbelbruch.

Was ist ein Lendenwirbelbruch?

Die Wirbelsäule setzt sich aus sieben Halswirbeln, zwölf Brustwirbeln fund ünf Lendenwirbeln zusammen. Laut dem behandelnden Arzt hat sich Neymar den dritten Lendenwirbel gebrochen. Dieser bildet das Zentrum der Lendenwirbel und stabilisiert einen großen Teil des Körpergewichts.

Nerven für Beine und das Becken schließen sich an die Lendenwirbel an. Dass Neymar „nur“ einen Lendenwirbelbruch, der scheinbar ohne anhaltende Einschränkungen verbleiben wird, kann fast als Glück bezeichnet werden. Besonders Wirbelverletzungen sind äußerst gefährlich. Man kann daher von Glück sprechen, dass keine Nervenbahnen verletzt wurden. Dies kann mit Hilfe eines MRT’s ausgeschlossen werden.

Behandlung eines Lendenwirbelbruchs

Nicht jeder Wirbelbruch muss operativ behandelt werden. Oftmals, und so scheint es auch im Fall von Neymar zu sein, genügt bereits die Verwendung eines Stützkorsetts und eine acht- bis zehnwöchige Ruhephase. In dieser Zeit wird die Wirbelsäule stabilisiert und mit Hilfe von physiotherapeutischen Übungen wieder aufgebaut.

Wie häufig passieren Wirbelbrüche?

Ein Wirbelbruch ist in Folge eines Fußballspiels sehr selten. Oftmals reichen die Kräfte, die auf die Wirbel einwirken, nicht aus, um diesen brechen zu lassen. In der Regel erfolgen solche Verletzungen durch einen Autounfall oder einen Sturz auf den Kopf oder das Gesäß. Die Technikerkrankenkassen eruierte, dass Wirbelbräuche nur zwei Prozent der Knochenbrüche allgemein ausmachen. Diese Verletzung ist demnach sehr selten und wird durch immens viel Kraft, die auf den Wirbel wirkt, erreicht. Fraglich ist, wie es bei einem als fair deklarierten Fußballspiel zu einer derartigen Verletzung kommen kann.

 

Kölner Gericht entscheidet für den Eigenanbau von Cannabis bei drei Schmerzpatienten

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Für viele Schmerzpatienten ist die Genehmigung des Kölner Gerichts mehr als ein Hoffnungsschimmer. Dass Cannabis nun auch zu therapeutischen Zwecken legal selbst angebaut werden darf, grenzt für viele Menschen an Rettung. Drei Schmerzpatienten hatten vor dem Kölner Verwaltungsgericht geklagt und die Entscheidung erwirkt, dass das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte den Betroffenen eine Genehmigung für den eigenen Cannabisanbau erteilen muss. Die Entscheidung liegt trotzdem noch beim BfArM, aber ein großer Schritt in Richtung der Akzeptanz für Cannabis als Schmerzmittel konnte erwirkt werden.

Wenn Schmerzen unerträglich werden

Alle drei Kläger leiden unter täglichen und zudem chronischen Schmerzen, die ihren Alltag entscheidend beeinflussen und durch herkömmliche Schmerzpräparate keine Linderung erfahren konnten. Da sie sich den Erwerb von Cannabisblüten nicht leisten konnten und dieser von ihrer Krankenversicherung auch nicht mitgetragen werde, erbaten sie das BfArM um die Genehmigung zum legalen Anbau von Canabisblüten in einer vorgeschriebenen Menge, die lediglich ihren eigenen Bedarf decken soll.

Dieser Bitte kam das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte allerdings nicht nach, sodass sie vors Kölner Gericht zogen.

Die Ausnahmefälle

Zunächst prüften Richter die Wohnsituation der Kläger, sprich ob sich fremde Personen an dem Cannabisanbau bedienen konnten. Dies war in allen drei Situationen nicht der Fall. In einem weiteren Schritt wurde überprüft, welche Schmerztherapien von den drei Betroffenen bereits erfolglos absolviert worden sind. Das Kölner Gericht kam zu dem Schluss, dass in den drei genannten Fällen eine Genehmigung des BfArM in Eigenanbau Cannabis die beste Methode sei, um ihre chronischen Schmerzen zu lindern. Alle weiteren Schmerztherapien konnten nämlich keine Wirkung erzielen.

Der Medizinrechtler Andreas Fleischfresser reagiert mit dem Urteil auf die lang diskutiert und vielfach geforderte Legalisierung von Cannabisanbau für den Eigenbedarf bei Schmerztherapien und die Mitfinanzierung durch Krankenkassen, was Schmerzbehandlungen mit Cannabiskraut angeht. Diese drei Fälle sind demnach immernoch Ausnahmen. Zum aktuellen Zeitpunkt muss jeder Einzelfall, nach Ablehnung durch das BfArM, vors Gericht ziehen, klagen und auf einen positiven Ausgang hoffen. Die Entscheidung ist mit dem Urteil aus Köln allerdings noch nicht gefallen. Jetzt ist das BfArM dran. Nimmt es das Urteil an, dürfen erstmal drei Deutsche legal in ihrem Eigenheim Cannabis zu therapeutischen Zwecken anbauen. Spricht sich das BfArM allerdings gegen das Urteil aus, werden die Fälle an das Oberverwaltungsgericht Münster weiter geleitet.

Die Angst vor legalem Cannabis

Noch immer ist die Angst vieler Gesundheitsinstitute groß, dass der „Schutz der Bevölkerung“ dem Wohl einzelner Schmerzpatienten zum Opfer fällt, wenn Cannabis zuhause legal angebaut werden darf. Damit ist gemeint, dass Mediziner befürchten, dass der Cannabiskonsum ansteigt, wenn es im Privaten erhältlich und legal ist. Dass viele Schmerzpatienten durch die legale Nutzung von Cannabis ein neues, anderes Leben ohne Schmerzen erfahren könnten, ist die andere Seite der Medaille. Diese Ambivalenz des Themas „legales Cannabis“ hält die Diskussion seit Jahren aufrecht. Nebenwirkungen sind gegen Erfolge aufzuwiegen.

 

ZMapp: Der Hoffnungsschimmer im Kampf gegen Ebola

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Der Ebola-Erreger fordert dieser Tage in Westafrika hunderte von Toten. Inzwischen sind 887 Tote von 1600 Infizierten gemeldet.

Auch die Helfer riskieren im Umgang mit den Erkankten täglich ihr Leben. Der amerikanische Arzt Kent Brantly hatte sich in Liberia mit dem Ebola-Virus angesteckt.

Etwa 60 bis 90 Prozent der Infizierten versterben an der Krankheit und es gibt bislang kein Gegenmittel oder Impfstoff, der die Erkrankung aufhalten kann. Die Infizierten werden von den Gesunden separiert, um die Seuche einzudämmen.

Lediglich ihre Symptome können behandelt werden. Oder gibt es doch Grund zur Hoffnung? Brantly und eine weitere infizierte Kollegin erhielten das Medikament ZMapp, das noch in der Testphase steckt, aber bei Beiden Wunder bewirkte.

ZMApp – Die Rettung?

Die Testphase von ZMapp steckt noch in den Kinderschuhen. Das Medikament wurde bislang nichtmal an Menschen, sondern an Affen getestet und die Zulassung als Ebola-Medikament ist noch nicht in Sicht. Einzig aufgrund der schwerwiegenden Symptome und der schlechten Prognosen, wie Erbrechen, Fieber, Durchfall und Kraftlosigkeit stimmten die Infizierten der Verabreichung von ZMapp zu. Bei Brantly wirkt das Medikament so gleich Wunder.

Sein Ausschlag ging zurück, sein Allgemeinzustand verbesserte sich deutlich und die Symptome wurden immens abgemildert, sodass er nach Atlanta geflogen werden konnte. Dort wird seine Behandlung aufgenommen. Bei Brantlys Kollegin schlug ZMapp nicht sogleich derartig positiv an, nach einer zweiten Dosis konnte auch sie aber ausgeflogen werden.

Ist ZMapp die Rettung?

Auch andere Medikamente könnten im Kampf gegen Ebola eingesetzt werden. In zahlreichen Tierversuchen wurde dessen Wirksamkeit getestet, der Markt fehle allerdings um sie zu etablieren. ZMApp besteht aus dem Mittel MB-003 und ZMab bzw. Inhaltsstoffen aus diesen Präparaten. Die Herstellerfirma will nun mehr davon produzieren. ZMapp speist sich aus im Labor hersgestellten Antikörpern, welche die körpereigene Immunabwehr stärken.

Diese Proteine stammen aus Mäusen, denen das Ebola-Virus gespritzt wude. Im Nachgang werden dessen Antikörper aus dem Blut extrahiert. Sicherlich ist es verfrüht ZMapp als Wundermittel zu bezeichnen. Sowohl die Nebenwirkungen, als auch die Wirkweise bei anderen Menschen ist noch nicht gänzlich geklärt sowie ob die beiden Mediziner die Infektion überleben.

Aus diesem Grund sprechen sich viele Mediziner geben die Vergabe von ungetesteten Medikamenten aus. Allerdings bleibt vielen Infizierten ansonsten nichts mehr, worauf sie hoffen können.