Tuberkulose – Ursachen, Therapiemöglichkeiten
Zum Glück gehört Tuberkulose – auch TBC oder Schwindsucht genannt – heute in den Industrieländern zu den eher seltenen Krankheiten. Durch die Globalisierung und die Einwanderung von medizinisch unterversorgten Flüchtlingen aus Ländern, in denen die TBC-Belastung immer noch sehr hoch ist, gewinnt dieses Thema jedoch auch in Deutschland wieder an Bedeutung.
Da es sich bei der Tuberkulose um eine ernstzunehmende und auch meldepflichtige Erkrankung handelt, soll dieser Text Ihnen einige grundlegende Informationen bieten.
Ursachen und Formen der Tuberkulose
Die durch das Mycobacterium tuberculoses ausgelöste Infektion kann in vier verschiedene Formen unterteilt werden: Die offene TBC, welche im Vergleich zur geschlossenen TBC hochgradig infektiös ist und die Stadien der Primär- oder Postprimärtuberkulose. In etwa 5 bis 10% der Fälle nach einem Kontakt mit den stäbchenförmigen Tuberkel-Bakterien kommt es beim Betroffenen zu einer akuten Primärtuberkulose. Die Symptome setzen in diesem Fall ca. sechs bis acht Wochen nach der Infektion ein und äußern sich – je nach Art der TBC – in lokalen Entzündungsherden.
Der Betroffene ist in dieser Zeit hochgradig ansteckend und scheidet den Erreger über Hustenauswurf (Lungentuberkulose), Urin (Harnwegstuberkulose), Magensaft oder Stuhl (Darmtuberkulose) aus und kann somit durch Tröpfcheninfektion zum Überträger werden. Bei einer Ansteckung gelangen die Tuberkel-Bakterien über die Atemluft in die Lunge, wo sie von den Fresszellen des Immunsystems aufgenommen werden. Es folgt nun der typische Primäraffekt, bei dem die Erreger die Makrophagen überleben und so beim Zerfall der Zelle im Körper freigesetzt werden.
Es bilden sich nun lokale Entzündungsherde. Kommt zu diesem Primäraffekt nun auch noch ein Befall der umliegenden Lymphknoten mit den Bakterien hinzu, so sprechen Mediziner von einem Primärkomplex. Die Primärtuberkulose ist zwar sehr unangenehm, aber relativ gut behandelbar – vorausgesetzt der Erreger hat noch keine Resistenzen gegen die verwendeten Medikamente gebildet. Richtig gefährlich wird es, wenn sich die gebildeten Primäraffekte verkapseln und so Jahrzehnte lang ein sicheres zu Hause für lebensfähige Bakterien bieten. Es kann so nach geraumer Zeit zu einer Reinfektion kommen, medizinisch auch Postprimärtuberkulose genannt.
Therapiemöglichkeiten zur Behandlung von TBC
Eine infektiöse – also offene – TBC wird immer im Krankenhaus unter ärztlicher Aufsicht behandelt. Zum Einsatz kommt eine Zusammenstellung aus verschiedenen Antibiotika, die die Infektion mit unterschiedlichen Wirkmechanismen angehen sollen. Während einige die lebenden Bakterien abtöten, sollten andere beispielsweise die Vermehrung des Erregers eindämmen. Die Behandlung von Tuberkulose kann so in drei Stadien eingeteilt werden: Die zweimonatige Initialphase, die viermonatige Stabilisierungsphase und die anschließende zweijährige Kontrollphase.
In der ersten Phase erhält der Patient eine Zusammenstellung aus den Medikamenten Isoniazid, Rifampicin, Pyracinamid und Ethambutol oder Streptomycin, wovon er in der zweiten Phase nur noch das Isoniazid und Rifampicin benötigt. In der zweiten Phase sind vor allem auch Schonung und ein gesunder Lebensstil essentiell, damit der Körper wieder zu Kräften kommen kann. In der dritten und letzten Phase muss der Patient sich auch nach „Ausheilung“ der TBC immer wieder regelmäßigen Gesundheitschecks unterziehen, um die Möglichkeit einer Postprimärtuberkulose ausschließen zu können. Ein frühzeitiger Abbruch der medikamentösen Therapie ist potentiell lebensgefährlich und nicht zu verantworten, da sich bei den Erregern so hochgradig gefährliche Resistenzen bilden können, die dann an den nächsten Infizierten weitergegeben werden.
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