Restless Legs

Diagnose, Ursachen und Therapie

Bis zu zwei Millionen Menschen in Deutschland leiden am Restless Legs Syndrom. Frauen sind in der Regel häufiger von der Nervenkrankheit betroffen, die meist zwischen dem 30. und 50 Lebensjahr auftritt, als Männer. Die leitenden Symptome dieses Syndroms sind Missempfindungen der Beine und manchmal auch Arme, vor allem während Ruhe- und Entspannungsphasen. Die Missempfindungen äußern sich vorwiegend in Form von Kribbeln, Ziehen oder starkem Bewegungsdrang. Dadurch, dass die Beschwerden an den Tag-Nacht-Rhythmus gebunden sind, haben die Betroffenen meist einen gestörten Nachtschlaf und leiden am Tag unter anhaltender Müdigkeit. Treten die Symptome auch in längeren Sitzphasen auf – wie z.B. im Kino – bringen sie sogar soziale Einschränkungen mit sich. Typisch für das Syndrom ist die Linderung der Beschwerden bei Bewegung und Kühlung.
Ursachen und Diagnose

Die Wissenschaft ist sich bis heute noch nicht sicher, welche genauen Ursachen das Restless Legs Syndrom hat. Sicher ist nur, dass die Beschwerden mit einem gestörten Dopamin-Haushalt zusammenhängen, welcher entweder genetisch bedingt oder im Zusammenhang mit einer anderen Grunderkrankung stehen kann. Krankheiten, die dafür in Frage kämen, sind beispielsweise Parkinson, eine stark reduzierte Nierenfunktion oder Multiple Sklerose. Aber auch temporäre Umstände können zur Ausbildung des Syndroms führen: Schwangerschaft, Koffein-Konsum, Stress oder die Einnahme bestimmter Medikamente können u.U. eine Rolle spielen. Die Diagnose Restless Legs Syndrom wird vom Arzt vor allem anhand des Beschwerdebildes gestellt. Eine Testbehandlung mit dem gut wirksamen Medikament L-Dopa (siehe unten) wird gern durchgeführt, da bis zu 85% der Restless Legs Patienten positiv darauf ansprechen. Bleibt das Medikament wirkungslos, sollten das Krankheitsbild vor allem von der Polyneuropathie und bestimmten Durchblutungsstörungen abgegrenzt werden.

Medikamentöse Therapie

Generell gilt das Restless Legs Syndrom als gut behandelbar, da es bereits viele Medikamente auf dem Markt gibt, welche die Dopamin-Funktion regulieren können. Vor allem das Parkinson-Medikament L-Dopa wird als Bedarfsmedikation verschrieben, ist aber nicht ganz ungefährlich. Wird es von Patienten mit schwererer Symptomausprägung eingenommen, kann es schnell zu einer Überdosierung kommen. Wird es jedoch tatsächlich nur ab und an in geringen Mengen verabreicht, ist es das am besten wirksame Mittel für das Beschwerdebild. Eine weitere Gruppe gut wirksamer Mittel auf diesem Gebiet sind die erst seit 2006 zugelassenen Dopaminagonisten. Sie haben jedoch relativ häufig unangenehme Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit, Übelkeit und Erbrechen. Als letzte medikamentöse Alternative bleiben noch so genannte Kalziumkanalblocker. Es handelt sich hierbei vor allem um die Antiepileptika Pregabalin und Gabapentin, deren Dosis immer unter Aufsicht eines Arztes eingestellt werden sollte, da es sonst zu Nebenwirkungen wie Unruhe und Schwindel kommen kann.

 

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