Die Kalkschulter
Die Kalkschulter, im medizinischen Fachjargon auch Tendinosis calcarea genannt, wird durch Kristalle aus Kaliumsalzen hervor gerufen, die sich in das Schultergewebe einlagern. Diese Kritalle reichern sich an einer Sehne, die zum Schultergelenk führt, an und verursachen beim Betroffenen starke Schmerzen. Betroffen sind vordergründig Frauen zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr. 30 Prozent der Betroffenen sind zudem an Diabetes Typ 1 erkrankt. Die Erkrankung „Kalkschulter“ setzt mit Sehnenrissen ein. Diese entstehen durch Überbelastung oder auch in Folge eines Unfalls bzw. einer Verletzung an der Schulter.
Die Kalkschulter in Phasen
Auch diese Erkrankung lässt sich in Phasen einteilen. Die erste Phase ist durch Einblutungen und Druck auf das Sehnengewebe gekennzeichnet. Dies führt zu einer Minderdurchblutung und der Verschlechterung des Stoffwechsels. Der dadurch hervorgerufene Sauerstoffmangel führt dazu, dass Sehnengewebe in Faserknorpelgewebe umgewandelt wird.
Diese Gewebeform benötigt zwar weniger Sauerstoff und ist somit für den Betroffenen besser geeignet. Als negativen Effekt lagert es allerdings Kalk ein. Beschwerden werden in dieser Phase vom Betroffenen nicht bemerkt. In 80 Prozent der Fälle ist die Sehne des Supraspinatusmukels betroffen. Dieser Muskel ist einer von vieren, die vom Schulterblatt zum Oberarm ziehen.
Die zweite Phase führt zur vermehrten Kalkeinlagerung im Faserknorbelgewebe. Die Sehne verdickt sich und durch die anwachsenden Kristalle kommt es zu Einklemmungen und Entzündungen. Dies ist besonders schmerzhaft und dauert meist 10 bis 14 Tage an. Während dieser Zeit wird der Arm in einer Schulterarm-Schlinge fixiert, um eine Schleimbeutelentzündung zu verhindern. Entzündungshemmende Schmerzmittel wie nichsteriodiale Antirheumatika werden in dieser Phase empfohlen. Leichte Bewegungen des Arms in der Schlinge sind wichtig, um Versteifungen vorzubeugen.
Die Phase drei setzt bereits mit der Selbstheilung des Körpers ein. Blutgefäße wachsen in den Entzündungsherd ein und stellen eine gesicherte Durchblutung her. Fresszellen machen sich zur Aufgabe die Kristalle zu zerstören. In dieser Phase ist das Risiko für eine Schleimbeutelentzündung trotzdem sehr groß. Die vierte Phase, auch Umbauphase genannt, wandelt das Fasergewebe zu normalen Sehnengewebe um. Dies wird mit Hilfe von vermehrter Kollagenbildung ermöglicht.
Heilungschancen und Therapieansätze
Die Selbstheilungsquote liegt bei satten 95 Prozent, sodass die beschriebenen Phasen in der Regel derartig ablaufen und mit einer Heilung abschlieißen. Deshalb ist die vordergründige Aufgabe des behandelnden Arztes die Selbstheilungskräfte des Patienten zu aktivieren.
Dies kann in Form von sanfter Physiotherapie oder Kälteanwendungen geschehen. Eine Stoßwellentherapie könnte ebenfalls angewendet werden, ist allerdings nur in 60 Prozent der Fälle wirksam und wird von der Krankenkasse nicht übernommen. In etwa fünf Prozent der Fällen sind die Schmerzen für den Betroffenen nicht tragbar, sodass eine minimalinvasive Schulterarthroskopie durchgeführt werden muss. Generell raten Ärzte allerdings von einer Operation ab.
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