Vorübergehend warmblütig

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Vorübergehend warmblütig

Der Teju, eine südamerikanische Echse mit schwarz-weißer Färbung ist während der Brut- und Paarungszeit in der Lage, seine Körpertemperatur aktiv zu erhöhen und somit vorübergehend zum Warmblüter zu werden.

Reptilien sind in der Lage, ihre Körpertemperatur der Umgebungstemperatur anzupassen. Säugetiere und Vögel hingegen erzeugen durch Energiezufuhr Wärme und halten somit ihre Körpertemperatur gleichbleibend hoch. Kanadische Biologen haben nun herausgefunden, wie es zur Entwicklung von endothermen und warmblütigen Lebewesen gekommen sein könnte. Dazu haben sie die südamerikanische Echsenart untersucht.

Nachdem der schwarz-weiße Teju aus seiner Winterstarre erwacht ist, steigt seine Körpertemperatur stetig an. In der Brut- und Paarungszeit beträgt seine Temperatur fast 10 Grad mehr als die seiner Schlafhöhle. Dies könnte positive Auswirkungen auf seine Fortpflanzung haben, so die Wissenschaftler. Wie die Echse Wärme produziert, sei allerdings noch unklar. Die Ursache für Endothermie gehört zu den meist diskutierten Fragen in der Evolutionsbiologie.

Eine Hypothese stellt einen direkten Zusammenhang mit der Fortpflanzung her. Der durch die Paarungszeit angeregte Stoffwechsel könnte zu einem vorübergehenden Temperaturanstieg führen. Bei Eidechsen beispielsweise ist bekannt, dass die Produktion der Eier eine hohe Stoffwechselenergie erfordert. Dabei wird Wärme freigesetzt und dies könnte sich positiv auf die Vermehrungsrate auswirken.

Für ihre Untersuchungen beobachteten die Biologen die Veränderungen der Körpertemperatur des schwarz-weißen Tejus über das ganze Jahr. Die Echsen befinden sich von April bis September in einer Starre. Sie kriechen dafür in Erdhöhlen, die ihnen während der warmen Monate als Schlafplatz dienen. Im Winter blieb die Körpertemperatur der Echsen konstant, wenige Grad über der Höhlentemperatur. Im Sommer erreichten die Reptilien bei Nacht eine Temperatur von bis zu 35 Grad, dies war durchschnittlich um 5 bis 6 Grad höher als die Umgebungstemperatur.

Aus der großen Wärmedifferenz schlossen die Forscher, dass die Tiere selbst Wärme erzeugen. Dies könnte durch einen hormonell veränderten Stoffwechsel geschehen. Durch ihre erhöhte Temperatur könnten die Echsen so die Brutzeit verkürzen. Solche Tiere wären also möglicherweise auf einer Zwischenstufe von Reptilien zu endothermen Säugetieren und Vögeln einzuordnen.

 

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