Die Fingertiere und der Alkohol 

Amerikanische Biologen haben herausgefunden, dass Fingertiere am liebsten so viel Alkohol wie möglich zu sich nehmen. Zum Glück werden die Tiere durch den Konsum nicht betrunken.

Je mehr Alkohol, desto besser?

Wer einmal in die Augen der haarigen Tiere geschaut hat kann es sich vermutlich schon denken, Fingertiere essen bzw. trinken gerne mal Alkohol. Ein Biologen-Team des Dartmouth College in New Hampshire hat jetzt herausgefunden, dass für Fingertiere gilt, je mehr Alkohol, desto besser. Für eine Studie ließen die Forscher sogenannte Ayes-Ayes zwischen verschiedenen Zuckerlösungen wählen. Die Zuckerlösungen hatten einen unterschiedlich hohen Alkoholgehalt. Die Lemuren entschieden sich immer für das Getränk mit dem höchsten Alkoholgehalt.

In der Fachzeitschrift Royal Society Open beschreiben die Forscher das Verhalten der Fingertiere beim Verzehr. Es wirkt wohl, als würden sie gar nicht genug bekommen und mit ihrem dritten Finger immer weiter in dem Gefäß nach etwas essbarem suchen. In der freien Wildbahn nutzen Ayes-Ayes ihre langen Finger um auf rhythmische Art und Weise auf Baumstämmen zu klopfen. In den Wäldern Madagaskars ertönen dann Geräusche, die den Fingertieren die Hohlräume im Baum zeigen.

Können Fingertiere betrunken sein?

Die Tiere klopfen natürlich nicht ohne Grund auf dem Holz herum, im Laufe der Zeit haben sie Techniken entwickelt, um schnell und einfach an Nahrung zu kommen. Zu den Lieblingsspeisen der Fingertiere gehören Insektenlarven. Insektenlarven befinden sich in Hohlräumen und können dank der dünnen Finger aus dem Baum gezogen werden. In freier Wildbahn nehmen Ayes-Ayes Alkohol wahrscheinlich durch Nektar auf. Dieser ist fermentiert und enthält dadurch Alkohol. Obwohl ihr Aussehen zwar vermuten lässt, dass sie betrunken sind, sind die Fingertiere es allerdings nie. Das liegt vor allem daran, dass sie ein Enzym besitzen, das in der Lage ist sehr schnell Alkohol abzubauen und sie dadurch vor der Wirkung schützt.