Wie die Mücken vom milden Winter profitieren
So viel schon mal vorab: Profi- und Hobbybiologen, Gärtner und viele andere prophezeien uns eine Mückenplage im nächsten Sommer. Aber wird das tatsächlich so eintreten? War es das mit dem Winter erstmal für die nächsten Monate oder wird es im März nochmal richtig kalt und frostig?
War der diesjährige Winter wirklich mild?
Die Sonne scheint. Es hat schon im Januar und Februar frühlingshafte Temperaturen jenseits der plus 10° C-Marke. Sicher erinnern Sie sich auch an die Tage mit -20° C und mehr ab und zu mal in den letzten Jahren. Der Winter ist unzweifelhaft sehr mild in diesem Jahr. Die Prognose ist, dass es weiterhin so mild ist und der Frühling kommt. Ist das eine Folge des Klimawandels? „Nein“, sagt Udo Baum, Meteorologe und Diplom-Geologe vom Onlineportal wetter.net. „Ein Blick auf die vergangenen 2000 Jahre zeigt eindeutig, dass es schon sehr viele Wetterschwankungen dieser Art gab. Einzelne Winter waren so kalt, dass Meere und Flüsse zufroren, andere wiederum waren so mild, dass die Blumen blühten.“
Wie sieht es mit den Tieren aus?
Der milde Winter in diesem Jahr kommt Allergikern eher nicht entgegen, für die Tierwelt ist er aber teilweise ein Segen. Verschiedene Vogelarten, die sich normalerweise im Winter gen Süden aufmachen wie beispielsweise Stare und Kraniche, sind in diesem Jahr teilweise hier geblieben. An manchen Orten kann man bereits Meisen beobachten, die schon Ende Februar beginnen Nester zu bauen. Auch Zecken fühlen sich bei den milden Temperaturen wohl. “Für die Zecken ist das ein optimaler Winter”, erklärt Christine Klaus vom Nationalen Referenzlabor für durch Zecken übertragbare Krankheiten in Jena. Schon bei etwa +6° Celsius werden diese aktiv und gehen auf die Suche nach Opfern, denen sie Blut abzwacken können. Allerdings ist es so, dass ein warmes und trockenes Frühjahr die Entwicklung der Blutsauger stark verzögert.
Und, erwartet uns nun tatsächlich eine Mückenplage?
Dazu gibt es unterschiedliche Auffassungen: Auch eine Mückenplage im Frühjahr ist nach Einschätzung von einigen Experten derzeit nicht in Sicht. Zwar herrscht die weitverbreitete Ansicht, dass auf einen zu milden Winter fast zwangsläufig eine Mückenplage folgen wird. “Milde Temperaturen sind für Stechmücken eher ungünstig”, sagt Doreen Werner vom Leibnitz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung in Müncheberg. Denn Insekten überwintern bei frostigen Temperaturen überwiegend gut geschützt. Kälte kann Ihnen wenig anhaben. Anders bei den Eiern der Insekten: Wenn eine zu milde Witterung vorherrscht, denn dann kommt es vermehrt zu Schimmelpilzbefall und die Tiere sterben noch bevor sie geschlüpft sind. Diese Pilzsporen sind sehr aggressiv. Aus anderer Quelle erfährt man, dass Mücken und Exoten wie die asiatische Buschmücke stark auf dem Vormarsch sind. Sven Klimpel vom Senckenberg Forschungsinstitut in Frankfurt meint: „Ein milder Winter kommt ihnen sehr entgegen“. Ideale Bedingungen für Mücken und Insekten wären einige Tage lang Temperaturen von deutlich mehr als zehn Grad. „Dann könnte es auch schnell zu einem lokalen, verstärkten Auftreten von Mücken kommen“, sagte Klimpel. Den Eiern machen Parasiten und Pilze nichts aus. Wir werden sehen!
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