Warum Vögel Menschen attackieren

Eigentlich kennt man das nur aus Hitchcocks Film aus den 60er Jahren „Die Vögel“, doch es berichten immer wieder Menschen, dass sie von Möwen, Amseln, Raben oder Krähen angegriffen wurden. Da kann man sich wirklich nur fragen, was denn mit den Vögeln los ist?

Was macht die Vögel so aggressiv?

In Öhringen (Baden-Württemberg) joggte morgens eine Frau durch den Wald, als sie aus dem nichts von einem Greifvogel angegriffen wurde. Der Greifvogel griff die Frau mehrmals mit seinen spitzen Klauen von hinten an und verletzte sie am Kopf. 200 Meter lang wurde die Frau durch den Greifvogel verfolgt. Solche Vorfälle kommen immer wieder vor und die Frage die sich stellt ist, was die Vögel so aggressiv macht? Laut Martin Wikelski, Direktor des Max-Planck-Institus für Ornithologie in Radolfzell stimmt die Aussage nicht, dass Vögel aggressiver geworden sind. Er erläutert, dass es in der Brutzeit häufiger zu Vorfällen kommt. Während der Brutzeit gehört es zum normalen Verhalten, seine Brut zu schützen und es ist deshalb nicht verwunderlich, dass Menschen immer wieder angegriffen werden. In Deutschland können wir noch von Glück reden, dass es nicht zu schwereren Unfällen kommt. In Island z.B. werden Küstenseeschwalben sehr aggressiv, wenn sie eine Bedrohung für ihre Brut entdecken.

Vögel reagieren ganz natürlich

Da wir Menschen den Lebensraum der Vögel immer kleiner machen und sie dadurch zwingen immer häufiger mit uns in Kontakt zu kommen werden Vögel stressresistenter. Es gibt zwar auch Ausnahmen, allerdings kann man für die Mehrheit der Vögel sagen, dass sie sich mehr und mehr an uns Menschen gewöhnen und deshalb auch nicht so schnell aggressiv auf unsere Präsenz reagieren. Das liegt laut Wikelski vor allem daran, dass viel weniger Vögel geschossen werden und wir Menschen Vögel auch immer häufiger füttern. Durch Studien in Städten mit Amseln konnten die Forscher auch herausfinden, dass Amseln, die in Städten leben, stressresistenter werden und sich an den Menschen gewöhnen. Vögel leben mittlerweile überall mit Menschen zusammen.