Tiere wirken sich positiv auf den Menschen aus

Dass Tierhaltung einen positiven Effekt auf die Entwicklung von Kindern hat, ist hinlänglich bekannt. Tiere gestalten den Alltag des Menschen in vielerlei Hinsicht mit. Hundehalter bewegen sich mehr an der frischen Luft, man lernt Verantwortung für ein Tier zu übernehmen und Streicheleinheiten tuen sowohl dem Tier als auch dem Herrchen respektive Frauchen gut. Wissenschaftler sind sich einig, dass Tiere einen positiven Einfluss auf den Menschen haben. Dieser Effekt soll nun auch in Schulen und im Umgang mit Häftlingen genutzt werden.

Hunde in Klassenzimmern

Der Verhaltensforscher Kurt Kotrschal ist sich sicher, dass Tiere einen positiven Einfluss auf nahezu jeden Menschen haben. In Klassenräumen sei daher ein Hund ein gutes Einsatzmittel, um für Ausgleich und Freude am Unterricht zu sorgen. In Österreich gebe es bereits Richtilinien für den Einsatz von Hunden in Klassenzimmern. Natürlich hängt die Wirkung auch vom Charakter des Hundes ab. Eine generell positive Beeinflussung konnte allerdings bereits nachgewiesen werden.

Tiere im Justizvollzug

Auch im Umgang mit Häftlinen werden immer häufiger Tiere eingesetzt, um die Resozialisierung von Häftlingen positiv zu beeinflussen. Die Justizvollzugsanstalt in Bremerhaven hat sich diese Tatsache zunutze gemacht und einen projektfinanzierten Streichelzoo aufgebaut, der Hühnern, Schafen und Hängebauchschweinen ein Zuhause gegeben hat. Häftline sind für die Instandhaltung des Streichlzoos zuständig und versorgen die Tiere. Die JVA Bremen erhielt für das Projekt den Bremer Tierschutzpreis. Auch im bayrischen Erbach gehen Sträflinge Sonntags mit Hunden spazieren und in Neustrelitz züchten Inhaftierte sogar Wollschweine. Körperliche Arbeit und Verantwortung führen erwiesenermaßen zu einer schnelleren und gelungeneren Resozialisierung der Gefangenen. So zeigen auch die Tierprojekte Erfolge.

Tagungen zur Beziehung Mensch-Tier

Die Tagung “Animals and Humans Together: Integration in Society”, die vom 19. bis 22. Juli in Wien stattfindet, ermöglicht etwa 250 Anthrozoologen neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der Mensch-Tier-Beziehungen auszutauschen. Dieses Feld gewinnt mehr und mehr an Bedeutung, sodass ein Hund im Klassenzimmer längst keine Seltenheit mehr sein muss.