Rentiere vom Blitz erschlagen

Norwegen ist weithin für seine wunderschöne Natur und die darin lebenden Tiere bekannt, wovon Rentiere wohl die bekanntesten sind. Tatsächlich werden die schönen Tiere oft als eine Art Wahrzeichen für das Land im Norden genannt. Umso tragischer war der Fund, den Wildhüter am Sonntag machen mussten. Auf einer Hochebene im südlichen Norwegen entdeckten sie 322 tote Rentiere, die in einem Radius von etwa 80 Metern ungewöhnlich nah beieinander lagen.

Im Gebiet der Hardangervidda-Ebene leben etwa 1000 Rentiere in einem geschützten Waldgebiet. Da ein Großteil der Hochebene als Nationalpark deklariert ist, finden die schönen Säugetiere dort optimale Lebensbedingungen vor und siedeln sich in großen Herden an. Dieser Herdentrieb der Rentiere ist unter normalen Umständen durchaus förderlich für das Überleben jedes einzelnen Tieres, nicht aber am vergangenen Wochenende.

Mit einem Schlag

Am vergangenen Wochenende zog dann ein Gewitter auf, was wohl zu Unruhe unter den Tieren führte, weshalb sie sich versammelten. Eng beieinander stehend schienen die Tiere Schutz in der Gruppe zu suchen als einer oder mehrere Blitzschläge die Gruppe trafen und die über 300 gefundenen Tiere mit einem Schlag töteten. Der relativ kleine Radius der verendeten Tiere lässt darauf schließen, dass sie unerwartet vom Blitz getroffen wurden und keine Möglichkeit mehr hatten zu fliehen.

So tragisch der Verlust einer solch großen Rentiergruppe ist, können Forscher die verendeten Tiere nun untersuchen. Tatsächlich könnte dies auf längere Sicht den überlebenden Rentieren helfen, denn in diesem Teil Norwegens sei bei einigen Rentieren die chronische Krankheit CWD entdeckt worden. Diese Erkrankung zehrt den Körper aus und greift das zentrale Nervensystem an. Um das Ausmaß der Ansteckung an dieser Krankheit genauer bestimmen zu können, sollen nun einige der durch den Blitzschlag gestorbenen Tiere untersucht werden.