Können Spürhunde bei Artenschutz helfen?
Ja, das können sie. Mit ihrer erstaunlich feinen Nase erschnüffeln sie Schädlinge, Tiere und ihre Hinterlassenschaften, noch bevor Menschen sie überhaupt wahrnehmen. In Zukunft soll die Hilfe durch Spürhunde immer stärker anlaufen.
Positive Erfahrung durch Spürhunde
Erste positive Erfahrungen wurden beim Aufspüren des asiatischen Laubholzkäfers, sowie beim Aufsuchen von Igeln und anderen Waldbewohnern und ihren Hinterlassenschaften erbracht. Der asiatische Laubholzkäfer, Anoplophora glabripennis, stellt eine hartnäckige Bedrohung für deutsche Wälder dar. Seine Larven halten jedes Wetter aus und fressen sich zwei Jahre lang durch das Holz. Bäume werden so geschwächt und sterben. Wird der Befall vom Menschen entdeckt, ist es für diesen Baum und die Umliegenden meist zu spät. Ausgebildete Käferspürhunde, die Larven, Käfer, Eier und Fraßspuren erschnüffeln, können dabei Abhilfe leisten. Sie erkennen einen Befall schon, bevor er für den Menschen überhaupt sichtbar wird.
In Deutschland gibt es mittlerweile rund 30 solcher Käferspürhundeteams. Nach einer erfolgreichen Ausbildung des Hundes und des Herrchens wird ein Zertifikat des „Instituts für Waldschutz“ in Österreich ausgehändigt.
Sie erschnüffeln mehr als nur Käfer
Auch für den Bestand und der Verhaltensforschung gewisser Tiere in bestimmten Habitaten können Spürhunde behilflich sein. So nutzt Anne Berger vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) Hunde zum Aufspüren von Igeln und Igelkot. Ohne den Einsatz von Hunden, laut Berger, finden sich solche Kotproben nur zufällig. Die Idee bekam sie von Samuel K. Wasser, dessen Naturschutzhunde über Kilometer hinweg Hinterlassenschaften von Pumas und Grizzlybären erschnüffeln. IZW nutzt mittlerweile vier weitere Hunde, die helfen, Waschbären, Füchse, Wildschweine und sogar Luchse aufzuspüren. Das Verhalten und die Gewohnheiten der Wildtiere könne durch das Erschnüffeln von Kot, Markierungsstellen, Rissen und Wurfhöhlen viel besser studiert werden, als durch Anbringen eines GPS-Senders an die Tiere. Auch Wolfskot und Fledermausquartiere können durch diese Methode gefunden werden.
Bisher stehen die Artenschutzhunde noch am Anfang. Zertifizierungen und Qualitätshinweise sind sehr rar oder nicht vorhanden. Auch gibt es kaum Studien zum Thema. Diese Methode hat jedoch Zukunft.
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