Ein „Säbelzahn-Elefant“ auf Borneo

Einen Säbelzahntiger haben Viele schon einmal auf einem Bild oder im Museum gesehen, aber ein Säbelzahn-Elefant ist ungewöhnlich. Doch ein solches Exemplar entdeckten Forscher kürzlich auf der Insel Borneo, während sie eine Plantage mit Palmen durchkämmten. Der entdeckte graue Riese unterscheidet sich deutlich von seinen Artgenossen und ist ein seltener Fund. Weshalb seine Stoßzähne anders gewachsen sind als die seiner Artgenossen ist bisher nicht geklärt, die Forscher konnten lediglich Vermutungen anstellen.

Was macht den Säbelzahn-Elefanten besonders?

Im Normalfall sind die Stoßzähne von Elefanten, wenn sie denn welche haben, nach oben und außen gebogen. So sind sie nützliche Werkzeuge, mit denen die großen Dickhäuter Wasserlöcher graben, Rinde von Bäumen abschaben oder nach essbaren Wurzeln graben können. Bei dem Säbelzahn-Elefnaten sind die aus Elfenbein bestehenden großen Zähne allerdings nach hinten und unten gebogen, weshalb er sie nicht so verwenden kann wie seine Artgenossen. Nicht nur, dass ihm dadurch wertvolle Werkzeuge fehlen, auch in Revierkämpfen ist das seltene Exemplar klar im Nachteil.

Da für ihn deshalb ein erhöhtes Verletzungsrisiko besteht, wollen die Forscher ihn in ein Schutzgebiet in Malaysia bringen, wo sie ihn besser beobachten und mit einem speziellen Peilsender ausrüste können. Hier scheinen seine Überlebenschancen deutlich größer, meinen Experten.

Wie kommt es zu den anders geformten Stoßzähnen?

Weshalb der besondere Elefant andersherum gewachsene Stoßzähne hat, können die Experten bisher nicht mit Sicherheit sagen. Sie gehen davon aus, dass es sich entweder um eine seltene genetische Mutation handelt und damit um einen Geburtsfehler. Ein solcher Fehler kann möglicherweise durch Inzucht entstanden sein, schätzen Experten. Doch sicher ist das bislang nicht.

Genetische Mutationen können bei Tieren ebenso wie beim Mensch auftreten und die Ursachen können ähnliche sein. Doch bei Tieren, die mit einer genetischen Mutation überlebensfähig sind, äußert sich die Veränderung des genetischen Materials häufig am äußeren Erscheinungsbild.