Ein Tiergeschäft der Superlative

Affen schreien durcheinander, ein Faultier hängt von der Decke – das größte Tiergeschäft der Welt ist eine Mischung aus Streichelzoo, Tierhandlung und Kuriositätenkabinett.

Der Besitzer des weltweit größten Zooladens ist Norbert Zajac. Er liebt die Nähe zu seinen Tieren, ob Affen, Vögel, Schlangen, Kaninchen oder Käfer, er möge sie alle. Sein Zoogeschäft steht im Guinnessbuch der Rekorde, es befindet sich in Neumühl, einem Stadtteil von Düsseldorf und ist Zajacs Lebenswerk. In einem blauen T-Shirt mit bunten Papageien kurvt der stolze Ladenbesitzer auf seinem Elektroroller durch sein Geschäft und spricht laut in sein Telefon. Im Jahr fahre er über 4000 Kilometer, sodass schon mehrmals die Reifen gewechselt werden mussten, erzählt er.

In seinem Geschäft leben etwa 3000 Tierarten. Der Zooladen ist über 12.000 Quadratmeter groß und ähnelt einer großen Lagerhalle. Zwischen den Leuchtstoffröhren an der Decke hängen auch Taue und Körbe. Das Reich von Frieda, dem Faultier, ist eines der Highlights des Ladens, erzählt Zajac und gibt der Faultierdame eine Banane. Als der Tierliebhaber vier Jahre alt war, bekam er eine Eidechse und einen Hamster. Ein Jahr später züchtete er bereits seine eigenen Meerschweinchen. Später kamen Blindschleichen, Feuersalamander und eine Schildkröte hinzu und schließlich dann 200 Wellensittiche.

Katzenkörbe, Hundeleinen, Fischfutter – in Zajacs Zooladen kann man alles an Zubehör kaufen, was Tiere glücklich macht. Doch es gibt dort auch Nasenbären, Baby-Chamäleons und Goliathkäfer. Für jeden ist etwas dabei, Normales steht neben Außergewöhnlichem. Eine Familie aus Osnabrück ist gerade angekommen, doch sie möchte nur gucken. Zajac unterteilt seine Gäste in Besucher, die nur schauen und Kunden, die etwas kaufen wollen. Die Hälfte der Leute, seien Zoobesucher, erzählt er. Eintritt verlangt er nicht. Pro Jahr kommen etwa eine Millionen Besucher in sein Geschäft, so viele wie auch der Duisburger Zoo verzeichnet. Tierschützer gestehen zwar ein, dass Zajac seine Tiere wirklich liebt und artgerecht hält, doch sie kritisieren, dass er den Eindruck vermittle, man könne exotische Tiere einfach so im Wohnzimmer halten.