Fastenmythen – Gut oder schlecht?

Fastenmythen – Gut oder schlecht?


Fasten ist bei den Deutschen sehr beliebt, mehr als die Hälfte hat es schon einmal probiert. Ernährungsmediziner warnen jedoch davor, dass viele Regeln zum Fasten auf veralteten Annahmen beruhen.

Sehr viele Menschen verzichten in der Fastenzeit auf Schokolade, Alkohol oder Fleisch

Ein solcher Verzicht kann durchaus sinnvoll sein, das Ess- und Trinkverhalten wird hinterfragt und negative Verhaltensweisen können geändert werden. Doch vielen reicht diese einfache Enthaltsamkeit nicht. Experten stellen fest, dass der Trend des Verzichts von immer strengeren Regeln geprägt zu sein scheint. So erlebt beispielsweise das Heilfasten nach Buchinger ein wahrhaftes Comeback. Es handelt sich hierbei um eine Trinkkur, während dieser man sich zehn bis vierzig Tage nur von Flüssigkeiten wie Gemüsebrühe oder Obst- und Gemüsesäfte mit maximal 500 Kalorien am Tag ernährt.

Nicht nur Otto Buchinger wurde durch seine Fastenkur berühmt, auch der Militärarzt Franz Xaver Mayer rief eine besondere Art des Fastens ins Leben. Er beobachtete im Ersten Weltkrieg, dass Soldaten sehr selten unter Verdauungsproblemen litten, obwohl sie sich fast ausschließlich von Milch, Haferschleim und Brot ernährten. Daher besteht die F.X.-Mayer-Kur hauptsächlich aus Brötchen und Milch. Dies soll positive Effekte auf den Darm haben. Noch viel älter ist jedoch die Schrothkur, die nach Johann Schroth, ihrem Begründer, benannt ist. Zweimal in der Woche sollen die Fastenden einen halben Liter Wein trinken, während sie sich fettfrei, eiweißarm und salzlos ernähren. Dies soll den Kreislauf in Gang bringen und gleichzeitig entschlacken.

Bei radikalen Fastenkuren besteht die Gefahr eines Eiweißmangels

Dies kann zu einem Risiko für Nieren, Herz und Gehirn werden. Die Ansicht, man müsse den Körper entschlacken ist laut Experten ebenfalls veraltet. Im Körper des Menschen existieren keine Schlacken und der menschliche Organismus ist sehr gut in der Lage mit alltäglichen Giften umzugehen. Die gefährlichste Art des Fastens ist laut Ärzten die totale Askese.  Wer trotzdem komplett auf Nahrung verzichten möchte, sollte dies daher in jedem Fall mit einem Arzt besprechen.

 

Aspirin: Das unentbehrliche Arzneimittel

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Das Wundermittel Aspirin kennt jeder, der darin enthaltende Wirkstoff Acetylsalicylsäure kurz ASS genannt, gilt als der wirksamste Schmerzstiller überhaupt. Seit dem Jahr 1977 steht Aspirin auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der WHO. Der Wirkstoff Acetylsalicylsäure ist schon seit der Antike bekannt.

Im alten Griechenland wurde der Saft aus Weidenrinde schon gegen Schmerzen und Fieber eingesetzt. Auch Kelten und Germanen kochten die Rinde der Weiden und verwendeten sie zu Heilzwecken. Neben seinen schmerzstillenden Eigenschaften verdünnt ASS auch das Blut, daher kann der Wirkstoff auch zur prophylaktischen Behandlung von Herzinfarkten und Schlaganfällen eingesetzt werden. Aspirin und damit die Acetylsalicylsäure sollte also in keiner Hausapotheke fehlen.

Und so wirkt Aspirin!

Der Wirkstoff Acetylsalicylsäure hemmt die körpereigene Bildung von Prostaglandinen. Dabei handelt es sich um Botenstoffe, welche die Empfindlichkeit der körpereigenen Schmerzrezeptoren steigern. Aspirin unterbindet deren Bildung und senkt damit die Erregbarkeit der Rezeptoren. Dadurch klingen Schmerzen und Entzündungserscheinungen relativ schnell ab. Wie jedes Schmerzmittel sollte Aspirin nur bei Bedarf eingenommen werden. Eine Einnahme über längere Zeit oder in höheren Dosen ist immer mit dem behandelnden Arzt abzusprechen.  Obwohl Aspirin im Allgemeinen gut verträglich ist, ist es notwendig, sich vorher, anhand des Beipackzettels über Wirkung und mögliche Nebenwirkungen zu informieren.

Was ist zu beachten?

Wie bei allen Medikamenten ist die Dosierung sehr wichtig. Eine Überdosierung kann zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen führen. Das gilt besonders für die Einnahme im Zusammenspiel mit Alkohol, dieser verstärkt die Wirkung der Acetylsalicylsäure bzw. des Alkohols noch. Also besser keinen Alkohol trinken, wenn man Medikamente wie Aspirin einnimmt. Vorsicht ist auch geboten, wenn gleichzeitig andere Arzneimittel eingenommen werden. Die daraus resultierende Wechselwirkung kann die Gesundheit schädigen. Jeder Apotheker kann über mögliche unerwünschte Wirkungen im Zusammenhang mit anderen Medikamenten Auskunft geben. Bei einer geplanten Selbstmedikation ist es ratsam, den behandelnden Arzt oder den Apotheker um Rat zu fragen.

 

Alles rundum das Thema Mandeln und Mandel-OPs

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Eine Studie der Bertelsmann Stiftung fand heraus, dass in manchen Teilen Deutschlands achtmal so viele Mandel-OPs an Kindern durchgeführt werden, wie in anderen Regionen des Landes. Doch woran kann das liegen? Sind die Kinder in den betroffenen Regionen kränker als in anderen oder sollte es tatsächlich gravierende Unterschiede in der Kompetenz der behandelnden Ärzte geben? Leider scheint letzteres der Fall zu sein.

Nach welchen Kriterien raten Ärzte zu einer Mandel-OP?

Es gibt bisher im deutschsprachigen Raum keinerlei verbindliche Vorgaben oder Richtlinien für Mediziner, wenn es um die Entscheidung für oder gegen eine Mandel-Operation geht. Dass es sich bei diesem Eingriff jedoch um eine Operation mit potentiell lebensgefährlichen Nachwirkungen handelt, ist vielen nicht bewusst. Der Nutzen und die Risiken sollten also im Vorfeld genaustens abgewogen werden und Sie sollten sich im Zweifelsfalle auch nicht scheuen, eine zweite Meinung einzuholen. Viele Ärzte verfahren nach den so genannten „Paradise-Kriterien“, welche jedoch nicht wissenschaftlich fundiert sind. Diese Kriterien besagen, dass eine Entfernung der Gaumenmandeln in einem der folgenden drei Fälle sinnvoll sei: Der Patient hat innerhalb eines Jahres mindestens sieben Halsinfektionen, der Patient hat innerhalb von zwei aufeinanderfolgenden Jahren mindestens fünf Halsinfektionen pro Jahr oder der Patient hat mindestens drei Halsinfektionen pro Jahr innerhalb von drei aufeinanderfolgenden Jahren. Doch auch bei Erfüllen dieser Kriterien sollte vor allem bei Kindern ein relativ hoher Leidensdruck vorhanden sein, damit eine OP tatsächlich notwendig wird. In der Regel sinkt die Zahl der Halsinfektionen mit zunehmendem Alter auch bei problematischen Verläufen in Kindheit und Jugendalter auch ohne Operation von allein. Zusätzlich können akute Zustände meist erfolgreich mit Hilfe von Antibiotika behandelt werden.

Verschiedene OP-Varianten und deren Risiken

Hat man sich nun nach reichlichen Überlegungen und Abwägungen für eine Mandel-OP entschieden, so gibt es zwei Fälle, die unterschieden werden müssen: Entweder die komplette Entfernung der Gaumenmandeln auf Grund wiederkehrender Infekte oder die oft auch nur teilweise Entfernung der Gaumenmandeln auf Grund nicht entzündlicher Vergrößerungen. Die Risiken der ersten Variante bestehen vor allem in den ersten acht Tagen nach der OP, in der zum Teil lebensbedrohliche Nachblutungen zu erwarten sind. Vorsorglich werden Kinder und auch Erwachsene rund fünf Tage stationär aufgenommen und darauf hingewiesen, im Falle einer Nachblutung zu Hause sofort einen Notarzt zu alarmieren. Das Risiko dieser relativ häufigen Komplikation bei Komplettentfernungen der Mandeln ist bei der Teilentfernung um ein Vielfaches geringer. Die Mandeln werden hier nur teilweise durch einen Laser entfernt, welcher die Wunde sofort verschließt. So kann die Funktion des Organs erhalten bleiben und dennoch unangenehme Symptome wie Atembeschwerden oder lautes Schnarchen kuriert werden. Schluckbeschwerden und Wundschmerzen treten nach beiden OP-Varianten auf und sind mit Kühlen und entsprechenden Schmerzmitteln zu behandeln. Bei Komplikationen oder Unsicherheiten sollten Sie jedoch stets Ihren behandelnden Arzt zu Rate ziehen.

Arzneimittelnebenwirkungen: Datenbank für Jedermann startet

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Der Arzt verschreibt ein Medikament und man nimmt es nach Anweisung – so schnell und simpel ist der Vorgang erklärt, der einer medikamentösen Behandlung zugrunde liegt. Der Beipackzettel verbleibt daher oftmals zusammengefaltet im Päckchen. Wenn man sich doch die Zeit nimmt, die Angaben des Beipackzettels zu studieren, vergeht schnell die Lust an der Einnahme, denn die Liste der Nebenwirkungen ist oft sehr lang.

Bei Beschwerden die „sehr selten“ (weniger als 1 Behandelter von 10.000) auftreten, kann man vielleicht noch darüber hinwegsehen, bei „sehr häufig“ (mehr als 1 Behandelter von 10), wird das schon schwieriger. Kein Wunder also, dass viele Patienten das verschriebene Medikament lieber zur Seite legen oder nur mit mulmigem Gefühl einnehmen.

Doch was sind Nebenwirkungen überhaupt?

Nebenwirkungen lassen sich in zwei Kategorien unterteilen. Die einen sind für das Arzneimittel typische Nebenwirkungen, welche dosisabhängig sind, die anderen sind dosisunabhängig und verursachen beispielsweise Überempfindlichkeitsreaktionen. Dabei müssen nicht alle Nebenwirkungen negativ sein. Manche Mittel sind für Begleiterscheinungen bekannt, die durchaus erwünscht sein können. In anderen Fällen kann die Schwere der Erkrankung eine Behandlung mit dem entsprechenden Medikament notwendig machen, auch wenn die Nebenwirkungen zum Teil sehr unangenehm sein können.

Dies ist zum Beispiel bei einer Chemotherapie der Fall. Individuell muss daher immer abgewogen werden, ob der Nutzen des Arzneimittels dessen Risiken übersteigt und ob das Risiko in einem vernünftigen Verhältnis zur Erkrankung steht. Bei einem leichten Schnupfen wird wohl kein Arzt gleich ein Antibiotikum verschreiben. Treten nach der Einnahme eines Medikamentes Nebenwirkungen auf, die bisher nicht bekannt waren, können diese gemeldet werden und das sollten sie sogar. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn, sammelt alle Verdachtsfälle. Und genau diese Sammlung von Fällen soll nun öffentlich zugänglich gemacht werden.

Wichtige Hinweise zur Datenbank

Das BfArM registriert in seiner Datenbank alle Verdachtsfälle unerwünschter Arzneimittelwirkungen, die in Deutschland seit 1995 gemeldet wurden. Das Ziel des Instituts ist es, das Thema Nebenwirkungen transparenter zu machen und nicht nur Ärzten, sondern auch interessierten Privatpersonen die Möglichkeit zu geben, sich umfassend zu informieren. Im Unterschied zu den registrierten Beobachtungen der Datenbank enthält der Beipackzettel nur überprüfte und bestätigte Angaben. Man sollte daher die Meldungen nicht überbewerten. Der direkte Zusammenhang von Medikamenteneinnahme und Nebenwirkung ist in diesen Verdachtsfällen nicht belegt.

Im individuellen Fall können zusätzlich auch andere Medikamente eingenommen worden sein und die beschriebenen Symptome sind nur durch das Zusammenwirken der Arzneien aufgetreten. Besonders wichtig zu betonen ist außerdem, dass die Datenbank keinerlei Auskunft über die Häufigkeit der Begleiterscheinungen gibt. Da die Erfassung davon abhängig ist, ob ein Patient beobachtete Nebenwirkungen auch an seinen Arzt und damit an die Datenbank weitergibt, oder nicht. Viele bleiben daher gegebenenfalls unerwähnt, wohingegen andere Symptome besonders oft geschildert werden. Der Zugriff auf die BfArM-Datenbank ist sicher gerade für Mediziner sehr interessant und informativ, sollte aber in keinem Fall zusätzliche Angst oder Bedenken schüren. Das individuelle Beratungsgespräch mit dem Arzt kann nach wie vor nichts ersetzen.

 

Antibiotika werden häufig zu viel verschrieben

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So mancher spart sich heutzutage den Arztbesuch, weil er sich vor einer weiteren Antibiotikaverschreibung schützen will. Einige lassen die Erkrankung frei nach dem Motto „Mit Antibiotika sieben Tage bis zur Heilung und ohne eine Woche“ natürlich abklingen. Eine umfassende Auswertung von Patientendaten hat nun ergeben, bei welchem Krankheiten zu häufig verschrieben werden. Weiterhin konnte ermittelt werden, dass der Wohnort darüber entscheidet, wie häufig Antibiotika verschrieben werden.

Ost – und Westdeutschland

Laut der Auswertung verordnen Mediziner in Ostdeutschland weitaus seltener Antibiotika-Therapien als in Westdeutschland. Das Zentralinsitut für kassenärztliche Versorgung berichtet, dass signifikante Unterschiede vor allem bei Mittelohrenentzündungen zu bemerken sind. Schätzungsweise in 38 Prozent der Fälle werden in Deutschland bei dieser Erkrankung Antibiotika verschrieben, in Ostdeutschland erfolgt dies bei nur 28 Prozent. Medizinischen Empfehlungen zufolge können Antibiotika allerdings nur bei 20 Prozent der Fälle bei Mittelohrenetzündungen hilfreich sein, da nur bei ein Fünftel der Erkrankten Bakterien die Ursache für die Infektion sind.

Bei welchen Krankheiten werden Antibiotika zu häufig eingesetzt?

Bei Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege, sowie bei einer Bronchitis, werden in Westdeutschland in 31 Prozent der Fällen Antibiotika verschrieben, in Ostdeutschland sind 29 Prozent betroffen. Der Richtwert liegt bei dieser Erkrankung bei 30 Prozent. Bei einer Rachen- oder Mandelentzündung übersteigen die Fälle von Antibiotikavergabe die Richtwerte deutlich. In bis zu einem Fünftel der Fälle sind sie sinnvoll und werden in Ostdeutschland trotzdem bei 57 Prozent und im Westen bei 60 Prozent verschrieben. Bei der Erkrankung Scharlach kann eine Antibiotika-Gabe Komplikationen vorbeugen. Sie wird allerdings nicht als notwendig für die Behandlung angesehen. Trotzdem wurde in Ost- und Westdeutschland gleichermaßen bei 81 Prozent der Fälle eine Antibiotikatherapie verschrieben.

Bei einer zunächst unkomplizierten Harnwegsinfektion verhält es sich ähnlich. Eine frühe Antibiotika-Vergabe wird empfohlen, um Symptome zu lindern, aber nicht als notwendig erachtet. In 49 Prozent der Fälle wurden Antibiotika in Ostdeutschland verschrieben und in 59 Prozent in Westdeutschland. Bei einer Lungenentzündung ist die Antibiotika-Vergabe Pflicht. Allerdings konnte sie nur in 55 Prozent der Fälle in Westdeutschland und 48 Prozent in Ostdeutschland beobachtet werden. Allerdings liegt die Vermutung nahe, dass eine weitere Behandlung in einem Krankenhaus erfolgte.

Sparsamer Einsatz von Antibiotika

Experten raten zu einem sparsamen Einsatz von Antibiotika, weil die Bakterien bei zu häufiger Konfrontation mit Medikamenten Resistenzen entwickeln können. Weiterhin sind die Nebenwirkungen von Antibiotika meist schwerwiegend. Eine sparsamere Vergabe würde auch das Gesundheitssystem entlasten.

 

Wenn es für die Nerven eng wird

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Was sollte ich tun, wenn es für meine Nerven eng wird. Wenn das Nervengewebe im Lendenbereich eingeschnürt ist kann das sehr schmerzhaft sein. Dennoch ist eine OP nicht immer der beste Weg.

Dr. Sven Eicker ist Neurochirurg am Hamburger Uniklinikum. Wenn Patienten mit Rückenschmerzen zu ihm kommen und behaupten, dass sie beim Fahrrad fahren gar keine Schmerzen haben, ahnt er schon woran es liegt, Spinakanalstenose! Dabei handelt es sich um eine Verengung des Wirbelkanals, in dem Nerven zu den Beinen und zum Becken verlaufen. Verschleiß ist meist der Grund für eine solche Erkrankung. Die Bandscheiben verlieren im Laufe der Zeit ihre Elastizität und viel Wasser. Dadurch wird auch der Abstand zwischen den Wirbelkörpern kleiner. In diesem Bereich fallen immer mehr Operationen an, in den letzten Zehn Jahren hat sich die Zahl verdreifacht.

Unter Stenose verstehen Ärzte Beschwerden. Diese Beschwerden entstehen normalerweise bei Belastung. Oftmals strahlt der Schmerz von einem Körperteil auf andere ab. Menschen, die unter solchen Schmerzen leiden, legen oft Gehpausen ein um die Schmerzen zu lindern. Im Laufe der Zeit macht sich die Erkrankung auch in weiteren Bereichen bemerkbar, unsere Reflexe lassen nach, Berührungen und Temperaturen können wir nicht mehr so gut wahrnehmen. Eicker rät immer erst zu einer nichtoperativen Lösung. Einzig bei akuten Fällen und sehr starken Schmerzen ist eine Operation dringend notwendig.

Alternative: Physiotherapie

Die Symptome können durch Physio- und Schmerztherapie vermindert werden, obwohl sie das Grundproblem nicht beheben. Die Wirbelsäule kann beispielsweise durch Krankengymnastik wieder beweglicher gemacht werden. Es ist sehr wichtig, den Rücken durch kräftige Rücken- und Bauchmuskeln zu stabilisieren. Insgesamt muss Eicker allerdings zugeben, dass es früher oder später dann oft doch zu einer Operation kommt. Vor allem im Beinbereich kann man eine Operation nur selten umgehen. Um darüber entscheiden zu können, ob ein Patient operiert werden soll oder nicht, richtet sich der Arzt nach der Entfernung, die der Patient schmerzfrei laufen kann.

 

Magen-Verkleinerung aktuell im Trend

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Die Zahl der Übergewichtigen steigt weltweit immer weiter an, weshalb sich stark adipöse Menschen immer häufiger für eine operative Magen-Verkleinerung entscheiden, um ihr Gewicht in den Griff zu bekommen. Die Zahl der Patienten, die zu dieser drastischen Maßnahme greifen, hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Dies enthüllt der kürzlich veröffentlichte Report der Barmer GEK, eine der größten deutschen Versicherungsgesellschaften.

Als letzte Möglichkeit

Die Zahlen bezogen sich auf das Jahr 2014 und die Zeit davor. In diesem Jahr ließen über 1000 Patienten, die bei der Barmer versichert waren, in Deutschland einen verkleinernden Eingriff am Magen vornehmen, um ihr häufig krankhaftes Übergewicht loszuwerden. Werden noch Daten von anderen gesetzlichen Krankversicherungen hinzugenommen, verzehnfacht sich die Zahl der Magen-Verkleinerungen im Jahr 2014. Dabei wird eine solche Operation nur vorgenommen, wenn alle übrigen Therapiemöglichkeiten bereits ausgeschöpft sind.

Wichtig ist bei einer Magen-Verkleinerung in welcher Klinik diese vorgenommen wird, erklärt die Barmer. Denn obwohl es in Deutschland um die 350 Kliniken gibt, die Eingriffe dieser Art durchführen, sind nur 44 davon speziell von der verantwortlichen chirurgischen Fachgesellschaft zertifiziert. Das bedeutet, dass die Ärzte in diesen Kliniken die Operationen häufig vornehmen und die Krankenhäuser speziell für Magen-Verkleinerungen ausgerüstet sind.

Adipositas-Zentren

Patienten, die sich in einem speziellen Adipositas-Zentrum operieren lassen, leiden nach dem Eingriff statistisch an weniger Komplikationen und überleben diesen auch häufiger als in anderen Krankenhäusern. Doch nicht nur die Patienten, auch die Krankenkassen profitieren von einer Operation in einer dieser Zentren, denn die Zusatzkosten sind hier deutlich geringer als bei Operationen in Krankenhäusern ohne Zertifizierung. So könnten die Krankenkassen deutlich entlastet werden, wenn sich Patienten entscheiden würden, ihre Operation in einem Adipositas-Zentrum durchführen zu lassen.

Dennoch erklärt die Krankenkasse, dass nicht alle Operationen, die durchgeführt werden, unbedingt nötig seien. Weshalb die Eingriffe dennoch durchgeführt werden, mag unterschiedliche Gründe haben. Ob es an Patienten liegt, die den Eingriff unbedingt haben wollen, um abzunehmen, oder daran, dass er für die durchführenden Kliniken durchaus lukrativ ist, bleibt an dieser Stelle offen.

 

Ice Bucket Challenge hat Erfolge gebracht

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Zwei Jahre ist es nun schon her, dass die „Ice Bucket Challenge“ ins Leben gerufen wurde und letztendlich durchaus mit Erfolg. Für diese Challenge haben unglaublich viele Menschen sich Eiswasser über den Kopf schütten lassen. Bei der Aktion ging es vor allem darum, Geld für die ALS-Forschung zu sammeln. Jetzt berichten Forscher allerdings, dass im Zusammenhang mit der Challenge erstaunliche Gene gefunden wurden.

Spenden machen es möglich!

Scheinbar war die Aktion, bei der sich Menschen für einen guten Zweck mit Eiswasser „erfrischen“ sehr erfolgreich. Als Spende für die Forschung gegen ALS gedacht, kamen insgesamt 220 Millionen Dollar zusammen. Durch diese Spenden konnten Forscher herausfinden, dass es neue Genvarianten gibt, die zur Krankheit beitragen können. Laut John Landers von der University of Massachusetts liegt der Erfolg vor allem an den Spenden, die diese Forschung überhaupt erst möglich machen.

Internationales Wissenschaftlerteam

Die erfolgreichen Ergebnisse sind vor allem deshalb zustande gekommen, weil viele Forscher aus unterschiedlichen Ländern an der Arbeit beteiligt waren. So waren 80 Forscher aus insgesamt 11 Ländern vertreten. Darüber hinaus gab es auch noch weitere Forscher, die über die Arbeit und die neuen Erkenntnisse berichtet haben. Laut Professor Naomi Wray von der University of Queensland eröffnen die drei neuen Gene die Möglichkeit, einen bestimmten Typ von Krankheit zu verstehen. Bislang gibt es dafür nämlich noch keinerlei erfolgreiche Behandlungsmethode.

Unheilbar?

Durch ALS können heftige Schluckprobleme und starke Muskelzuckungen entstehen. Das alles führt nach und nach zur Zerstörung der Nervenzellen. Diese Krankheit ist unheilbar und 50 Prozent der Patienten sterben bereits innerhalb der ersten drei Jahre nach der Erkrankung. Bisher konzentriert sich die Behandlung lediglich auf die psychologische Betreuung und die Linderung der Symptome.

Spenden sind nicht für grausame Tierversuche gedacht!

Während die Challenge auf Hochtouren lief, gab es allerdings auch einige Gegner, die befürchteten, dass die Gelder genutzt werden könnten, um Versuche an Tieren auszuführen. Dafür setzte sich vor allem „Ärzte gegen Tierversuche ein“.

Stuhltransplantation – eine erfolgreiche Therapie gegen Darminfektionen

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Eine Infektion mit dem Darmkeim Clostridium difficile beginnt mit Krämpfen, Blähungen und starkem Durchfall. Die Zahl der mit dem Darmkeim Clostridium difficile Infizierten steigt weltweit an und ist zwischen 2002 und 2006 in Deutschland auf das Doppelte gestiegen. Dabei sind immer mehr Patienten mit einem schweren Verlauf der Erkrankung zu beobachten.

Bei der Standardtherapie, der Behandlung mit Antibiotika, klingen die Symptome zwar zunächst ab, bei rund einem Fünftel der Patienten kommen sie aber nach wenigen Wochen wieder. Die alternative Therapie der Stuhltransplantation verspricht hingegen eine dauerhafte erfolgreiche Behandlung. Wie wird eine Stuhltransplantation durchgeführt?

Anwendung der Stuhltransplantation

Die Stuhltransplantation, die bereits im alten China beschrieben wurde, ist bei 9 von 10 Patienten wirksam und relativ einfach und ungefährlich einzusetzen. Dabei werden Darmbakterien eines gesunden Menschen auf den Patienten übertragen. Die Stuhlprobe des gesunden Menschen wird gereinigt und mit einer Kochsalzlösung aufbereitet. Anschließend wird dieses über einen Schlauch entweder durch die Nase oder den After in den Darm des Erkrankten eingeführt. Die Darmbakterien des gesunden Menschen verdrängen dort die krank machenden Keime.

Mittlerweile werden einigen Probanden im Rahmen wissenschaftlicher Studien fremde Darmbakterien in Tablettenform verabreicht. Erste Ergebnisse zeigen, dass auch diese Darreichungsform eine positive Wirkung entfaltet.

Offene Fragen bei der Stuhltransplantation

Weitere wissenschaftliche Studien müssen in der Zukunft untersuchen, ob die Stuhltransplantation auch weitere Leiden des Magen-Darm-Trakts heilen kann. Ungeklärt ist bislang auch, ob bei der Übertragung von Darmbakterien von einem Menschen auf den anderen auch die Veranlagung für schwere Krankheiten wie Darmkrebs übertragen wird.

 

Das Arzt-Patienten-Gespräch: Ein wichtiger Faktor der Behandlung

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Im deutschen Gesundheitssystem ist eine Kommunikation zwischen Arzt und Patient nicht vorgesehen. Der behandelnde Arzt erhält für einen Patienten eine Pauschale sowie eine Vergütung bestimmter Behandlungsmethoden. Dabei können verschiedene Studien zeigen, dass die Kommunikation zwischen dem Arzt und dem Patienten einen Einfluss auf den Erfolg einer Behandlung hat.

Viele Patienten sind mit der Arztkommunikation nicht zufrieden

In Deutschland ist die Mehrheit der Patienten der Ansicht, dass der Arzt nicht genügend Zeit für die Kommunikation aufwendet. 9 von 10 Patienten sagen, dass der Arzt zu wenig mit ihnen spricht und fast ebenso viele sagen, dass der Arzt zu viele Fachausdrücke verwendet und seine Diagnose nicht ausreichend erklärt. Viele Ärzte begehen in einem Arzt-Patienten-Gespräch zudem den Fehler, dass sie den Patienten nicht ausreden lassen.

Ärzte lernen in ihrer Ausbildung nicht, wie man ein Patientengespräch führt

Als problematisch erweist sich neben der mangelnden Zeit, dass die Ärzte in ihrer Ausbildung nicht gelernt haben, wie ein Gespräch mit einem Patienten richtig zu führen ist und welche Bedeutung ein Wort besitzen kann. Erst seit 2012 sind Kommunikation und Gesprächsführung Bestandteil der ärztlichen Ausbildung.

Studien belegen den Zusammenhang von Kommunikation und Behandlungserfolg

Dabei hat eine Studie niederländischer Forscher gezeigt, dass sich das Gespräch zwischen Arzt und Patient auf die Schmerzen des Patienten auswirkt. Eine detaillierte Erklärung der Behandlung sowie eine aufmunternde, positive Kommunikation führten zu einem geringeren Schmerzempfinden.

Eine andere Studie aus England untersuchte 716 Patienten mit Halskratzen. Dabei spielte die Behandlungsmethode – die alleinige Verabreichung von Antibiotika, die Verabreichung von Antibiotika nach einer Beratung sowie die Verabreichung von Antibiotika erst nach drei Tagen – keine Rolle für das Ausmaß an Beschwerden. Hingegen zeigte sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Qualität der Beratung und den Beschwerden: Je zufriedener der Patient mit der Beratung war, desto schneller verschwanden seine Beschwerden.