Entspannung und Heilung durch Massagen

Entspannung und Heilung durch Massagen


Seit tausenden von Jahren werden unterschiedliche Formen der Massagen praktiziert, um die Heilung von Krankheiten oder ganz allgemein das Wohlbefinden von Menschen zu fördern. Die Techniken, die in den unterschiedlichen Formen angewandt werden, sind ähnlich vielfältig wie ihre Wirkungen auf den Körper.

Von sanftem Streicheln über Reiben, Drücken, Pressen, Kneten bis zum Schlagen reichen die verschiedenen Arten der Einwirkung auf die Haut, das größte Organ des menschlichen Körpers. Dabei wird nicht nur die Durchblutung gefördert und es werden nicht nur Muskeln gelockert, denn durch unser dichtes Nervensystem erreichen Impulse unsere inneren Organe inklusive des Gehirns. Die Stimulation durch die Massage löst eine Reihe von Vorgängen im Körper aus, die – allgemein gesprochen – das Immunsystem und unsere Selbstheilungskräfte mobilisieren.

Die Entspannung des Geistes

Gleichzeitig wird aber auch unser Geist erreicht. Die Entspannung, die er in der Massage erfährt, hilft die innere Mitte wiederzufinden. So kann man nicht nur körperlich entkrampfen und entspannen, auch mental lösen sich Blockaden. In unserer heutigen Zeit voller Stress und Überforderung ist dies für ein dauerhaft gesundes Leben ebenso wichtig wie eine gesunde Ernährung oder ausreichend Bewegung.

Es ist nicht verwunderlich, dass viele Formen der Massage auch mit spirituellen Aspekten verbunden sind. Die meisten Formen der Massage werden mit den Händen ausgeführt. Es gibt allerdings auch Arten, bei denen die Arme und Ellbogen oder die Füße eingesetzt werden. Die „Einsatzgebiete“ reichen von einzelnen Körperteilen, wie etwa bei der Kopf- oder der Fußreflexzonen-Massage, bis hin zum ganzen Körper.

Um den Effekt zu steigern, aber auch um die Haut des Massierten zu schonen, werden Massagen überwiegend mit Hilfe von speziellen Ölen oder auch von Kräutertinkturen angewandt. Im Laufe der nächsten Monate wird Ihnen Vistano die vielfältige Welt der Massagen in einer Serie vorstellen, um Ihnen Anregungen zu geben, was vielleicht für Sie in Frage kommen könnte. Natürlich stehen Ihnen unsere Gesundheitsberaterinnen und -berater auch jederzeit zur Beantwortung Ihrer Fragen zur Verfügung.

 

Ein Zungenschrittmacher gegen Schlafapnoe

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Viele Menschen ringen während des Schlafs um Luft, ohne es zu merken. Dies führt zu Müdigkeit am Tag, Mattheitsgefühlen und Kopfschmerzen. Nächtliches Schnarchen ist ein weiteres Symptom Ein möglicher Grund kann obstruktive Schlafapnoe sein.

Obstruktive Schlafapnoe

Bei Betroffenen von obstruktiver Schlafapnoe erschlafft die Rachen- Muskulatur während des Schlafes, wodurch die Zunge sich in den Rachenraum absenkt und den ungehinderten Luftstrom verhindert. Die oberen Atemwege sind dadurch versperrt, was Schnarchen und Atempausen hervor ruft. Zusätzlich schüttet der Körper Stresshormone aus, da er nicht ungehindert Sauerstoff aufnehmen kann. Etwa fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen.

Der Upper Airway Stimulation

Abhilfe soll nun ein sogenannter Zungenschrittmacher leisten, der die Atmungsaktivität stimuliert. Dieser wird unterhalb des Schlüsselbeins eingesetzt. Von dort aus misst er zwischen den Rippen den Druck der Lunge. Kurz vor dem Einatmen sendet dieser Schrittmacher dann einen Impuls an den Hirnnerv unter der Zunge. Dieser Impuls verhindert das Erschlaffen der Muskulatur, wodurch die Zunge sich nicht absenkt und somit auch keine Atemnot entsteht.

Ausnahmebehandlung

Bislang ist der Zungenschrittmacher nur für ein bis zwei Prozent der Betroffenen geeignet. Bei ihnen verringern sich die Atemaussetzer allerdings um bis zu 68 Prozent und der Sauerstoffabfall verbessert sich ebenfalls um 70 Prozent, was einen großen Erfolg darstellt. Dadurch kann die Lebensqualität der Betroffenen entscheidend verbessert werden. Bislang wird die Mehrheit der von Schlafapnoe Betroffenen gar nicht oder nicht ausreichend gut behandelt. Bisherige Maßnahmen, wie das Tragen einer Schlafmaske, sind einfach zu unbequem und werden daher nicht genutzt. In jahrelangen Studien werden nun neuste Möglichkeiten erarbeitet, die der obstruktiven Schlafapnoe begegnen sollen. Ärzte merken zudem an, dass sicherlich nicht alle Betroffenen von ihren nächtlichen Atempausen wissen. Eine Untersuchung im Schlaflabor wird daher angeraten, wenn Mattheitsgefühlen und Kopfschmerzen nach dem Aufstehen zur Normalität geworden sind.

 

Durchbruch in der HIV-Therapie

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Bei der Behandlung einer der tödlichsten Krankheiten unserer Zeit ist ein Durchbruch gelungen: AIDS-Forscher in den USA und aus Paris konnten dem HIV-Virus mit Hilfe einer sehr früh einsetzenden antiviralen Therapie temporär Einhalt gebieten.

Endgültige oder temporäre Heilung?

Ärzten war es in den USA geglückt, einen mit dem HIV-Virus infizierten Säugling zu heilen. Das Kind hatte sehr früh die zur Verfügung stehende Therapie zur Bekämpfung der Infektion erhalten und es konnten später keinerlei Viren mehr in seinem Blut nachgewiesen werden. Diese Nachricht veranlasste den Pariser Virologen Asier Sáez-Cirión am Pasteur Institut dazu, einmal genauer hinzusehen. Er explorierte in einer Studie von 70 HIV-Infizierten insgesamt 14 Patienten, die nach einer sehr frühen Behandlung eine temporäre Heilung erfahren hatten.

Bei den Personen war die Infektion mit dem Virus innerhalb von 35 bis 70 Tagen festgestellt und behandelt worden. Erfolgreich, wie sich herausstellte, denn die Erreger waren zwar nicht vollständig aus ihrem Blut verschwunden, vermehrten sich aber auch nicht mehr drastisch. In der Realität bedeutete dies für die Patienten, dass sie im Schnitt sieben Jahre lang trotz einer Infektion mit dem HIV-Virus keinerlei medikamentöse Therapie in Anspruch nehmen mussten. Was dies für die Patienten an Zuwachs der Lebensqualität bedeutet, ist kaum zu ermessen. Denn die modernen Medikamente zur AIDS-Bekämpfung sind zwar hoch wirksam, haben jedoch auch heftige Nebenwirkungen.

Hypothesen

Die französischen AIDS-Forscher stellten mehrere Hypothesen auf, wieso das Immunsystem einiger früh behandelter HIV-Infizierter für einen langen Zeitraum allein mit dem Virus fertig wurde, während dies bei anderen Patienten nicht der Fall war. Die erste Vermutung lautet, dass sich die sonst sehr schwer behandelbaren Viren-Reservoires in den Schläferzellen des Immunsystems nicht gebildet zu haben scheinen. Dazu fehlte dem Virus bei der frühen Behandlung schlicht und ergreifend die Zeit. Die zweite Hypothese ist, dass der Virus so nicht Kapazitäten gehabt habe, um verschiedene Virentypen auszubilden. Dies vergrößert die Angriffsfläche für wirksame Medikamente um ein Vielfaches. Bedingt durch diese beiden Vorgänge waren die Immunastworten der Infizierten relativ gering gehalten worden, was sich wiederum positiv auf den Heilungsprozess auswirkte. Die Forscher betonen in ihrem Fazit, dass eine schnelle Behandlung leider keine Garantie für ein solch positives Ergebnis, der Zeitpunkt aber dennoch ein wichtiger Faktor in der Bekämpfung der Infektion sei.

 

Deutschland findet Gehör

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Startup-Unternehmen gewinnt Gründerwettbewerb mit revolutionärer Musiktherapie

15 März 2015 Austin, Texas: Das Hamburger Unternehmen “Sonormed” gewann den Gründerwettbewerb der jährlich stattfindenden Digitalkonferenz SXSW in Texas in der Kategorie “Accelerator” (Sinngemäß: “am schnellsten wachsend”) mit ihrem Produkt “Tinnitracks“. Die bahnbrechende Erfindung, welche die Musiktherapie für Tinnituspatienten revolutionieren könnte, brachte Sonormed bereits 2012 die Kür zum “EU-weit innovativsten Unternehmen im Bereich Health” durch das European Institute of Innovation and Technology ein. Nun präsentierte Sonormed seine Erfindung erstmals in den USA und feierte einen durchschlagenden Erfolg.

Selbstsicher präsentierte Mitbegründer Jörg Land als einziger deutscher Teilnehmer dieses Jahr die Software vor der strengen Jury. Allein der Umstand, dass Land die von Adrian Nötzel entworfene Software überhaupt präsentieren konnte, ist bereits etwas besonderes. Weit mehr als 500 Unternehmen hatten sich auf gerade einmal 48 Teilnehmerplätze in den 6 Kategorien beworben.

Weiterhin wollte auch die Hürde des Vorentscheids erst gemeistert werden. Sonormed, welches 2012 von den IT- und Unternehmensexperten Jörg Land und Matthias Lanz gegründet wurde, setzte sich jedoch konsequent durch. Dies mag nicht zuletzt am vielversprechenden Erfolg von Tinnitracks liegen. Allein in den USA leiden beinahe 50 Millionen Menschen an Ohrensausen oder ausgeprägtem Tinnitus. Das währen immerhin 62,5 Prozent der Gesamtbevölkerung Deutschlands.

Tinnitus bekämpfen mit dem Lieblingslied

Beim Tinnitus reagiert das Gehör überempfindlich auf bestimmte Frequenzen von Tönen und Geräuschen. Tinnitracks filtert diese Frequenzen aus der abgespielten Audiodatei, welche sich die Patienten im Rahmen der Therapie bis zu 2 Stunden am Tag über dem Zeitraum von wenigstens 6 Monaten hinweg anhören sollen. Dabei kann es sich um jede gewünschte Musik des Patienten handeln. Es sollte sogar Musik sein, welche der Patient gerne hört, um bei der Therapie motiviert zu bleiben. Das Gehirn wird durch diesen Effekt “umtrainiert” und der Tinnitus reduziert sich um wenigstens 25 Prozent. Einige Patienten erklärten nach der Therapie sogar, dass der Tinnitus komplett verschwunden sei.

 

Der Zucker-Sitter verhindert Unterzuckerungen während der Nacht

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Diabetes ist eine weit verbreitete Stoffwechselkrankheit, die auch vor Kindern kein Halten macht. Kinder, die an Diabetes des Typen I leiden, haben glücklicherweise durch die fortschrittliche Medizin heutzutage kein gänzlich anderes Leben als Nicht-Diabetiker. Trotzdem lauern nach wie vor noch einige Gefahren für die Kleinen. Unterzuckerung in der Nacht ist eine davon, die die Medizin nun durch eine neue Erfindung, den Zucker-Sitter, verhindern will.

Hilfeleistungen für Diabetiker der letzten Jahre

Die letzten Jahre haben gar eine medizinische Revolution für alle Diabetiker ermöglicht. Wo zuvor fest gesetzte Uhrzeiten für jede Mahlzeiten ein Muss waren, ist es heutzutage möglich die Essenszeiten flexibler zu planen. Weiterhin mindern unterschiedliche Insulinpräparate das Risiko von Nebenwirkungen. Ebenso können Betroffene inzwischen minütlich, komfortabel von Sensoren den Insulinspiegel messen lassen und wissen so beständig, wie es dem Körper gerade ergeht und wann er Hilfe in Form von Insulin benötigt.

Trotzdem ist die chronische Krankheit Diabetes Typ I keine Leichtigkeit und birgt, vor allem zu Anfangszeiten, eine große Umstellung für die Betroffenen. Zumal die Krankheit eine lebenslange Umstellung bedeutet und nicht wie ihre Schwester Diabetes Typ II durch gesunde Ernährung beeinflusst werden kann. Die Bauchspeicheldrüse stellt bei dieser Art von Erkrankung die Produktion von Insulin gänzlich ein. Aktuell ist die Wissenschaft an der Ermittlung einer frühen Diagnoseform interessiert und hofft darauf eine Impfung zu entwickeln, die das Auftreten von Diabetes präventiv verhindert.

In Deutschland sind schätzungsweise 30.500 Minderjährige von Diabetes Typ I betroffen. Sie alle träumen von einer neuen Bauchspeicheldrüse, die die Insulinherstellung und geregelte Abgabe ins Blut ermöglicht. Unterzuckerung während der Nacht ist als Symptom von Diabetes Typ I besonders gefährlich, da Betroffene dabei unter Krämpfen und dauerhaften Organschäden zu leiden haben. Unterzuckerungen entstehen, wenn die Insulindosis gegenüber dem kursierenden Zucker zu hoch ist. Jeder 20. Betroffene verstirbt an dieser Hypoglykämie während des Schlafs.

Warnsystem für die Schlafenszeit?

Es gibt zwar bereits genannte Sensoren, die den Zuckergehalt im Blut automatisch messen und bei zu niedrigen Dosen ein Warnsignal abgeben. Dieses wird allerdings während tiefer Schlafphasen von den Kindern schlichtweg überhört.. Daher ist es tatsächlich für viele Eltern Usus, dass sie des nachts den Zuckerwert ihrer Kinder über den bekannten Fingerpieks messen. Um diese immense Einschränkung zu verhindern, haben Forscher nun ein „Closed-Loop“-System entwickelt, das ebenfalls mit Hilfe eines Sensors den Zuckergehalt misst, diese Werte dann an einen Laptop, der auf dem Nachtisch des Betroffenen, befindlich ist, weitergibt. Anhand dieser Werte ermittelt der Computer dann die benötigte Insulindosis, die über eine Pumpe, welche ebenfalls am Körper des Heranwachsenen befestigt ist, in den Kreislauf gepumpt wird.

Die Wirksamkeit des Zucker-Sitters wurde bereits in einer Studie, an der 56 Probanden zwischen dem zehnten und achzehnten Lebensjahr teilnahmen, bestätigt. Nächtliche Unterzuckerungen und damit verbundene lebensgefährliche Symptome konnten auf diesem Weg verhindert werden. Eine Weiterentwicklung dieser bemerkenswerten Technik ist der Tages-Zucker-Sitter. Er stellt die nächste Stufe zu einem nahezu uneingeschränkten Lebens mit Diabetes Typ I dar.

 

Der Blushwood-Tree soll Krebs heilen

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Ein Medikament, das aus den Samen der Regendwaldpflanze BlushwoodTree hergestellt wird, soll Krebstumore, die auf der Haut wuchern, einfach abfallen lassen. Der pflanzliche Wirkstoff ermöglicht das Verkrusten der Tumore und bringt sie in der Folge zum Abfallen. An Tieren wurde diese Wirkweise bereits getestet. Nun soll auch an menschlichen Krebszellen erprobt werden, inwiefern der Wirkstoff dessen Krankheit heilt. Forscher des QIMR Berghofer Medical Research Institute sind sich fast sicher, dass der Blushwood-Tree bald ein beliebtes Heilmittel sein wird.

EBC-46

Der kryptische Name EBC-46 des Medikaments, das aus den Samen des Blushwood-Tree hergestellt wird, schlug bereits nach einmaliger Injektion bei Tieren an und zerstörte dessen Hauttumore gänzlich. An schätzungsweise 300 erkrankten Tieren wurde das Medikament bereits getestet.

Unter ihnen befanden sich sowohl Mäuse, Katzen als auch Pferde. Doch nicht nur Hauttumore wurden auf diese Weise behandelt. Auch Krebszellen im Darm-, Kopf- oder Nackenbereich konnten auf diese Weise behandelt werden. Unmittelbar nach der Injektion verfärbte sich der Tumor oftmals dunkelrot. Weitere 24 Stunden später hatte er sich schwarz gefärbt und begann zu verkrusten.

Heilungschancen durch EBC-46

In etwa 70 Prozent der Fälle setzte eine Heilung nach schätzungsweise eineinhalb Wochen ein. In den übrigen Fällen konnten Verkleinerungen der Tumore beobachtet werden. Zudem scheint das Medikament sehr gut verträglich zu sein. Es wurden auch keine Rückfälle verzeichnet. Die vorklinischen Untersuchungen führen Forscher zu der Annahme, dass diese Form von Krebsbehandlung auch beim Menschen Erfolg haben könnte. Offenbar bewirkt der Wirkstoff der Pflanze einen Blutstau zum Tumor, wodurch die veränderte Färbung erklärt wäre. Die Therapie mit EBC-46 ersetze zwar keine Chemotherapie, könne aber für jene Patienten hilfreich sein, die aus gesundheitlichen Gründen keine Chemotherapie verkraften. Auch bei der Streuung von Krebs kommt diese Therapieform wohl zu spät. Allerdings soll sie in vielen anderen Fällen wahre Wunder. zeigen Eine Therapie dieser Art ist bislang ein absolutes Novum und gilt daher auf das Gründlichste erprobt und analysiert zu werden, bevor von einer Heilung durch EBC-46 die Rede sein kann. Menschen reagieren noch immer anders auf Medikamente als Tiere.

 

Chronopharmakologie, heilen mit der inneren Uhr

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Unser tägliches Leben verläuft nach einem biologischen Rhythmus. So beginnt der Tag mit der Ausschüttung von Hormonen. Sie kurbeln unsere Aktivität an und sorgen für den nötigen Schwung. Im Laufe des Nachmittags sinkt unser Hormonspiegel und es kommt zu einem Formtief. Über Nacht fährt der Körper sein Tempo zurück, dabei sinken der Blutdruck sowie Puls und auch die Körpertemperatur. Werden diese Rhythmen bei der Einnahme von Medikamenten berücksichtigt, so kann die Dosis häufig reduziert werden. Die Chronopharmakologie untersucht wie diese Schwankungen, die Einnahme von Medikamenten beeinflusst.

Besser auf seine biologische Uhr hören

Schon vor Jahrhunderten haben Ärzte diese tages- aber auch jahreszeitliche Veränderung gekannt. Der Sitz dieser sogenannten biologischen Uhr ist ein Bündel von Nervenzellen hinter der Nasenwurzel.

Dieses Zellbündel wird auch als der suprachiasmatische Kern bezeichnet. Er steuert die Schwingungen im menschlichen Körper. Wie Forscher festgestellt haben, verändern sich Wirkungen aber auch Nebenwirkungen von Medikamenten je nach dem Zeitpunkt der Einnahme. Die übliche Verschreibung, ein Medikament drei Mal täglich einzunehmen, ist damit oft nicht wirklich effektiv.

Chronopharmakologie, mehr Wirkung, weniger Nebenwirkungen

Dieser relativ neue Forschungszweig der Pharmakologie hat Erkenntnisse darüber gesammelt, wann ein Medikament besonders gut wirkt. Man konnte anhand dieser Studien aber auch feststellen, dass es möglich ist, unerwünschte Nebenwirkungen mithilfe der Chronopharmakologie zu vermeiden. Dies betrifft unter anderem bestimmte Blutdruckmedikamente oder Kortisonpräparate. Denn zu Zeiten, in denen der Blutdruck von Natur aus niedriger ist, sind diese Arzneimittel unnötig. Nimmt der Patient sie am Morgen ein, so erfüllen sie ihren Zweck weitaus besser.

Asthma und Schmerzen effektiver behandeln

Wer an Asthma leidet, wird vor allem in der Nacht davon gequält. Die Weite der Bronchien verändert sich im Laufe des Tages und ist in der Nacht oft verengt. Während der Nacht treten auch die Auslöser für einen Anfall vermehrt auf, wie etwa Staub, Milben oder Federn. Nimmt man das betreffende Medikament zur richtigen Zeit ein, wirkt es genau dann, wenn der Patient es benötigt. Das gleiche gilt übrigens auch für viele Schmerzmedikamente.

 

Chronische Schmerzen verlernen

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Die Stadt Datteln beheimatet das Kinderschmerzzentrum, welches jährlich ca. 1200 Jugendliche, die unter chronischen Schmerzen leiden, aufnimmt. Datteln bedeutet für diese Kinder vor allem eins: Die Schmerzen vergessen zu können. Die Patienten, die jährlich nach Datteln reisen, haben alle eins gemeinsam: Sie plagen andauernde Schmerzen, die oftmals keine körperliche Ursache haben.

Chronische Schmerzen

Kinder, die an chronischen Schmerzen leiden, führen durch ihre tägliche Einschränkung ein Leben, das mit vielen Grenzen behaftet ist. Hinzu kommt die Tatsache, dass sie ihre Schmerzen oftmals nicht artikulieren können. Dieser Umstand ist damit begründet, dass oftmals keine physische Ursache für die Schmerzen ausgemacht werden kann.

Einige Mediziner tuen die Leiden dann als „Einbildung“ ab. Eben dadurch sei der Umgang mit chronischen Schmerzen so schwierig geworden. Zum einen verstehen die Kinder nicht, woher ihr Schmerz rührt und zum anderen wissen sie nicht, wie sie damit umgehen können. Auch Ärzte kommen da oftmals an ihre Grenzen.

Therapie bei chronischen Schmerzen

Dabei existieren Mittel und Wege chronische Schmerzen nachzuweisen und diese dauerhaft zu behandeln. Medikamente seien dabei keine Lösung, konstatiert der Leiter des Schmerzzentrums, allerdings können Schmerzen verlernt werden. Der Fokus solle dabei von den Schmerzen weg gelenkt werden.

Chronische Schmerzen unterliegen im Grunde einem Fehlschluss. War zunächst der Schmerz da, der als körpereigenes Warnsignal eigentlich den Körper und seine Versehrtheit schützen soll, so wird dieser Schmerz nun mit Stressfaktoren verbunden, sodass auf Stress Schmerz folgt und auf Schmerz Stress. Beide Faktoren werden zu einer dialogischen Einheit, die kontinuierlich fort besteht. Die Schmerzschwelle ist bei chronischen Schmerzkranken gestört, sodass bereits kleinste Reize zu enormen Schmerzen führen können. Chronische Schmerzen sind keine Einbildung. In Deutschland sind rund 350.000 Kinder und Jugendliche von diesem Phänomen betroffen, längst keine Minderheit mehr.

Wichtig ist, dass auch das Umfeld der Schmerzkranken über diesen Schmerzkreislauf informiert sei und sich nicht vom Betroffenen abwendet. Das soziale Umfeld entscheidet nämlich enorm darüber, wie der Schmerzverlauf verläuft. Zur Aufklärung hat das Schmerzzentrum Datteln nun einen Zehn-minütigen-Trickfilm produziert, der betroffene Kinder, ihre Angehörigen und Freunde über das Leben als und mit einem Schmerzkranken informieren soll.

 

Bluttest reduziert Antibiotika-Einnahme

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Etwa 40 Millionen Mal wird in Deutschland pro Jahr ein Antibiotikum verschrieben. Dabei ist oftmals noch gar nicht sicher, ob es überhaupt helfen kann und wird. Antibiotika werden bei Infektionskrankheiten eingesetzt. Bei bakteriell verursachten Infekten wirken sie ebenfalls lindernd, nicht aber bei durch Viren verursachten Infekten. Bakterien und Viren können auf unterschiedliche Weise krank machen.

Viren zerstören durch ihren Vermehrungsprozess Zellen in unserem Körper, wohingegen Bakterien uns durch ihre Stoffwechselprodukte krank machen. Antibiotika wirken gegen Bakterien entweder bakterizid oder bakteriostatisch. Sie hemmen das Wachstum von Bakterien, was als bakteriostatisch bezeichnet wird oder töten sie ab (bakterizide Antibiotika).

Für den Patienten ist es also relevant zu wissen, was bzw. wer den Krankheitszustand ausgelöst hat: ein Virus oder ein Bakterium. In vielen Fällen ist das für den Arzt allerdings kaum erkennbar- beispielsweise bei Erkältungen mit Fieber. “Besonders bei Kindern entwickeln sich eine bakterielle und eine virale Infektion der Atemwege anfangs komplett gleich”, sagt Octavio Ramilo, vom Children’s Hospital in Columbus, im US-Bundesstaat Ohio.

Virus oder Bakterium – ein neuer Bluttest schafft Klarheit

Ein neuer Bluttest soll schnell und unkompliziert Klarheit darüber schaffen, ob ein Einsatz von Antibiotika überhaupt sinnvoll ist und helfen kann. Neben der Unmenge an verschriebenen und eingenommenen Antibiotika, steigt auch die Resistenz dagegen. Sicher kennen Sie das? Sie gehen mit einer leichten Lungenentzündung oder ähnlichem zum Arzt und bekommen Antibiotika. Diese wirken nicht zufriedenstellend und sie bekommen eine andere Medikation, welche positiv anschlägt.

Einige Zeit später werden sie leider wieder krank und das sehr gut wirkende Antibiotikum, das Ihnen der Arzt verschrieben hat, will einfach nicht anschlagen. Deutsche Kliniken berichten, dass die Zahl resistenter Keime immer weiter ansteigt.

Wie wirkt dieser neue Bluttest?

Die bisherigen Bluttests waren sehr aufwändig und es war ein umfangreiches Detailwissen zu den verschiedenen Erregern notwendig. Der Körper reagiert jeweils anders, wenn er gegen einen Virus oder ein Bakterium kämpft. Der neu entwickelte Bluttest setzt an diesem Punkt an: er analysiert die Reaktion des Immunsystems. Er wurde am Blut von rund 79 Patienten mit einer fiebrigen Infektion der Atemwege getestet. Als Kontrollposition wurde zusätzlich das Blut von 35 gesunden Personen analysiert. Bei fast 90 Prozent der Patienten erkannte der Test eine virale Infektion korrekt, bei den Patienten ohne virale Infektion lag er bei 94 Prozent richtig. Der nächste Schritt wird sein, den Test mit einer größeren Zahl von Probanden durch zu führen. Noch dauert die Auswertung des Bluttests etwa zwölf Stunden. Die Wissenschaftler haben allerdings eine Vision von einem Schnelltest wie dem des Schwangerschaftstests. Bis dieser entwickelt sein wird, werden allerdings noch einige Jahre vergehen müssen. Ein erster Schritt ist allerdings getan.

 

Blutersatzmittel HES - Umstrittene Transfusionsmöglichkeit

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Tagtäglich wird HES vielfach bei Infusionen nach Operationen benötigt. Es gibt bislang keine gängige Alternative. Trotzdem gilt es als nierenschädigend und wurde in Großbritannien vom Markt genommen. Das BfArM, das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, legt deutschen Ärzten nahe, auf die gängige Infusionslösung HES zu verzichten.

Was ist HES und wozu wird es gebraucht?

HES steht als Abkürzung für Hydroxyethylstärke und ist ein künstlich hergestelltes Polymer, das als seit fast 40 Jahren als Blutplasmaersatzstoff verwendet wird. Es wird aus Wachsmaisstärke oder aus Kartoffelstärke hergestellt. Verabreicht wird es zur Stabilisierung des Blutdrucks bis zum Beispiel lebensrettende Blutkonserven eintreffen. Aber auch Intensivpatienten mit schwerer Sepsis, also einer Blutvergiftung, oder während eines Schockzustands bekommen HES. Das ist auch der Fall, wenn der Körper durch einen schweren Unfall oder eine lebensbedrohliche Krankheit viel Flüssigkeit verliert.

Warum wird jetzt plötzlich gewarnt?

Doch jetzt ist das Mittel in die Kritik geraten. “Wir haben uns im Krankenhaus hingesetzt und uns überlegt: Was sind die Dinge, die wir am häufigsten anwenden, von denen wir aber nicht wissen, ob sie den Patienten wirklich nützen”, sagt Anders Perner, Mediziner am Universitätskrankenhaus Kopenhagen. An Platz eins stand HES. Aufgrund dessen entschied sich Perner 2012 eine neue Studie anzustoßen. Das Ergebnis war, dass Patienten mit einer Sepsis, bei denen ein Teil des Flüssigkeitsverlusts durch HES-Infusionen ausgeglichen wird, ein höheres Sterberisiko hatten, als die, die eine isotonische Lösung erhielten. Auch kam es bei HES-Patienten häufiger zu Nierenschäden und schweren Blutungen. Aufgrund dieser und weiterer Studien aus Deutschland und Australien zum Nutzen-Risiko-Verhältnis empfahl der Pharmakovigilanzausschuss für Risikobewertung, kurz PRAC, der Europäische Arzneimittel-Agentur EMA, European Medicines Agency, im Juni 2013 den Widerruf der Marktzulassung für Produkte, die Hydroxyethylstärke enthalten. Wie oben beschrieben folgte Großbritannien dem Ruf. Die USA und Deutschland gaben Warnungen heraus.

Gefährdung-Nutzen-Abwägung

Patienten, die HES bekommen, haben verschiedenen Studien zu Folge keinen Überlebensvorteil gegenüber Patienten, die andere Flüssigkeiten wie beispielsweise die Ringer-Kochsalzlösung bekommen.

Gibt es eine Alternative zu HES?

In den Augen vieler Notfallmediziner gibt es keine wirkliche Alternative. Eine Möglichkeit wäre auf Gelatinelösungen zurückgreifen. Diese haben allerdings ein hohes Allergierisiko. Alternativ gibt es noch Albumin, ein Eiweiß, das aber aus Spenderblut herausgefiltert werden muss. Es kann Krankheiten übertragen, ist teuer und nur begrenzt vorhanden. Die Diskussion ist in vollem Gange. Gegner und Befürworter von HES liefern sich einen erbitterten Streit. Viele Anästhesisten empfehlen zwar nach wie vor den Einsatz im OP, aber auch, in der Intensivstation oder in der Nachsorge sparsam damit umzugehen. HES werde in der Regel bei schwersten Verletzungen eingesetzt, wenn das Leben des Patienten gefährdet sei und Kochsalzlösungen nicht den gewünschten Effekt bringen bzw. zu langsam reagieren.

Dabei sei abzuwägen, ob ein möglicher Nierenschaden oder eine Blutgerinnungsstörung als Folge eines HES-Einsatzes ein mögliches Ableben eines Patienten rechtfertige. Nach der Prüfung der Studienergebnisse wurde allerdings vor einigen Tagen folgendes Urteil der EMA herausgegeben: „HES sollte bei Patienten mit Sepsis, bei kritisch kranken Patienten sowie bei Patienten mit Verbrennungen nicht mehr angewendet werden, weil die Anwendung bei diesen Patienten mit einem erhöhten Risiko für Nierenschäden und Mortalität assoziiert ist“. Zusätzlich forderte der PRAC von den pharmazeutischen Unternehmern weitere Studien zur Anwendung von HES bei Traumapatienten und bei Patienten, die sich nicht zwingend erforderlichen Eingriffen unterziehen.