Aktuelle BUND-Studie: Ein Drittel aller Kosmetika sind mit hormonähnlichen Substanzen belastet – Auswirkungen und betroffene Präparate
Die Aktivisten des Bunds für Umwelt und Naturschutz (BUND) haben eine neue Studie zum Thema „endokrinaktive Substanzen in Kosmetika“ veröffentlicht und darin nicht nur verschiedenste Produkte aus Deutschland, Schweiz und Österreich analysiert, sondern auch die möglichen Folgen der hormonähnlichen Substanzen aufgezeigt. Das Institut für Risikobewertung (BfR) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) äußerten sich ebenfalls zum Thema.
Die Ergebnisse der Untersuchungen des BUND
Die Studienleiter analysierten insgesamt 62 000 Inhaltsangaben von Kosmetika aus einer von Verbrauchern gespeisten Online-Datenbank im Hinblick auf das Vorhandensein von endokrinaktiven Stoffen. Dabei beschränkten sie sich auf die 16 von der europäischen Kosmetikverordnung zugelassenen Zusatzstoffe, die trotzdem immer noch in Verruf geraten.
Die Ergebnisse waren besorgniserregend angesichts der Tatsache, dass vor allem große Marken wie Nivea oder Garnier besonders schlecht abschnitten. 50 Prozent der Produkte der Marktführer enthielten hormonähnliche Substanzen, währen die Hausmarken von Rossmann und DM nur zu einem Drittel bzw. einem Fünftel betroffen waren.
Am häufigsten fand der BUND das so genannte „Methylparaben“, welchen in 24 Prozent der analysierten kosmetischen Produkte als Konservierungsmittel zum Einsatz kam.
Produkte, die besonders mit endokrinaktiven Substanzen belastet waren, waren Haarwachse (ca. 35 Prozent der getesteten Produkte) und Rasierschaum (ca. 30 Prozent der gestesteten Prosukte). Insgesamt enthielt jedes dritte Pflegeprodukte eine hormonähnliche Substanz und jedes fünfte sogar zwei.
In Anbetracht dessen forderte der BUND als ein Fazit seiner Studie ein Verbot der hormonell wirksamen Substanzen, da sie additiv zu anderen Umweltbelastungen das Risiko für hormonell bedingte Erkrankungen wie Krebs oder Unfruchtbarkeit erhöhen.
Was das BfR und die WHO zu endokrinaktiven Substanzen sagt
Das Institut für Risikobewertung sieht die Lage – vor allem was die häufig zur Konservierung von Pflegeprodukten verwendeten Methyl- und Ethylparabene angeht – etwas entspannter. Schließlich müsse man deutlich zwischen unproblematischen endokrinaktiven Substanzen und endorkinen Disruptoren unterscheiden, welchen einzig und allein eine schädliche Wirkung auf den Körper in Tierversuchen nachgewiesen werden konnten.
Problematisch sieht das BfR jedoch die weitaus seltener verwendeten Buthyl- und Propylparabene, für die auch sie im Zuge neuster Forschungsergebnisse strengere Grenzwerte schaffen wollen.
Die WHO stimmt in diesen ansichten mit dem BfR überein und bezeichnete in einem Bericht aus dem letzten Jahr nur die endokrinen Disruptoren als eine globale Bedrohung. In wie weit diese allerdings zu dem verzeichneten Anstieg von Krankheiten beigetragen haben, die im Zusammenhang mit dem Hormonsystem stehen – etwa wie Brust- , Prostata-, Hoden- oder Schilddrüsenkrebs, verfrühte Pubertät oder Fruchtbarkeitsstörungen – ist nicht zu sagen.
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