Linsenloslösung (Hund)
In der Regel verbleibt die Linse des Auges in ihrer anatomischen Stellung. Hier wird sie von kleinen Bändern festgehalten. Sie hat die Aufgabe, die Lichtbrechung zu verändern und ist daher für das Scharfsehen notwendig. Die Linsenloslösung beschreibt ein Verrutschen der Linse. Dies kann durch Traumata sowie durch eine Entzündung verursacht werden. Darüber hinaus wird das Problem sehr oft vererbt. Grundsätzlich kann der Hund bei einer verrutschten Linse nicht mehr genügend scharf sehen. In vertrauter Umgebung kann das Problem daher oft übersehen werden. In fremder Umgebung läuft der Hund dann gegen Stühle und Gegenstände oder bewegt sich zumindst unsicher. Liegt eine Entzündung vor, dann ist es in einigen Fällen diese Problematik, die dem Besitzer auffällt. Darüber hinaus kann der Augeninnendruck stark erhöht sein (Grüner Star). Hierdurch hat der Hund starke Kopfschmerzen und reagiert auf Berührungen am Kopf hoch empfindlich, so dass diese Anzeichen ebenfalls sehr deutlich sind. Es bildet sich ein „Halbmond” zwischen dem Rand der Pupille und dem Rand der Linse, so dass die Verschiebung recht deutlich sichtbar werden kann. Darüber hinaus beginnt die Linse mit Schwingungen, sobald der Hund den Kopf bewegt. Die Linsenloslösung muss immer operativ behoben werden. Dabei wird die Linse in ihre ursprüngliche Lage gebracht. In vielen Fällen muss sie komplett entfernt werden, da es nicht mehr möglich ist, sie wieder in ihre korrekte Stellung zu bringen. Medikamente helfen bei dieser Erkrankung nicht. Bedingt durch die Erhöhung des Augeninnendrucks können Schäden an den Sehnerven und der Netzhaut entstehen. Deshalb muss die Verlagerung sehr schnell erkannt und beseitigt werden. Erfolgt die Behandlung frühzeitig, dann kann das Sehvermögen erhalten werden. Je länger das Problem besteht, desto größer sind die Schäden, die auch zur Blindheit führen können.