Verrenkungen (Luxationen) beim Vogel
Definition
Verrenkungen (Luxationen) beim Vogel liegen dann vor, wenn sich die gelenkbildenden Knochen des Vogels verschoben haben und infolgedessen die Gelenkfunktion und die Beweglichkeit eingeschränkt sind. Als Begleiterscheinungen einer Verrenkung treten oft auch Bänder-, Sehnen- oder Kapselschäden auf – diese Schäden können auch gleichzeitig Ursache einer Verrenkung sein. Eine Luxation kann in verschiedenen Gelenken vorkommen, beispielsweise im Knie-, Hüft- oder Handwurzelgelenk. Bei einer Verrenkung sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht werden.
Ursache
Es gibt verschiedene Auslöser für Verrenkungen beim Vogel: Es kann passieren, dass der Vogel an einem Ast oder einer Kletterstange hängen bleibt und so das Hüftgelenk in Mitleidenschaft gezogen wird. Das Hüftgelenk kann auch geschädigt werden, wenn der Vogel falsch oder grob angefasst wird. Auch eine Überbelastung der Gelenke kann zu Verrenkungen führen. Es ist zu beobachten, dass bei Papageien und Sittichen eher Knie- und Zehengelenke von Luxationen betroffen sind, während es bei Ziervögeln zu Verrenkungen des Hüftgelenks kommt.
Symptome
Verrenkungen beim Vogel beginnen in der Regel damit, dass das Tier das geschädigte Gelenk schont und nicht belastet. Das betroffene Gliedmaß hängt also im Zweifelsfall schlaff herunter. Bei einer Luxation kann es auch zu Verdrehungen kommen – wie beispielsweise beim Handwurzelgelenk: Hier stehen Teile des Flügels, genauer gesagt die Handschwingen, zu einer Seite ab und sind nach außen verdreht. Wenn der Vogel oft nur noch auf einem Bein steht, könnte das Knie- oder Hüftgelenk betroffen sein. Hängt ein Flügel schlaff nach unten, sollte das Ellenbogengelenk untersucht werden.
Diagnose
Häufig kann der Tierarzt Verrenkungen beim Vogel bereits von außen anhand einer unnatürlichen Haltung von Bein oder Flügel erkennen. Um die Diagnose abzusichern, wird der Vogel zudem gründlich abgetastet. Es kann passieren, dass sich Knochen durch die Fehlstellung aneinander reiben und es zu knirschenden Geräuschen kommt. Der Tierarzt veranlasst häufig noch eine Röntgen-Aufnahme, um zu schauen, inwieweit der Knochen selber beschädigt ist.
Behandlung
Es ist dringend notwendig, möglichst früh nach der Verrenkung beim Vogel mit der Behandlung zu beginnen, denn schon nach kurzer Zeit bildet sich Bindegewebe im geschädigten Gelenk. Bindegewebe kann dazu führen, dass der Tierarzt später Probleme hat, das Gelenk wieder einzurenken. Bei der Behandlung renkt der Arzt das Gelenk in der Regel wieder ein – natürlich unter Narkose. Schwierig wird dieses Vorgehen bei kleinen Vögeln, da hier die Gelenke wesentlich schwerer zu greifen sind. Im Anschluss legt der Tierarzt einen Verband an, um sicherzustellen, dass die Knochen in der richtigen Position bleiben und nicht erneut verrenkt werden. Für die Heilungsphase wird geraten, den verletzten Vogel für ein paar Wochen separat in einem kleineren Käfig zu halten. Damit das Gelenk nicht steif wird, kann auch Training im Rahmen einer speziellen Physiotherapie helfen. In vielen Fällen kann eine Operation nicht verhindert werden, beispielsweise wenn die Verletzung längere Zeit zurückliegt und sich bereits Bindegewebe und andere Ablagerungen gebildet haben. Auch komplizierte Luxationen, die zusammen mit Bänderrissen oder Knochenbrüchen auftreten, müssen häufig operiert werden.
Wann zum Tierarzt?
Verrenkungen beim Vogel gilt immer als Notfall, da eine rechtzeitige Behandlung für die Heilungschancen essentiell ist. Häufig ist es bereits nach einigen Tagen nicht mehr möglich, das Gelenk in die richtige Position zu bringen. Wenn der Vogel also Symptome wie hängende Gliedmaßen oder Schonhaltungen aufweisen, sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht werden.
Prognose
Wie gut die Heilungschancen sind, hängt natürlich von der Schwere der Verrenkungen beim Vogel ab. Darüber hinaus ist auch entscheidend, wie schnell der Vogel nach der Verletzung behandelt wird, da Ablagerungen im betroffenen Gelenk ein Einrenken extrem erschweren können – und das schon nach wenigen Tagen. Im schlimmsten Fall kann es zu bleibenden Schäden kommen. Bei einer zügigen Behandlung und entsprechender Pflege ist der Vogel nach ein paar Wochen wieder genesen. Während der Heilung muss das Gelenk unbedingt lange genug ruhig gestellt werden, um eine erneute Verrenkung zu vermeiden.
Vorbeugung
Um Verrenkungen beim Vogel vorzubeugen sind Folgende Dinge zu beachten: Entscheidend ist – wie in vielen Fällen – die artgerechte Haltung und die vorsichtige Handhabung des Vogels. Des Weiteren sollte bei Freiflügen und auch im Käfig aufgepasst werden, dass es keine Gefahrenstellen gibt, an denen der Vogel hängen bleiben kann. So kann einer Luxation in der Regel vorbeugt werden.
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