Gicht beim Vogel
Definition
Gicht beim Vogel ist eine Erkrankung des Purin-Stoffwechsels. Leidet ein Vogel an Gicht, ist der Abbau des Purin gestört und es lagern sich Harnsäurekristalle in Gelenken und im Gewebe ab.
Purine sind Bausteine von Nukleinsäuren, die sich u.a. im Futter des Vogels befinden, und werden normalerweise durch die Nieren zu Harnsäure (Urat) abgebaut. Im Falle einer Gicht, kann dieser Abbau nicht ordnungsgemäß durchgeführt werden, was zu einer Ablagerung von Harnsäurekristallen im Körper des Vogels führt.
Ursache
Die Symptome der Gicht beim Vogel gehen auf einen erhöhten Harnsäuregehalt im Blut zurück. Dieser entsteht durch eine Störung des Purin-Stoffwechsels, die dazu führt, dass das durch die Nahrung nicht mehr richtig abgebaut und ausgeschieden werden kann und daher in der Blutumlaufbahn bleibt.
Eine falsche Ernährung ist bei Vögeln die am häufigsten vorkommende Ursache für das Entstehen einer Gicht. Oft ist eine zu eiweißhaltige und fettreiche Ernährung das Problem. Doch auch das Einnehmen von Medikamenten oder die Aufnahme von Giftstoffen kann zur Entwicklung einer Gicht führen. Darüber hinaus kann eine Gicht durch eine unzureichende Flüssigkeitsaufnahme begünstigt werden.
Doch es gibt weitere mögliche Ursachen für eine Gicht. Unter anderem kann ein Vitamin-A-Mangel für die Erkrankung verantwortlich sein. Und auch Entzündungen der Niere sowie degenerative Veränderungen können dafür sorgen, dass der Purin-Stoffwechsel so beeinträchtigt wird, dass die Harnsäure nicht mehr vollständig ausgeschieden werden kann. Die Harnsäure verbleibt im Körper und lagert sich in Gewebe und Gelenken ab, was schließlich zu Gichtanfällen führen kann.
Symptome
Welche Symptome im Fall von Gicht beim Vogel auftreten, hängt davon ab, wo sich die Harnsäurekristalle abgelagert haben. Dies kann nämlich von Fall zu Fall unterschiedlich sein, was dazu führt, dass die Symptome der Gicht recht unterschiedlich und unspezifisch sein können.
Lagern sich die Harnsäurekristalle in den seriösen Häuten, die Organe wie Herz, Milz oder Lunge umhüllen, ab, wird dies als Viszeralgicht bezeichnet. Gerade für diese Form der Gicht gibt es keine speziellen Symptome. Sie kann jedoch zu einem plötzlichen Tod des Vogels führen.
Eine weitere Ausprägung der Gicht, die keine spezifischen Symptome mit sich bringt, ist die sogenannte Nierengicht. Diese führt zu einer Schädigung und schließlich zur Zerstörung des Tubulusepithel. Auch hier kann ein plötzlicher Tod die Folge sein.
Daneben gibt es außerdem die Gelenkgicht. Diese entsteht, wenn sich die Harnkristalle vor allem im Gelenkbereich ablagern. Im Gegensatz zu Nierengicht und Viszeralgicht, treten bei der Gelenkgicht auch äußerliche Symptome auf: Durch die Ablagerung der Harnsäurekristalle bilden sich äußerlich erkennbare Knötchen in Gelenknähe, die weiß bis gelb gefärbt sind. In der Regel befinden sich diese vor allem an Füßen und Zehengelenken. Neben den sichtbaren Knötchen, sind die betroffenen Stellen oft geschwollen, warm und schmerzempfindlich.
Im Falle einer Gelenkgicht, empfindet der Vogel direkte Schmerzen. Gerade, wenn Beine und Fußgelenke betroffen sind, können viele Positionen für den Vogel schmerzhaft sein. Das erkrankte Tier versucht daher, eine Belastung der betroffenen Gliedmaßen zu vermeiden und legt sich z.B. auf den Bauch oder bewegt sich kaum noch. Sind beide Beine ungleich betroffen, nutzt der Vogel dies eventuell, um auf dem gesunden/gesünderen Fuß zu stehen und den anderen Fuß zu entlasten. Daneben sind auch Krampfanfälle ein typisches Symptom bei Gelenkgicht. Und auch hier kann es zum plötzlichen Tod kommen.
Diagnose
Der Tierarzt kann eine Gicht beim Vogel feststellen, indem er ihn zunächst auf eventuelle Knötchen untersucht. Eine Gelenkgicht kann hierbei bereits am typischen Aussehen der Knötchen identifiziert werden. Da Schwellungen aber auch immer andere Ursachen haben können, überprüft der Tierarzt auch, ob es sich dabei um andere Erkrankungen wie Abszesse, Gelenkentzündungen oder Tumore handeln könnte. Um die Diagnose zu sichern, kann der Tierarzt eine Blutuntersuchung durchführt, da der Harnsäurewert im Blut von gichterkrankten Tieren erhöht ist.
Um eine Viszeralgicht zu diagnostizieren, kann ein Endoskop eingesetzt werden. Dieses wird in den Körper so eingeführt, dass infrage kommende Stellen überprüft werden können. Im Zweifelsfall hilft auch eine Gewebeprobe, durch die sich Harnsäurekristalle sowie Entzündungen im entnommenen Gewebe nachweisen lassen.
Behandlung
Leider ist die Gicht beim Vogel nicht heilbar. Trotzdem gibt es einige Therapiemaßnahmen, die das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen können und dem Vogel dabei helfen können, sich besser zu fühlen.
Im Falle einer Gelenkgicht wird erkrankten Vögeln oft Colchizin oder auch Allopurinol verabreicht. Dies sind Wirkstoffe, die auch bei gichterkrankten Menschen zum Einsatz kommen.
Daneben erhält der Vogel zusätzliche Vitamine (A und B12) und eventuell auch Mineralstoffe und Spurenelemente. Meistens ist eine allgemeine Ernährungsumstellung notwendig, mit der sichergestellt werden soll, dass der Vogel weniger Eiweiße zu sich nimmt.
Oft erweist sich die Einnahme einer Tyrode-Lösung als effektiv. Dies ist eine Elektrolytlösung, die u.a. aus Kochsalz besteht. Zugeführt wird die Lösung dem Vogel über das Trinkwasser.
Bei einer Viszeralgicht ist es nicht möglich, den Vogel zu behandeln. Oft wird die Erkrankung nicht erkannt und erst nach dem Tod des Vogels diagnostiziert.
Wann zum Tierarzt?
Treten die ersten Anzeichen einer Gicht beim Vogel auf, ist es wichtig, den Tierarzt aufzusuchen. Eine Gicht kann schnell tödlich enden. Hinzu kommt, dass Vögel, die unter Gelenkgicht leiden, starke Schmerzen haben. Eine frühzeitige Behandlung kann in diesem Fall das Voranschreiten der Krankheit verlangsamen und die Lebensqualität des Vogels erhöhen.
Prognose
Gicht beim Vogel lässt sich nicht vollständig heilen. Es kann lediglich das Voranschreiten der Krankheit verlangsamt werden. Zudem kann durch eine angemessene Behandlung dafür gesorgt werden, dass die Symptome abgeschwächt werden und der Vogel sich besser fühlt. Wie die Prognose aussieht ist hierbei jedoch von der Art und dem Stadium der Gicht abhängig. Insbesondere bei einer Viszeralgicht ist die Prognose schlecht.
Vorbeugung
Um den Nieren im Fall von Gicht beim Vogel dabei zu helfen, ihre Arbeit zu erledigen, ist es wichtig, dass der betroffene Vogel ausreichend trinkt. Eine regelmäßige, ausreichende und frische Zufuhr von Trinkwasser ist daher unabdingbar.
Da die Ernährung bei der Entwicklung von Gicht eine große Rolle spielt, muss auf ein ausgewogenes Futter geachtet werden. Besonders zu fett- und eiweißhaltiges Futter ist zu vermeiden. Auch eine ausreichende Zufuhr von Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen ist sicherzustellen.
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