Federlinge beim Vogel
Definition
Federlinge beim Vogel werden auch als Mallophagida bezeichnet und gehören neben Milben (Räudemilben, Vogelmilben, Federmilben) zu den mit am häufigsten auftretenden Ektoparasiten (Außenparasiten), während Zecken, Lausfliegen und Flöhe bei Käfigvögeln nur selten auftreten. Trotzdem ist die Zahl der Befälle insgesamt recht niedrig. Kommt es bei einem Vogel zu häufigem Juckreiz, sind Parasiten daher meistens nicht die verantwortlichen Übeltäter.
Federlinge nisten sich meistens an der Flügelunterseite ein, wo sie auch den Großteil ihrer Zeit verbringen. Verlässt ein Federling das Gefieder freiwillig oder unfreiwillig, wird er versuchen, baldmöglichst zu einem Wirtstier zu kommen, da er ansonsten nur wenige Tage überlebt. Federlinge sind in der Lage, ihren Lebensraum mit anderen Parasiten zu teilen. Dabei nistet sich jeder Federling an einem bestimmten Ort im Federkleid ein und passt sich den dortigen Gegebenheiten an. Dazu gehört auch eine Farbanpassung an die jeweilige Umgebung. So werden manche Federlinge gräulich, weiß oder auch gelblich und fallen dadurch eventuell weniger auf. Federlinge sind in der Regel auf ihre jeweilige Vogelart spezialisiert – es kommen beispielsweise Nymphensittich-Federlinge, Buchfink-Federlinge sowie Kanarien-Federlinge vor.
Ursache
Da sich die Federlinge beim Vogel nicht lange frei von einem Wirtstier bewegen können, kommt eine Übertragung des Parasiten in der Regel durch direkten Körperkontakt zustande. Dieser kann beispielsweise beim Aufenthalt im selben Nest oder bei der Paarung gegeben sein. Ab und an werden Federlinge auch von Mücken oder anderen Insekten (z.B. Lausfliegen) an Vögel weitergegeben.
Federlinge lassen sich meisten an einem bestimmten Ort an der Unterseite des Flügels nieder und ernähren sich dort vom Material der Federn (Federkreatin). Dort oder am Federkiel legen sie ihre Eier (Nissen) ab. Bis zum Schlüpfen der Larven dauert es ein bis zwei Wochen, bis zur vollständigen Reife drei bis fünf Wochen.
Symptome
Liegt ein Befall von Federlingen beim Vogel vor, erkennt man dies in der Regel am zerrupften und glanzlosen Gefieder. Veränderungen an den Federn entstehen nicht nur durch die Federlinge selbst, sondern auch durch den Vogel, der sich häufiger putzt und versucht, den Juckreiz zu bekämpfen.
Oft erkennt man die Schäden am Vogelgefieder erst, wenn sich die Federlinge bereits stark vermehrt haben. Meistens wird die Vermehrung durch die mangelhafte Pflege des Gefieders oder eine Erkrankung des Vogels begünstigt. Haben sich die Federlinge sehr stark vermehrt, kann es zu starken Federschäden, Federausfall und Hautrötungen kommen. Dann verlieren die Federn oft ihre wasserabweisende Wirkung, der Vogel fühlt sich immer unwohler und der Körper hat Schwierigkeiten damit, die Temperatur zu regeln. In schlimmen Fällen kann es sogar zu einer Blutarmut kommen.
Diagnose
Ein Tierarzt Federlinge beim Vogel feststellen, indem er ihn äußerlich untersucht und genau betrachtet. Hierbei konzentriert er sich vor allem auf die Unterseite der Feder, da sich die Federlinge vor allem dort aufhalten. Um die Sichtbarkeit zu verbessern, kann er den Flügel im Gegenlicht betrachten. Der Tierarzt kann dabei nicht nur nach den Federlingen, sondern auch nach Fraßspuren an den Federn oder die abgelegten Nissen Ausschau halten.
Da die Symptome von Federlingen denen anderer Parasiten ähnlich sind, erkundigt sich der Tierarzt nach anderen Beschwerden (z.B. Unruhe) und überprüft außerdem, ob eventuell andere Ursachen verantwortlich sein könnten. Auch Pilze oder Bakterien können beispielsweise einen Federausfall auslösen. Daneben können auch Federmilben Schäden im Gefieder verursachen, während Vogelmilben oft Blutarmut und eine generelle Unruhe verursachen.
Gegebenenfalls wird der Vogel vom Tierarzt auf Erkrankungen hin überprüft, die zur Vermehrung der Parasiten beitragen könnten.
Behandlung
Um Federlinge beim Vogel zu behandeln, werden in der Regel bestimmte Puder (Pyrethroiden, Karbamate, etc.) eingesetzt, die als Insektizide dienen und die Federlinge effektiv bekämpfen. Damit die Federlinge erfolgreich ausgerottet werden, muss das jeweilige Mittel zu vorher festgesetzten Zeitabständen an den befallenen Stellen angewandt werden.
Falls eine Erkrankung festgestellt wurde, die die Vermehrung der Federlinge begünstigt, muss diese ebenfalls behandelt werden. Welche Therapie hier angemessen ist, ist je nach Erkrankung unterschiedlich.
Damit die Heilung möglichst effektiv vonstattengeht, ist es außerdem wichtig, auf eine gute Käfighygiene zu achten. Sobald der Vogel in Behandlung ist, ist es sinnvoll, den Käfig extra häufig und gründlich zu reinigen, um sicherzustellen, dass die Federlinge dort keinen Schutz finden. Generell sollte einem Parasitenbefall eine Verbesserung der Haltungsbedingung und Käfighygiene folgen.
Wann zum Tierarzt?
Bei den ersten Anzeichen für Federlinge beim Vogel sollte das Tier zu einem Tierarzt gebracht werden. Je mehr sich die Federlinge vermehren, desto schlechter geht es dem Vogel. Es kann außerdem eine ernsthaftere Erkrankung hinter einem starken Befall stecken. Nur ein Tierarzt kann diese diagnostizieren.
Da es verschiedene Arten von Parasiten gibt, kann der Hater als Laie nicht selber eine Behandlung beginnen und beispielsweise ein Insektizid aus dem Zoohandel verwenden. Nur ein Tierarzt kann eine Diagnose stellen und ein geeignetes Medikament zur Therapie empfehlen.
Ein Befall mit Parasiten ist nicht immer so unproblematisch wie bei der Federmilbe. Eventuell liegt ein Befall mit einem Parasiten vor, der schlimmere Konsequenzen haben könnte. Eine Ansteckung mit der roten Vogelmilbe kann bei jungen Vögeln etwa tödlich enden. Um solche Verwechslungen zu vermeiden, ist ein Gang zum Tierarzt unabdingbar.
Prognose
Liegen Federlinge beim Vogel vor, sehen die Prognosen meistens günstig aus. Wichtig ist, dass eventuelle begünstigende Erkrankungen mitbehandelt werden und dass der Tierhalter die Therapie konsequent durchzieht.
Vorbeugung
Oft hängt ein Parasitenbefall mit Federlingen beim Vogel damit zusammen, dass sich der betroffene Vogel nicht ordnungsgemäß säubern und putzen kann. Wichtig ist es daher, darauf zu achten, dass der Haltungsraum Bademöglichkeiten bietet, die der Vogel zur Pflege nutzen kann.
Teilweise kommt es auch vor, dass Schnabelverformungen oder -verletzungen dazu beitragen, dass der Vogel sich nicht mehr richtig pflegen kann. Es kann daher helfen, den Schnabel regelmäßig auf Verletzungen oder Verformungen zu kontrollieren.
Bei der Neuanschaffung eines Vogels sollte immer das Gefieder überprüft werden. Generell ist es ratsam, einen neuen Vogel für die erste Zeit unter Quarantäne zu stellen, um eventuelle Übertragungen zu vermeiden.
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