Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) beim Vogel
Definition
Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) beim Vogel ist eine Krankheit, bei der der Hormonhaushalt des Vogels gestört ist, wobei eine Überzuckerung des Blutes (Hyperglykämie) entsteht. Bei Menschen sowie bei Hunden und Katzen ist hauptsächlich eine Störung im Insulinhaushalt für die Diabeteserkrankung verantwortlich. Die Aufgabe von Insulin ist es, den Körperzellen bei der Aufnahme und Verarbeitung von Zucker aus dem Blut zu helfen. Menschen, die an Diabetes mellitus erkrankt sind, produzieren zu wenig Insulin bzw. die Wirkung des Insulins tritt nicht mehr ein.
Warum Vögel an Diabetes mellitus erkranken, ist hingegen noch ungeklärt. Insulin scheint bei der Entstehung der Krankheit eine weniger große Rolle zu spielen als bei anderen Haustieren sowie beim Menschen. Eventuell ist das Hormon Glukagon, das auch für die Regulierung des Blutzuckers verantwortlich ist, an der Entstehung der Krankheit beteiligt. Dieses Hormon kann nämlich dafür sorgen, dass zu viel Zucker in die Blutbahn fließt.
Obwohl der Grund für die Entstehung von Diabetes mellitus eventuell ein anderer ist, ähneln die Symptome erkrankter Vögel denen betroffener Katzen, Hunde und anderer Haustiere. Die Vögel sind durstig, trinken daher mehr und produzieren mehr Urin. Es kommt zu einem Gewichtsverlust und zu körperlicher Schwäche.
Ursache
Die Ursachen für Diabetes mellitus beim Vogel sind noch nicht vollständig erforscht. Es wird aber davon ausgegangen, dass eine Hormonstörung bei der Entstehung der Krankheit eine Rolle spielt. Diese sorgt dafür, dass die Körperzellen kaum mehr Blutzucker aufnehmen. Der Zucker verbleibt stattdessen in der Blutbahn und erhöht dadurch den Blutzuckerwert. Die Zellen benötigen währenddessen den Zucker für den Zellstoffwechsel – er ist für sie daher unabdingbar.
Bei einem Vogel mit Diabetes mellitus kann man wie bei anderen erkrankten Tieren einen erhöhten Blutzuckerspiegel feststellen. Die Ursachen liegen aber vermutlich woanders. Denn es wird vermutet, dass nicht das Hormon Insulin für die Störung verantwortlich ist, sondern ein Hormon mit dem Namen Glukagon. Dieses sorgt dafür, dass zu viel Zucker ins Blut abgegeben wird, während die Zellen davon nichts abbekommen und „hungern“ müssen. Ihnen fehlt die Energie, um ihren Zellstoffwechsel durchführen zu können.
Um weiterhin Energie für den Zellstoffwechsel zur Verfügung zu haben, steigt der Körper auf Eiweiß (vorhanden in Muskelmasse) und Fett als Energiebringer um. Er baut also Muskeln und Fett ab. Gleichzeitig wird der überschüssige Zucker ausgeschieden. Ein Vogel mit Diabetes mellitus uriniert daher öfter, wird dadurch durstig und muss öfter trinken.
Symptome
Eines der ersten Symptome, das sich bemerkbar macht, wenn Diabetes mellitus beim Vogel vorliegt, ist das häufige Trinken. Dies führt zu häufigerem Urinieren. Da der Körper des Vogels Muskelmasse und Fett abbaut, um den Zellstoffwechsel am Laufen zu halten, verliert er an Gewicht, auch wenn er mehr frisst. Je später die Krankheit voranschreitet, desto schwächer wird der Vogel. Es kann sich außerdem eine Apathie bemerkbar machen. Wird der Diabetes mellitus nicht behandelt, kann dies langfristig zum Tod des Vogels führen.
Diagnose
Berichtet der Tierhalter über die Verhaltensveränderungen des Vogels, kann sich der Tierarzt bereits daraus ein Bild machen und neben anderen Krankheiten Diabetes mellitus beim Vogel vermuten. Häufigeres trinken, Gewichtsverlust und Apathie sind alles Hinweise auf eine Erkrankung mit Diabetes mellitus. Untersucht der Tierarzt den Vogel, kann er dessen Abmagerung und Muskelverlust feststellen, was den Verdacht auf Diabetes mellitus verhärtet. Oft untersucht der Tierarzt daraufhin den Zuckerwert im Urin. Die gewonnen Messwerte sind jedoch nicht immer verlässlich, da auch der Kontakt des Urins mit Kot den Zuckerwert erhöhen kann.
Daher wird dem Vogel nach dieser Untersuchung meistens Blut abgenommen. Bei einem mit Diabetes mellitus erkrankten Vogel lassen sich stark erhöhte Blutzuckerwerte feststellen. Oft muss mehrmals Blut abgenommen werden, um herauszufinden, ob die Zuckerwerte temporär oder längerfristig erhöht sind. Bei einer längerfristigen Erhöhung, diagnostiziert der Tierarzt Diabetes mellitus.
Behandlung
Therapiemaßnahmen für Diabetes mellitus beim Vogel sind noch nicht sehr lange in Verwendung. Wie effektiv eine Behandlung ist, ist daher schwierig einzuschätzen. Dem Vogel wird zur Behandlung Insulin zugeführt, welches dafür sorgt, dass die Körperzellen wieder Zucker aufnehmen und verarbeiten können. Der Blutzucker sinkt dadurch wieder auf einen normalen Level. Wie sich die Krankheit entwickelt, lässt sich sowohl an der Entwicklung der Symptome als auch an den Blutzuckerwerten erkennen. Sinken diese und gewinnt der Vogel an Gewicht, Lebenskraft und trinkt weniger, ist die Behandlung erfolgreich.
Neben dem Zuführen von Insulin, wird außerdem eine zuckerarme Diät verschrieben. Wichtig ist, dass der Tagesablauf des Vogels von nun an möglichst gleichförmig gestaltet wird. Sowohl ungewohnte, beanspruchende Aktivitäten als auch ungewöhnliche Ruhephasen sollten vermieden, da diese die Blutzuckerwerte und damit die nötige Insulindosis beeinflussen. Bei einer Gabe von zu viel Insulin kann es zu einer Unterzuckerung des Vogels kommen. Auch diese kann vom Tierarzt behandelt werden.
Wann zum Tierarzt?
Liegt Diabetes mellitus beim Vogel vor, kommt es zu häufigem Urinieren und Trinken sowie Gewichts- und Muskelverlust. Viele erkrankte Vögel werden außerdem ruhiger bis hin zu einer Apathie. Diese Symptome sind jedoch nicht spezifisch für Diabetes mellitus – es können bei ihrem Auftreten ebenso gut andere Erkrankungen wie etwa Tumore oder Infektionen verantwortlich sein. Daher ist es wichtig, bei den ersten erkennbaren Anzeichen einen Tierarzt aufzusuchen, damit dieser eine Diagnose anfertigen kann und die Behandlung schnellstmöglich einleiten kann.
Prognose
Die Prognose für Diabetes mellitus beim Vogel sieht für diesen weniger günstig aus. Diabetes mellitus bleibt in der Regel ein Leben lang, es lassen sich nur Symptome bekämpfen. Hinzu kommt, dass die Krankheit beim Vogel bisher nicht genügend erforscht ist, um sie verlässlich zu therapieren.
Vorbeugung
Auch was die Vorbeugung vor Diabetes mellitus beim Vogel anbelangt, weiß die Wissenschaft noch zu wenig, um klare Empfehlungen zu geben. Generell ist es ratsam, den Vogel möglichst gesund und ausgewogen zu ernähren. Dabei ist es natürlich wichtig, auf die Bedürfnisse der jeweiligen Art zu achten. Außerdem sollte der Vogel sich häufig bewegen, um Übergewicht als Risikofaktor vorzubeugen.
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