Bürzeldrüsenveränderungen beim Vogel

Bürzeldrüsenveränderungen beim Vogel kommen immer wieder vor. Die Bürzeldrüse ist eine Hautdrüse, die bei vielen Vögeln in der Nähe der Schwanzwurzel zu finden ist. Durch die Drüse wird ein öliges Sekret abgegeben, welches der Pflege der Federstruktur und dem Schutz vor Pilzen dient. Außerdem besitzt das Sekret eine wasserabweisende Wirkung, die besonders für Wasservögel wie Enten und Schwäne wichtig ist. Das Sekret wird vom Vogel mit dem Schnabel aufgenommen und dann durch Streichbewegungen in den Federn verteilt. Obwohl viele Vögel eine Bürzeldrüse besitzen, findet man sie nicht bei allen Vogelarten. Eine Ausnahme sind z.B. Amazonenpapageie.

Immer wieder kommt es an der Bürzeldrüse zu krankhaften Veränderungen, wozu etwa Tumore (z.B. Adenokarzinome oder Plattenepithel-Karzinome) und Abszesse gehören. In diesen Fällen kommt es oft zur Vergrößerungen der Drüse. Am häufigsten sind Bürzeldrüsenveränderungen bei Wellensittichen anzutreffen – meistens aufgrund einer Infektion oder einer Mangelernährung.

Die Ursachen für Bürzeldrüsenveränderungen beim Vogel sind in der Regel:

•  eine zu fetthaltige Ernährung
•  Vitamin-A-Mangel
•  Tumore (Adenokarzinom oder Plattenepithel-Karzinom)
•  Infektionen

Während einer Bürzeldrüsenveränderung kommt es meistens zu einem Stau des Sekrets, welches oft mit einer Verdickung dessen einhergeht. Die Folge: Die Bürzeldrüse schwillt erkennbar an.

Oft verursachen Bürzeldrüsenveränderungen beim Vogel einen starken Juckreiz. Das führt in der Regel dazu, dass der Vogel seinen Schnabel an der Bürzeldrüse reibt, um den Juckreiz zu unterbrechen, was eventuell Infektionen und Blutungen zu Folge hat, besonders wenn sich dieses Verhalten bereits seit einiger Zeit abspielt. Durch das ständige Picken verliert der Vogel außerdem Federn im Drüsenbereich. Die Bürzeldrüse ist dabei deutlich gerötet und erkennbar vergrößert.

Tumore und Abszesse können außerdem zu einer Verlegung der Ausführungsgänge führen, was wiederum die Einstellung der Sekretproduktion bewirken kann.

Der Tierarzt kann Bürzeldrüsenveränderungen beim Vogel feststellen, indem er diesen direkt an der Drüse und der Schwanzwurzel untersucht. Anhand der äußeren Erscheinung der Bürzeldrüse lässt sich eine Diagnose stellen,

Da Bürzeldrüsenveränderungen auch durch eine Infektion entstehen können, nimmt der Tierarzt eventuell eine Tupferprobe vom Vogel. Dies kann auch dabei helfen, eventuelle Infektionen zu analysieren, die aufgrund der Bürzeldrüsenveränderung entstanden sind. Um weitere mögliche Ursachen zu untersuchen, werden außerdem Gewebeproben im Rahmen einer Biopsie entnommen.

Um Bürzeldrüsenveränderungen beim Vogel zu behandeln, wird je nach Ursache unterschiedlich vorgegangen. In der Regel beginnt der Tierarzt mit einer Massage der Bürzeldrüse. Außerdem wird dem Vogel Vitamin A zugeführt. Spielt bei der Bürzeldrüsenveränderung eine Infektion eine Rolle, muss ein Antibiotikum verabreicht werden. Dieses wird dem Vogel entweder gleich vor Ort zugeführt (durch eine antibiotische Hautsalbe) oder zuhause ins Futter beigemischt. Bei Abszessen und vor allem Tumoren muss normalerweise operiert werden.

Bei einer erfolglosen Behandlung muss die Bürzeldrüse operativ entfernt werden. Meistens ist dies nicht weiter problematisch, da das Sekret von speziellen Hautzellen, den Keratinozyten, weiterproduziert wird. Dies sind Zellen, die das Protein Keratin herstellen und dadurch für einen Hauptteil der Federproduktion verantwortlich sind. Wird hingegen die Bürzeldrüse eines Wasservogels entfernt, muss das Federkleid mit einem Ersatzfett behandelt werden.

Sind Bürzeldrüsenveränderungen beim Vogel erkennbar, sollte der Tierarzt aufgesucht werden. Je früher ein Vogel die Chance hat, behandelt zu werden, desto geringer ist auch das Risiko für eventuelle Blutungen und zusätzliche Infektionen. Ein Tierarzt kann die Ursache der Bürzeldrüsenveränderung diagnostizieren und die passende Therapie wählen.

Wird die Veränderung frühzeitig erkannt und behandelt, verbessert sich außerdem die Prognose für den Vogel. Gerade mit Tumoren ist nicht zu spaßen und auch eventuell zugrundeliegende Infektionen (die etwa einen Abszess verursachen können) oder ein Vitamin-A-Mangel lassen sich besser behandeln, je früher man sie entdeckt.

Bei Bürzeldrüsenveränderungen beim Vogel ist die Prognose meistens günstig. Allerdings nur dann, wenn eventuell bösartiges Gewebe vollständig herausgeschnitten wurde bzw. die verantwortliche Infektion durch die Gabe eines Antibiotikums besiegt wurde.