Arteriosklerose beim Vogel

Als Arteriosklerose beim Vogel wird eine Erkrankung der Arterien bezeichnet, bei der sich Thromben, Bluttfette, Bindegewebe und in geringen Mengen auch Kalk an Gefäßwänden ablagert. Bei Arterien, die auch als Schlagader oder Pulsader bezeichnet werden, handelt sich um Blutgefäße, durch die das Blut vom Herzen wegfließt. Die Arteriosklerose verursacht eine Verhärtung dieser Blutgefäße, was zu Störungen der Durchblutung und anderen Folgeerkrankungen führen kann. Arteriosklerose ist eine Krankheit, die eher bei älteren Vögeln anzutreffen ist. Dabei sind unter Käfigvögeln Papageien über 15 Jahren besonders häufig betroffen – vor allem Graupapageien, Amazonen und Aras.

Für eine Arteriosklerose beim Vogel kann es verschiedene Ursachen geben. Oft hängt die Erkrankung mit einer erhöhten Fett-Konzentration im Blut zusammen. Auch eine Entzündung innerhalb der Blutgefäße kann zu einer Ursache für Arteriosklerose werden. Zudem können Gifte, wie etwa der Rauch von Zigaretten, oder Bluthochdruck zur Entstehung von Ablagerungen und Verhärtungen beitragen.

Oft gibt es jedoch noch weitere Faktoren: Ein hohes Alter, Bewegungsmangel, Stress oder eine falsche Ernährung erhöhen das Risiko des Vogels an Arteriosklerose zu erkranken.

Oft dauert es eine Weile, bis die ersten Symptome einer Arteriosklerose beim Vogel sichtbar werden. Folgende Beschwerden können auf die Erkrankung hinweisen:

•  Ödembildung (Bildung von Wasseransammlungen)
•  Bildung von Ekzemen an den Flügen
•  Wachstumsstörungen der Brust- und Schwungfedern
•  Schwarzfärbung oder sogar Absterben der Zehen (auch Gangrän genannt)

Ist die Arteriosklerose bereits fortgeschritten, gibt es dafür eventuell folgende Anzeichen:

•  Schlappheit oder Trägheit
•  Erbrechen
•  Gleichgewichtsprobleme (wenn sich der Vogel bspw. nicht mehr auf der Sitzstange halten kann)
•  Atemnot (evtl. feststellbar durch rasselnde Atemgeräusche)
•  Ohnmacht und Lähmungserscheinungen

Eine fortgeschrittene Arteriosklerose kann außerdem zu einem plötzlichen Tod führen.

Eine Arteriosklerose beim Vogel kann durch eine Ultraschall- oder eine Röntgen-Untersuchung vom Tierarzt festgestellt werden. Befindet sich die Krankheit bereits im fortgeschrittenen Stadium, ist auf den Röntgenbildern oft eine Vergrößerung des Herzschattens ersichtlich, sowie eine Verdichtung der Aorta.

Eventuell wird außerdem das Blut des Vogels untersucht. Da erhöhte Blutfettwerte bei der Arteriosklerose oft eine Rolle spielen, lassen sich anhand der Untersuchung gegebenenfalls höhere Cholesterinwerte feststellen.

Eindeutig lässt sich die Erkrankung meistens erst nach dem Tod des Vogels diagnostizieren. Durch eine Sektion des Vogels kann der Tierarzt die Ablagerungen in den Arterien erkennen und dadurch die Arteriosklerose eindeutig feststellen.

Leider gibt es keine Medikamente, die eine Arteriosklerose beim Vogel heilen können. Es lassen sich lediglich die Symptome der Erkrankung bekämpfen, was im besten Fall eine Verzögerung des Fortschreitens bewirken kann. Je nach Ursache, behandelt man Arteriosklerose daher mit Vitamin-B-Komplex, Medikamenten gegen Herzschwäche und Bluthochdruck (ACE-Hemmer), durchblutungsfördernden Salben und Entwässerungsmitteln (Diuretika).

Weiterhin können Futter und Haltungsbedingungen verbessert werden, so dass die Lebensqualität des Vogels allgemein steigt und er sich dadurch besser fühlt.

Da eine Arteriosklerose beim Vogel diesen in seinem Wohlgefühl stark beeinträchtigen kann, ist es wichtig, den Tierarzt aufzusuchen. Dieser kann außerdem Medikamente verschreiben, die das Fortschreiten der Beschwerden verzögern und eventuelle Schmerzen lindern können.

Da eine Arteriosklerose beim Vogel nicht kuriert werden kann, ist die Prognose immer ungünstig. Man sollte sich jedoch vor Auge halten, dass eine gute Therapie die Beschwerden teilweise lindern und den Krankheitsverlauf zumindest verzögern kann.