Tollwut beim Pferd
Definition
Die Tollwut beim Pferd wird durch Viren hervorgerufen, die beispielsweise durch Bisswunden von Tier zu Tier übertragen werden. Die auch als Rabies oder Lyssa bekannte Infektionskrankheit verbreitet sich im zentralen Nervensystem der Pferde, wodurch die charakteristischen Symptome der Nervenausfälle zu erklären sind. Ist ein Pferd an der Tollwut erkrankt, verliert es nach und nach die Kontrolle über die eigene Muskulatur. Zunächst werden infizierte Tiere scheu, wandeln sich jedoch zügig in Gereiztheit und Aggressivität. Im Endstadium können sich die Tiere kaum noch bewegen, legen sich fest und verenden. Die Tollwut ist eine meldepflichtige Krankheit, da sie sich in der sogenannten Zoonose vom Pferd auf den Menschen übertragen kann. Ist die Krankheit bereits ausgebrochen, wird eine Behandlung zwecks Ansteckungsgefahr untersagt. Es gibt jedoch wirksame Impfstoffe, um einer Infektion der Tollwut-Viren vorzubeugen.
Ursache
Die Ursache der Tollwut beim Pferd ist eine Infektion durch die sogenannten Lyssaviren. Sie werden von anderen Tieren übertragen, beispielsweise durch den Speichel bei Bisswunden, und nisten sich anschließend im zentralen Nervensystem ein. Zunächst besiedeln die Viren einen Nervenknoten im Wirbelkanal, wo mehrere Nervenbahnen aufeinandertreffen, um sich von dort in die weitverzweigte Peripherie bis ins Gehirn der Tiere zu verteilen. Hier streuen sie sich auch über andere Gewebsarten der Tiere wie beispielsweise Speicheldrüsen oder die Hornhäute der Augen. Eine weitere Ansteckungsmöglichkeit liegt im Kot der Tiere, der den Boden infiziert, und die Viren somit über Nase oder Maul in den neuen Wirt gelangen kann. Der Virus ist auf alle warmblütigen Lebewesen übertragbar, auch auf den Menschen.
Symptome
Die ersten Symptome von Tollwut beim Pferd treten etwa zwei Wochen bis 60 Tage nach der Infektion durch die Lyssaviren auf. Ein typischer Krankheitsverlauf lässt sich in drei Phasen unterscheiden, die bei anderen Tierarten weit deutlicher erkennbar sind, als bei Pferden. Das Vorläuferstadium wird auch als „stille Wut“ bezeichnet, da die Symptome nur sehr vage auszumachen sind. Die Tiere sind teilweise scheu, teilweise gereizt und bissig. Die Bisswunde juckt das infizierte Tier, was anhand ständigen Leckens erkennbar ist. Sie verweigern oft die Futteraufnahme, da sie zwar übermäßig viel Speichel bilden, aber an Schluckbeschwerden leiden. Die typische Unruhe versuchen Pferde vermehrt durch das sogenannte Krippenbeißen zu überspielen und erste Nervenlähmungen führen zu einem heißer tönenden Wiehern. Ferner büßen Pferde bereits im ersten Stadium der Tollwut ihre Sehkraft ein, wodurch sie orientierungslos werden und den Kopf schief halten. Das zweite Stadium wird als Erregungsstadium bezeichnet, das sich durch eine ausgeprägte Aggressivität sowie unwillkürliche Bewegungen und Muskelzittern zeigt. Das letzte Krankheitsstadium (Paralysestadium) wird durch die Symptome der Nervenlähmung dominiert. Die Viren breiten sich immer weiter im zentralen Nervensystem aus, wodurch die Funktionstüchtigkeit der Nervenzellen stetig mehr eingeschränkt wird. Hat sich das Pferd aufgrund der fehlenden Muskelkontrolle erst einmal festgelegt, wird es in der Regel innerhalb weniger Tage von seinen Leiden erlöst.
Diagnose
Theoretisch ist die einzig sichere Diagnose der Tollwut beim Pferd eine Untersuchung des Gehirns und somit für die Praxis leider nicht durchführbar. Insofern handelt der Tierarzt nach dem Ausschlussverfahren von Krankheiten, die ähnliche Symptome hervorrufen. Nach dem Ableben der Tiere kann das Nervengewebe auf das Vorkommen der Lyssaviren untersucht werden.
Behandlung
Aufgrund der Ansteckungsgefahr für den Menschen ist es verboten, Tollwut beim Pferd zu behandeln. Stellt der Veterinär eine Tollwutinfektion fest, verständigt er das Veterinäramt und leitet weitere Maßnahmen wie Quarantäne, Desinfektionen, etc. ein.
Wann zum Tierarzt?
Aufgrund der Meldepflicht muss der Tierarzt bereits beim ersten Symptom von Tollwut beim Pferd, der stillen Wut, verständigt werden. Dem betroffenen Tier ist zwar nicht mehr zu helfen, aber durch geeignete Maßnahmen kann der Rest Ihres Bestandes geschützt werden.
Prognose
Die Prognose der Tollwut beim Pferd ist fatal. Innerhalb einer Woche nach Ausbruch der ersten Symptome sind erkrankte Pferde verstorben.
Vorbeugung
Gegen die Tollwut beim Pferd gibt es zuverlässige Schutzimpfungen. In Deutschland ist die Tollwut von Bodentieren ausgerottet, daher müssen nicht sämtliche Tiere vorsorglich geimpft werden. Die Schutzimpfung sollte im sechsten Lebensmonat gefährdeter Jungpferde erfolgen.
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