Lahmheit beim Pferd
Definition
Wenn eine Lahmheit beim Pferd auftritt, sind eines oder mehrere Beine des Tieres nicht voll belastbar. Um dieses Defizit auszugleichen, entlastet das Tier das betroffene Bein und stützt sich verstärkt auf die Gesunden. Oftmals ist dadurch die Schrittlänge beeinträchtigt, was im Volksmund als „Hinken“ bezeichnet wird. Bei der Stützbein-Lahmheit ist die Belastungsphase beeinträchtigt, wodurch dieser Bewegungsabschnitt oder das als Fußung bezeichnete Auftreten so kurz wie möglich gehalten wird. Bei der Hangbein-Lahmheit liegt die Störung beim Vorführen des Beines, weshalb die Schritte mit dem lahmen Bein kürzer ausfallen. Durch das Ausgleichen mit den anderen Beinen werden diese unter Umständen zu stark beansprucht und es tritt eine zusätzliche Lahmheit ein. Für die Grundlahmheit sind vor allem Verletzungen, Entzündungen, Nerven- oder Muskelerkrankungen oder Verstauchungen verantwortlich.
Ursache
Als Ursachen für eine Lahmheit beim Pferd werden Schmerzen oder mechanische Funktionsstörungen angesehen. Diese Ursachen entstehen wiederum durch Knochenbrüche, Verstauchungen und Sehnenrisse bzw. Sehnendehnungen. Muskel-, Gelenk- und Schleimhautentzündungen oder Arthrose (Gelenkschwund) werden genauso als Verursacher angesehen wie die Hufrehe. Ferner können Infektionen und angeborene Missbildungen sowie Erkrankungen des Nervensystems oder des Kreislaufes eine Lahmheit auslösen. Abschließend führen Überbelastungen zur vorübergehenden Lahmheit bei Tieren.
Symptome
Das unrunde Gangbild der Lahmheit beim Pferd liegt daran, dass das Tier versucht, das Manko des kranken Beines durch eine Mehrbelastung der Gesunden auszugleichen. Die Störung kann sowohl beim Belasten des Beines (Stützbein-Lahmheit), sowie beim nach vorne Führen (Hangbein-Lahmheit) auftreten. Die Stärke der Beeinträchtigung ist in vier Grade unterteilt, die sich an den visuellen Symptomen orientieren. Im 1. Grad ist die Lahmheit nur im Trab erkennbar, im Schritt läuft das Pferd geschmeidig. Beim 2. Grad zeigt sich die Lahmheit sowohl im Schritt wie auch im Trab deutlich. Der stärkere 3. Grad äußert sich dadurch, dass das Pferd durch Schmerzen in den Beinen beim Belasten Kopf und Hals anhebt und schließlich im 4. Grad versucht, eine Belastung komplett zu vermeiden.
Diagnose
Im Falle einer Lahmheit beim Pferd ist es die wichtigste Aufgabe des Tierarztes, die Ursache herauszufinden. Nach einer Befindlichkeitsbefragung prüft er die Pulsation an den Füßen, da die Mittelfußarterie bei einer Entzündung einen deutlich erhöhten Puls aufweist. Bei der Ganganalyse stellt der Veterinär den Grad der Lahmheit fest, wobei er sich verschiedene Gangarten vorführen, eventuell sogar logieren oder vorreiten lässt. Auf verschiedenen Böden können sich die Beschwerden unterschiedlich stark auswirken, deshalb sind womöglich mehrere Etappen des Vorführens nötig. Bei einer detaillierteren Untersuchung testet er die einzelnen Hufen und Hufübergangszonen auf Schmerzreaktionen der Tiere. Er kann den Schmerz provozieren und schwache Lahmheiten deutlicher hervorheben, indem er die Beugeprobe einige Minuten hält und das Tier im Anschluss ohne Umschweife antraben lässt. Durch diagnostische Injektionen betäubt der Tierarzt die vermutete Schwachstelle – lahmt das Tier im weiteren Verlauf weniger, ist eines von eventuell mehreren Kernproblemen lokalisiert. Vorrang bei der Diagnose haben die womöglich festgestellten Grunderkrankungen, deren Symptome sich als Lahmheit auswirken.
Behandlung
Je nach Ursache der Lahmheit beim Pferd verabreicht der Tierarzt schmerzlindernde oder entzündungshemmende Medikamente. In einigen Fällen genügt eine vorübergehende Ruhigstellung der Tiere, ein andermal werden gezielte Physiotherapien angeordnet. Liegt eine Fehlbelastung zugrunde, kann ein orthopädischer Hufbeschlag die Genesung unterstützen. Je nach Befund und Grunderkrankungen wird ein operativer Eingriff in der Tierklinik nötig, um die vollständige Vitalität der Tiere wiederherzustellen. Halten die Schmerzen über längere Zeit ungemindert an, wird sich der Tierarzt für eine Neurektomie (Nervendurchtrennung) aussprechen, um die Lebensqualität des erkrankten Pferdes so hoch wie möglich zu halten.
Wann zum Tierarzt?
Ein lahmendes Pferd ist einem Tierarzt unbedingt vorzuführen, da er die unterschiedlichen Ursachen für eine Lahmheit beim Pferd aufdecken kann, um geeignete Gegenmaßnahmen einzuleiten. Je eher der Tierarzt die Behandlung beginnt, desto angenehmer ist es für das Tier und umso besser sind die Heilungschancen.
Prognose
Die Prognose der Lahmheit beim Pferd hängt von der Ursache, dem Zeitpunkt der Behandlung und von deren Resultaten ab. Je früher der Tierarzt eingreifen kann, desto besser ist es für das Pferd.
Vorbeugung
Eine Vorbeugung gegen sämtliche Ursachen der Lahmheit beim Pferd ist schwerlich erreichbar. Die auslösende Hufrehe oder Arthrosen sind auf Haltungsfehler, Infektionen oder Überbelastungen zurückzuführen. Als Besitzer können Sie Entzündungen vermeiden, indem Sie spitze und scharfe Gegenstände aus der näheren Umgebung der Pferde entfernen, Koppeln und Stallungen regelmäßig kontrollieren. Im Großen und Ganzen ist es sinnvoll, das Pferd gleichmäßig und nicht zu hart zu trainieren und die Tiere insbesondere in jungen Jahren zu schonen. Eine artgerechte Haltung mit viel Bewegung, ausgewogenem Futter und ordentlichen Beschlägen reduziert das Risiko der Lahmheit weiterhin.
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